Kann Valium helfen oder Psychotherapie?
Ich bin in letzter Zeit innerlich unruhig und mache mir über alle möglichen alltagssituationen Gedanken und überlege mir was im schlimmsten fall passieren ´könnte. Dabei verfalle ich in Endlos-Gedankenketten. Das lässt mich auch sehr schlecht einschlafen. Häufig bekomme ich hohen Puls, weshalb ich bereits Betablocker nehme.
Beispiel: S-Bahn kommt zu spät. Ich komme zu spät auf Arbeit. Ich mache mir darüber gedanken, was passiert, wenn die S-Bahn auf den Heimweg mal komplett ausfällt und ich am Ende mir noch ein Hotel nehmen muss. Da habe ich keinen frischen Schlüpfer dabei. Dann springt mein Gedanke weiter, was ist wenn ich mal ganz weit weg bin und für den Heimweg fliegen keine Flugzeuge mehr (wegen neuer Grippe, Krieg, Vulkan was auch immer). Ich begebe mich teilweise so sehr in Endlos-Gedankenketten, dass ich manche vorhaben abblase, weil mir die Szenarien die durch mein kopf gehen zu bedrohlich wirken.
Was kann da helfen? Valium, aber das ist ja keine dauerlösung und bewirkt abhängigkeitsrisiken.
Oder doch eine tiefgründigere Psychotherapie.
3 Antworten
Valium (Diazepam) macht extrem süchtig und danach brauchst du es immer um normal zu sein! Mach regelmässig Ausdauer oder Kraftsport und Achtsamkeitsübungen oder Meditation!
ich hoffe doch sehr, dass dir kein Hausarzt Valium verschreibt und du es dir auch sonst nicht besorgen kannst. Valium ist kein Smartie! und hoch abhängig machend. Und ein Valiumentzug ist schlimmer als ein Heroinentzug.
Such dir bitte einen Therapeuten. Zuerst denke ich an einen Verhaltenstherapeuten.
Das Grübeln bzw. das Gedankenkarussel (und die Schlafprobleme) sind sehr typische Symptome einer Depression, evtl. gemischt mit Angststörung.
Da ist kein Valium nötig, sondern (anfangs) ein Antidepressivum. Das macht nicht abhängig und es verliert auch nicht seine Wirkung (Dosis muss nicht ständig erhöht werden). Allerdings tritt dei Wirkung erst nach ca. 4 Wochen ein (der Schlaf verbessert sich schneller).
Das Antidepressivum beruhigt die Gedankenketten, verbessert den Schlaf und reduziert die Ängstlichkeiten. Aber vor allem erleichtert es die (dir anzuratende) Psychotherapie. Denn es macht das Denken klarer und weniger emotional.
Wenn du eine "tiefgründige" Therapie willst, solltest du sie bei einem tiefenpsychologischen (oder psychodynamischen) und nicht bei einem Verhaltenstherapeuten machen.
Allerdings stell dich auf eine Wartezeit von 3 bis 12 Monaten ein. Es gibt zu wenig Psychotherapeuten. Bis dahin kann dir das Medikament aber schon gut helfen.
Valium ist ein Medikament, natürlich kann und sollte man das verschreiben.