Kann mir jemand den Zitat: "wenn du lernst, wie man stirbt, dann lernst du, wie man lebt" erklären?
Brauche es für Religion aber Google findet da nichts. :(
Danke :D
9 Antworten
Hallo Sheesh2K
Unsere psyche beschützt sich vor unnötigen Stress.. Unnötig wird hier dadurch definiert, daß etwas dem Überleben entgegen wirken könnte wie bspw lähmende Angst...
Die Höhenangst ist eine Todesangst man fürchtet (an ein zukünftiges Unheil glauben) abzustürzen und uns leben zu kommen - hier ist die lähmende Angst nützlich da sie verhindert, daß wir noch tiefer in die Gefahr steigen
Jedoch ist lähmende Angst vor dem Sterben ein Problem wenn es darum geht das Leben in vollen Zügen zu kosten.. Hypochonder sind ein sehr gutes Beispiel dazu - sie sind im Prinzip tot denn sie leben nicht - sie existieren und verkriechen sich aus Angst vor dem tot.. Ein furchtbares Leben.. Das ist eine unnütze Angst und diese sollte nicht vorhanden sein...
Die Sterblichkeit wird immerwieder verdrängt - wir glauben immerwieder noch so viel Zeit zu haben doch das Leben ist so verdammt kurz.. So unfassbar kurz, das selbst ein unbedachter wimpernschlag zeitverschwendung wäre... Sieh in den Himmel und sei dir bewusst, daß das was du siehst, vllt schon seit tausenden oder gar Millionen von Jahren nicht mehr existiert... So viele Menschen haben großes geleistet sodas sie in Gedächtnis blieben über die Jahrhunderte und manche sogar Jahrtausende doch alles ist Vergangenheit und nichts davon spielt in den Köpfen der heutigen Menschen im Alltag eine Rolle... Alles hat sich gewandelt, alles war vergänglich.. Deine oder auch meine Existenz ist so bedeutungsvoll wie ein vorbeistreifendes Blatt im Wind 🍃 zumeist vollkommen unbeachtet..
Wir sind nichts im anbetracht der Gewalten des Universums und dessen Alter und wie gern würde ich tausende oder Millionen von Jahre LEBEN und miterleben wie sich das Universum wandelt doch innerhalb meines gesamten Leben, könnte ich lediglich den Gedanken an den wimpernschlag des Universum beobachten... Nichts werde ich leisten können was von Bedeutung ist, nichts werde ich erfahren können was von Größe ist und nichts werde ich verstehen oder wissen können von den Gewalten des Alls in meinem kurzen Leben....
Und doch sitze ich hier, verschwenden diese kurze Zeit indem ich im Bett liege, streams gucke und auf gute frage hänge an diesem Abend der unendlichen Möglichkeiten - und ich guck streams..........
Verstehst du? Erst wer sich seiner Sterblichkeit so RICHTIG bewusst ist, wird Leben können und zwar jeden Moment.. Denn du schätzt etwas mehr, wenn du weißt das es von kurzer Dauer ist wie eine Köstlichkeit vom 5 Sterne Koch - du schlingst nicht eine Gabel davon da du weißt das es endet und nur diesen einen Moment hast um dies zu genießen - und du gönnst dir vom feinsten jede Sekunde ;)
Lg,
Lacrimis
Jeder stirbt seinen eigenen Tod. Jeder hat das Recht, sein eigenes Sterben bewusst zu machen. Es gibt nicht den einen Weg, es gibt kein Richtig und Falsch. Aber mit der Trauer muss man fertigwerden. „Angesichts des Todes und der Trauer geraten unsere Werte ins Wanken. Trauer kann man nicht erledigen, den Tod auch nicht“, führt Jörg Mosig aus, Pastor der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Hastedt. „Leben mit Grenzen, das ist in unserer Zeit deshalb so schwer geworden, weil wir an vielen Stellen versuchen, Grenzen zu ignorieren oder zu überwinden. Trauer hat nur selten einen Endpunkt. Wenn wir ihr ausweichen, verfolgt sie uns.“ („Sterben lernen heißt leben lernen“)
Die Trauer ist auch unglaublich wertvoll.. Sie reinigt die Seele von Qualen - man muss ihr Beachtung schenken.. Sicherlich gibt es einige niedere (egobasierte) Gefühle doch Trauer gehört nicht dazu
Sterben ist loslassen, ist die Gewissheit, dass nichts dein Eigentum ist.
Wenn man sich mit dieser Haltung auf den Tod vorbereitet (auch wenn dieser noch weit weg zu sein scheint) lebt es sich einfacher, entspannter und bewusster.
Google findet da nichts
Google kann und darf das eigene Denken nicht ersetzen. GF übrigens auch nicht.
... wobei man natürlich das Sterben selbst nicht "lernen" kann. Da finde ich das Zitat nicht so ganz gelungen.
Das halte ich in dieser Form für Macho-Blödsinn.
Könnte aus einem Italo-Western stammen: Erst gibt's den Spruch, dann gibt's die Kugel.
Dass man das Leben besoenders zu schätzen weiß, nachdem einem der Sensenmann schon einmal über die Schulter geschaut hat, ist eine andere Sache.
Gruß, earnest
Üblicherweise sind Deine Antworten besser durchdacht. Der Spruch hat einen tieferen Hintergrund.
Nichts aber ich habe diesen zuerst nicht gesehen. Ich habe nur am ersten Satz etwas auszusetzen; sonst nicht. Und Du darfst auch meine Antwort anschauen und ggf. kommentieren..
Also kenn ich nicht das Zitat, aber ich interpretiere einfach mal wie ich denke :D
Für mich klingt das als wöllte es sagen, dass man das Leben erst richtig schätzen lernt ("wie man lebt"), wenn man mit dem Tod in Berührung gekommen ist (selbst, im Umfeld, usw)
Wow, danke für deine Antwort.