Kann man plötzlich merken dass man schwul ist obwohl man mit einer Frau verheiratet ist?

7 Antworten

Ja, es ist durchaus möglich, dass jemand erst nach vielen Jahren, sogar während einer heterosexuellen Ehe, erkennt, dass er schwul ist. Die Entdeckung oder Anerkennung der eigenen Sexualität kann aus verschiedenen Gründen erst später im Leben stattfinden:

  1. Gesellschaftlicher Druck: Viele Menschen fühlen sich durch gesellschaftliche Normen oder familiäre Erwartungen dazu gedrängt, eine heterosexuelle Beziehung einzugehen, auch wenn sie ihre eigene sexuelle Orientierung noch nicht vollständig erkundet oder akzeptiert haben.
  2. Verdrängung: Manche Menschen unterdrücken ihre Gefühle aus Angst vor Ablehnung oder aufgrund von Unsicherheiten, was ihre eigene Identität betrifft. Diese Gefühle können später im Leben stärker werden und schließlich zu einem klaren Bewusstsein der eigenen Sexualität führen.
  3. Spätere Selbsterkenntnis: Sexualität ist oft komplexer, als man auf den ersten Blick denkt. Manchmal dauert es länger, bis man seine eigenen Bedürfnisse und Anziehungskräfte vollständig versteht. In einer späteren Lebensphase oder durch neue Erfahrungen können sich bisher unklare Gefühle konkretisieren.
  4. Emotionale Bindungen: Es ist möglich, dass eine emotionale Bindung zu einem Partner im Vordergrund steht, während die sexuelle Anziehung vielleicht nicht voll im Einklang mit der eigenen Orientierung war. Man kann eine Ehe aus Liebe zu einer Person eingehen, auch wenn die sexuelle Anziehung vielleicht nicht so stark ist wie bei einem gleichgeschlechtlichen Partner.

Solche Situationen sind nicht ungewöhnlich, und es erfordert oft viel Mut und Selbstreflexion, um diese Erkenntnisse zu verarbeiten und mit den damit verbundenen Herausforderungen umzugehen, insbesondere wenn bereits eine Ehe und Familie im Spiel sind.

Es gibt durchaus Leute, die sich in diesem Punkt erfolgreich selbst belügen.

Ein Indiz dafür sind homophobe Menschen, die selbst homosexuell sind.

Studie von Adams, Wright und Lohr (1996): Diese bekannte Studie untersuchte Männer, die sich als stark homophob bezeichneten, und zeigte, dass sie auf homoerotische Reize körperlich stärker reagierten (Erektion), verglichen mit Männern, die sich als nicht homophob beschrieben. Diese Ergebnisse wurden als Hinweis interpretiert, dass manche homophobe Männer möglicherweise unbewusste homosexuelle Neigungen haben könnten.

Forschung von Weinstein et al. (2012): Eine weitere Studie fand heraus, dass Menschen, die strenge und homophobe Eltern hatten, tendenziell mehr innere Konflikte in Bezug auf ihre eigene Sexualität aufwiesen. Solche Konflikte konnten zu einer Verstärkung homophober Ansichten führen, möglicherweise als Mittel, um ihre eigenen unterdrückten Gefühle zu bekämpfen.

Theorie der Verdrängung: Viele psychologische Ansätze legen nahe, dass stark negative Emotionen gegenüber bestimmten Gruppen (in diesem Fall gegenüber LGBTQ-Personen) auf verdrängte Gefühle oder Unsicherheiten zurückzuführen sein könnten. Das bedeutet, dass Homophobie in einigen Fällen eine Art Abwehrmechanismus gegen eigene homosexuelle Neigungen sein könnte.

Sozialpsychologische Forschung: Einige Studien im Bereich der Sozialpsychologie haben festgestellt, dass Menschen, die besonders stark gegen bestimmte soziale Gruppen vorgehen, oft unter inneren Konflikten in Bezug auf ihre eigene Identität leiden. Das gilt auch für homophobe Einstellungen, wenn sie stark ausgeprägt sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Needs one to know one

Ja, kann man. Manche Menschen verstehen ihre Gefühle eben erst sehr spät im Leben. Einige hatten vielleicht auch vorher schon eine Ahnung und haben es einfach verdrängt. Andere hatten vielleicht einfach eine falsche Wahrnehmung ihrer Gefühle, weil sogar schon jungen Kindern nicht selten romantische Anziehung zum anderen Geschlecht eingeredet wird, obwohl diese oft auch einfach platonisch ist.

In ganz seltenen Fällen kann die Sexualität sich ändern. Die Sexualität steht im Grunde schon bei unserer Geburt fest. (Man hat vor Kurzem Marker für Homosexualität bei Embryos gefunden). Viele Menschen sind bisexuell und zwar deutlich mehr als das heute angeben. Bei Umfragen sind es meist um die drei 3%. Testet man die sexuelle Erregbarkeit sind es min 25%. Vieles im Bereich der Sexualität ist allerdings nicht so klar und eindeutig wie die Kategorien es vemuten lassen und gerade die Bisexualität lässt sich rudimentär und latent auch bei vielen Heterosexuellen finden in Form von Homoästhetik, oder erotischen Gefühlen beim Anblick anderer Menschen des gleichen Geschlechts beim Sex. (Ohne "in real" etwas von anderen Menschen des gleichen Geschlechts zu wollen). Bei der Bisexualität gibt es ebenfalls ein weites Spektrum! Manche Menschen sind auch fluider gebaut - von natur aus für eine größere Auswahl an Gottes Zauberkasten offen.

In meinem Weltbild werden Gefühle und vorallem sexuelle Gefühle (verknüpft mit einem gewissen mindset) von Gott "eingespielt" in unseren "Lebensfilm". Gott ist hier auf Erden eben nicht nur behütender Vater und Liebe sondern auch "Problembereiter" aber vor allem Kreateuer von Erfahrungswelten. So ist es möglich das für bibeltreue Christen und andere sexuell indoktrinierte Menschen, wenn sie lange genug beten "das Universum/Gott" einen Wechsel einbaut. Und ebenso könnte er jederzeit ein Türchen zu "einer neuen Welt" aufmachen. Gehört habe ich aber sehr sehr selten davon.

(Ich bin ein neugieriger Mensch und bekomme meist einmalig und unverhofft Einblicke in unterschiedliche Sexualitäten und unterschiedliche Spielarten. Auch das hört man nicht oft....)

Eventuell merkt man das man Bi ist und die männliche Seite mehr genießt. Andererseits sind Menschen auch gut im Unterdrücken von Gefühlen, vor allem wenn diese Gesellschaftlich kritisch gesehen werden. Es haben sich die letzten Jahre so viele ältere Menschen geoutet (Teilweise lange verheiratet gewesen mit einer Frau), weil sie sich erst jetzt getraut haben.

Wenn du in dieser Zeit den ersten Sex mit einem Mann hast und es traumhaft ist.