Kann man mit ADHS zur Feuerwehr?
Hallo ihr Lieben,
ich würde mich gerne für die Feuerwehr als Brandoberinspektor bewerben. Nun ist vei mir allerdings eine ADHS Erkrankungen bekannt. Wird mich das als Kandidat ausschließen oder ist generell eine Einstellung möglich?
Momentan bin ich noch in Therapie und nehme auch Ritalin.
Hat irgendjemand hiermit Erfahrungen oder weiss irgendwer genaueres?
Bisher habe ich nur Informationen darüber gefunden, dass es kein Problem darstellen sollte, würde jedoch gerne wissen, wie es in der Realität aussieht :)
LG
1 Antwort
Man kann sich nicht als Brandoberinspektor bewerben, sondern das ist eine Besoldungsgruppe im gehobenen Feuerwehrdienst. Hierfür benötigt man bereits eine abgeschlossene Ausbildung und eine Laufbahnprüfung für diesen Dienst.
ADHS ist grundsätzlich kein Ausschlusskriterium, aber es erschwert halt jede anspruchsvolle Ausbildung.
Es besteht keine Pflicht die ärztlich verschriebene Einnahme von Ritalin und ähnlichen Medikamenten dem Arbeitgeber anzugeben oder zu melden und wird ein solches Medikament nach ärztlicher Verordnung genommen sollte es die Arbeit nicht negativ beeinflussen, meistens besteht auch keine Fahruntauglichkeit bei Fahrzeugen ausser der Arzt bestimme das so.
Es gibt nicht einfach nur adhs sondern adhs gibt es in sehr verschiedener Stärke und unterschiedlicher Ausprägung. Ich z.b. habe das Abitur und dann die Ausbildungen zuerst zum Dipl. Krankenpfleger und später zum Sozialpädagogen gemacht und war von den etwa 35 Jahren meiner beruflichen Tätigkeit mehr als 20 Jahre im mittleren Kader eingestellt, hätte auch noch höher klettern können wollte aber nicht. - Die Diagnose bei mir lautet auf ein „mittelstarkes adhs“.
In der Fachliteratur zu adhs wird oft erwähnt, dass adhsler gerade in spontanen, überraschenden (Notfall-) Situationen oftmals sehr schnell, besonnen und adäquat reagieren, was bei mir ebenso der Fall ist und fast in jedem meiner Arbeitszeugnisse lobend erwähnt wird. Zudem verfügen viele adhsler über eine klar überdurchschnittliche Fähigkeit zur Empathie, auch ihr starker Gerechtigkeitssinn wird oft beschrieben und zuweilen auch negativ, dann wenn er zu sehr ausgeprägt ist und zu unkontrolliert ausgelebt wird. Natürlich gibt es bei adhs auch die „schwierigen Seiten“ wie etwa „zu schnelles gekränkt oder beleidigtsein“ oder das „Chaos“ welches sehr kreative adhsler manchmal anstellen oder hinterlassen usw.
Es gibt noch viel dazu zu schreiben aber dies fand ich noch erwähnenswert im Bezug zu deiner Antwort.
Vielen Dank für die Antwort:)
Auch die medikamentöse Behandlung ist kein Problem?