Kann man komponieren wenn man taub ist und wie hat Beethoven das geschafft?

5 Antworten

Komponisten hören die Musik, wenn sie die Noten lesen oder schreiben. So wie man die Dialoge eines Theaterstückes "hören" kann, wenn man es liest.

Wer die Musik beim Notenlesen nicht "hört", komponiert eben anders, er schreibt was hin, und kann es erst beurteilen, wenn er es wirklich hört. Aber das ist bei wirklich professionellen Komponisten eher selten.

Mit Ton- und Klangvorstellung. So wie Du in Deinen Gedanken sprechen und Sätze formulieren kannst, können Musiker sich Musik in Gedanken vorstellen. Man muss es in der Jugendzeit nur erlernen.

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Beethoven hat den größten Teil seines Lebens normal hören können. Er hat Instrumente spielen gelernt, er hat Musik anderer Komponisten gehört und erarbeitet und ist selbst Komponist geworden - mit einem gesunden, intakten Gehör.
Erst im Alter hat sich zunehmend die Schwerhörigkeit eingestellt, die später zu Taubheit führte.
Da war er als Musiker jedoch so fortgeschritten, dass seine musikalische Vorstellung vollständig im Kopf war. Um ein fremdes Stück kennenzulernen, reichte es ihm, die Partitur zu lesen. Und komponieren konnte er ebenso am Schreibtisch ohne ein Klavier zum Probieren benutzen zu müssen.

Viele große Komponisten konnten das, auch wenn sie ganz normal hören konnten. Man weiß es zum Beispiel auch von Bach und Mozart.

Beethoven war - soweit ich weiß - nicht komplett gehörlos, sondern nur "ein klein wenig harthörig" (Spruch von Professor Bienlein aus "Tim & Struppi" ;-) ); aber von einem früheren Bekannten weiß ich, daß seine Mutter - die hörend geboren war,, aber im Alter von vier Jahren komplett ertaubt war - besonders auf laute Musik steht, da sie die Bässe im Boden durch die Vibrationen wahrnehmen kann! Von Herbert Grönemeyer gibt es dazu ein schönes Lied: "Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist"