Kann man die Pilotenausbildung aufteilen?

2 Antworten

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Die Ausbildungskriterien gelten nicht nur für Deutschland, sondern in allen EASA-Mitgliedsstaaten gleichermaßen. 

Grundsätzlich gilt: Theoretische und praktische Ausbildung müssen an der gleichen Flugschule gemacht werden. Eine Aufteilung wie früher (vor Einführung der JAR-FLC und aller folgenden Vorschriften) ist nicht mehr möglich, ebensowenig die theoretische Ausbildung im trauten Heim per Fernstudium. 

Du kannst Dir natürlich einen Fernkurs kommen lassen, wirst aber nur zur Prüfung zugelassen, wenn Du die Theorie bei einer ATO (Approved Training Organization) belegt hast. 

Auch eine Aufteilung auf ATOs verschiedener EASA-Staaten (z. B. Theorie in Deutschland, Praxis in Spanien) ist jetzt verboten. 

Die Empfehlung einer ATO für die Zulassung zur Theorieprüfung ist 12 Monate gültig; danach müsstest Du wieder von vorne anfangen. 

Die bestandene Theorieprüfung für eine LAPL, PPL, SPL, BPL bleibt jeweils 24 Monate ab dem Tag der Prüfung gültig. Innerhalb dieses Zeitraums muss dann die praktische Prüfung abgelegt werden. Der maximale Zeitraum für beide Teile liegt also bei 36 Monaten. 

Nachzulesen in der EASA-FCL unter

„FCL.025 Prüfung der theoretischen Kenntnisse für die Erteilung von Lizenzen und Berechtigungen“ 

Aber das hast Du doch bestimmt schon gemacht. Falls nicht, kann Dich aber jede Flugschule bzw. das LBA, der DAeC oder die Luftfahrtbehörde Deines Bundeslandes genauer beraten. 

Pilotflying  16.02.2016, 12:01

Genauso ist es. Ausserdem tun sich sich viele mit der Theorieausbildung viel leichter, wenn sie einen Bezug zur Praxis haben. 

Ergänzend muss ich den Ausführungen von Ramay1418 aber noch hinzufügen:

Wenn das Geld nicht reicht, um beides parallel zu machen, sollte man es besser lassen. Der Lizenzerwerb nach dem Ende der Ausbildung berechtigt den Flugschüler, jetzt alleine weiter üben zu dürfen. Genau wie beim Autofahren muss jetzt Routine aufgebaut werden. Das geht nur in der Praxis. 

Nach Scheinerhalt das Fliegen einzustellen, wäre genau das Falsche. Dadurch gefährdet man sich und andere.

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Die Ausbildung geht paralell, praktisch und theoretisch. Und wenn man sich so eine teuere Ausbildung nicht leisten kann, wirst Du Dir später fliegen auch nicht leisten können, denn 12 Flugstunden bei PPL-A sind Pflicht im Jahr.

Pilotflying  16.02.2016, 15:15

Genau so ist es. Ergänzend möchte ich aber noch was dazu anmerken:

Genau genommen reichen 12 Stunden im zweiten Jahr. Also noch viel weniger. Im Prinzip kann man das Fliegen ein Jahr komplett einstellen. Und wenn man die Stunden im zweiten Jahr nicht hat, reicht der Befähigungsflug in den letzten drei Monaten vor Ablauf des Classratings. Selbst nach Ablauf des Classratings ist es - je nach Dauer des Ablauf - nicht wirklich schwierig, es nach einem Prüfungsflug wieder zu erhalten.

Solche Leute sollten eigentlich das Fliegen aufhören! Sie gefährdet sich und andere - und das ganz massiv! Es schleifen sich die übelsten Fehler und die schlechtesten Angewohnheiten ein. Diese Menschen sind so mit sich und ihrem Flugzeug beschäftigt, dass z. B. für ordentliche Navigation und Luftraumbeobachtung keine Zeit mehr bleibt.

Ich kenne solche Leute haufenweise aus der Praxis und kann nur sagen: Es ist manchmal blanker Wahnsinn, wenn sie mit so wenig Praxis und Erfahrung in ein Flugzeug steigen und dieses als PIC fliegen dürfen. Im einem Luftraum, wo vom Airliner bis zum Gleitschirmflieger alles unterwegs ist. 

Mich wundert manchmal, dass die private Fliegerei nicht noch unter viel schlechterem Licht steht. Darum bin ich gegen diese "Scheinerhalterei" aufgrund Zeit und/oder Geldmangel absolut dagegen. Wenn ich dann schon solche Fragen lese, wo ichh genau weiß, wo das Problem ist, bin ich schon bedient!

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pilot350  16.02.2016, 15:18
@Pilotflying

Ich stimme Dir dabei völlig zu. Fliegen kann man nur wenn man ständig fliegt. Es gibt nichts komplexeres wie die Fliegerei. Auch ein Typrating ist eine Möglichkeit die Lizens zu erhalten, jedoch sehr kostenintensiv. Ich habe ein Typrating auf eine Beechcraft SuperKingAir A350 bereits hinter mir. Ein Typrating ist die härteste Flugprüfung die ich jemals gemacht habe.

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