Kann ich mit 16 mit hilfe vom Jugendamt ausziehen?
Ich war heute bei einer Therapeutin in einer Praxis für Kinder und Jugendpsychologie und habe mit ihr über das Thema ausziehen geredet. Seit ich klein bin habe ich nur Probleme zuhause und habe seit meinem 3 Lebensjahr ungefähr (kann mich nicht mehr erinnern) keinen Vater mehr, weil er versuchte mich umzubringen, da er sehr psychisch krank war. Meine Mutter ist körperlich sehr eingeschränkt und hatte 2 Schlaganfälle und 2 mal Krebs. Ich bin seit ich 12 bin ungefähr in Therapie und habe seit dem mehrfach Probleme mit Selbstverletzung, Selbstmordgedanken und weiteres gehabt. Meine Mutter leidet unter Depressionen und ist sehr Toxisch. Ich kann bei ihr nie Probleme ansprechen ohne das sie innerhalb von zwei Minuten über ihre Probleme redet und wie scheiße ich bin, das ich dies und das nicht mache und so weiter. Zudem muss ich mich um 80% des Haushaltes kümmern da sie eben körperlich eingeschränkt ist und gerne auch alles mal an mir kleben lässt weil ich ja alles mache, auch wenn sie viel selber machen könnte. Wir hatten gestern beispielsweise den absolut unangenehmen fall das wir bei einem kiosk waren und sie mit dem Verkäufer geredet hat um abzusprechen das ich ihr Kippen holen kann, weil sie kein bock hat immer zu fahren. Außerdem hatte ich auch einen Stiefvater der ziemlich drogenabhängig war und extreme Aggresionsprobleme hatte, wodurch sie sich immer gestritten haben und ich alles abbekommen habe, da die Wohnung sehr klein ist. Wir haben täglich streit, ich bin in der 10 Klasse und versuche meinen Schulabschluss mit Therapeutischer Hilfe zu schaffen durch mehrere Atteste die mir zum Beispiel einen verkürzten Stundenplan erlauben. Ich kann Kochen, putzen, räume mein Zimmer auf, kann auch alles mit Wäsche regeln usw.
Jetzt ist die Frage: diese Therapeutin hat mir heute erstmal was von einer Wohngruppe erzählt, wobei ich mich absolut nicht wohl fühle, weil ich durch meine Mutter auch dauernd das Gefühl habe das jemand an mir hängt und ich möchte einfach nicht mit anderen Leuten zusammen leben quasi. Danach hat sie mir vorgeschlagen das ich auch unter gewissen Umständen die Möglichkeit hätte in eine Wohnung zu ziehen wo mich dann 2-3 mal die Woche jemand besucht. Dieser Vorschlag hat mich ziemlich beruhigt und als ich heute mit meiner Mutter drüber geredet habe, weil ausziehen auch schon öfter ein Thema war und sie fein damit ist wenn ich das mache, haben wir uns jetzt darauf geeinigt das wir einen Termin beim Jugendamt machen um das anzusprechen, weil ich sie wirklich nicht mehr abkann. Sie ist unfassbar anstrengend, gibt mir nach der Schule keine ruhe und deswegen bleibe ich nachts oft bis 3-4uhr wach damit ich da etwas zeit für mich alleine hab, da ich meine Tür auch nicht zu machen darf.
Meint ihr das wäre möglich ohne Wohngruppe? Ich möchte das wirklich nicht machen.
2 Antworten
Eine Bekannte, allerdings heute 38, war damals wegen dauerndem Schulschwänzen erst im Heim und sollte dann in eine betreute WG. Da sie dafür allerdings "zu selbstständig" war, bekam sie übers Jugendamt eine eigene Wohnung.
Sie bekam das Geld eingeteilt, und ihre Betreuerin besuchte sie einmal pro Woche. Die hätte ihr, wenn nötig, natürlich auch mal gesagt, sie könne langsam mal putzen, den Müll raustragen oder was Gesündere einkaufen.
Sie kam hervorragend klar und hatte keinen Stress, da die Wohnung immer sauber war, sie jeden Morgen zu ihrem Ausbildungsplatz ging, der Vermieter sich nicht beklagte usw.
Ob damals natürlich Kontrollanrufe auf Festnetz erfolgten, um festzustellen, ob sie über Nacht zu Hause war oder in die Schränke geguckt wurde, kan ich natürlich nicht sagen.
Das Jugendamt kann es dir erlauben, aber du wirst sämtliche Kosten wie Miete etc. Selber aufbringen müssen. Haushalt führen ist ja das eine. Aber nebenbei Schulebund Arbeiten wird nicht ohne sein.