Kann ein Gehirn reißen?
Bei einem schweren Sturz?
1 Antwort
Das Gehirn ist ja in eine flüssige Substanz eingebettet ("Liquor" genannt oder auch manchmal "Hirnwasser") und wird von den Schädelknochen fest fixiert. Ein Riss ist daher so gesehen nahezu unmöglich. Was allerdings schon passieren kann ist, dass kleine Blutungen entstehen, beispielsweise eben bei einem schweren Sturz. Das Gehirn selber blutet eher weniger, aber die umgebenden Strukturen können bluten. Da das Blut dann nirgends hin kann (die Schädelknochen sind ja nicht dehnbar) kann es passieren, dass das Gehirn etwas gequetscht wird, weil immer mehr und mehr Flüssigkeit vorhanden ist bzw. auch eine Schwellung. Je nachdem wo das dann gequetscht wird, hat man entsprechende Symptome.
Falls es dich interessiert, muss man in der Therapie dessen dann oft für Entlastung sorgen, da man mittlerweile in der Lage ist den "Hirndruck" zu messen. Oft muss dann etwas Hirnwasser abgelassen werden, damit die Quetschung aufhört bzw. der Druck aus diesem System rausgenommen wird. Oft muss das auf einer Intensivstation gemacht werden, da wie gesagt, der Kopf ist wichtig und da braucht es engmaschige Betreuung und immer jemanden der aufpasst und ein Auge auf dem Hirndruck hat. Sollte z.B. eine Nachblutung entstehen, steigt der Hirndruck oft binnen kürzester Zeit an und man muss wieder mehr Flüssigkeit rauslassen. Das muss sehr schnell gehen, weswegen eine Intensivstation erforderlich ist.
Daher ist es wichtig, bei einer Gehirnerschütterung unter Beobachtung zu bleiben eine gewisse Zeit lang.
Unser Kopf hält aber in der Regel viel aus. Bis Knochen am Kopf tatsächlich brechen, braucht es schon einiges an Krafteinwirkung. Ein "normaler" Sturz macht dem Kopf in der Hinsicht weniger was aus. Der Kopf ist besonders gut geschützt und gepanzert, weil er wichtig für das menschliche Überleben ist. Da brechen eher dann andere Knochen, z.B. an der Hand, den Beinen, Armen oder Füßen. Manchmal auch an der Hüfte. Im Alter ist z.B. der Oberschenkelhals eine bekannte Schwachstelle, der gerne mal bei Stürzen bricht, weil er von seiner Form und Lage her nicht gerade besonders widerstandsfähig ist und im Alter auch noch oft Knochenabbau hinzu kommt.
Fahrradhelme werden oft mit Wassermelonen getestet. Man bräuchte dafür aber eigentlich eine richtig, richtig dicke Kokosnuss. Am meisten der Realität würde der Schädel einer Kokosnuss entsprechen, die zusätzlich mit einer Schale einer Pomelo umhüllt ist. Die kriegt man vielleicht mit einer Axt gespalten, aber durch Rumwerfen alleine hat man da keine Chance.