Kann der Erzengel Michael die Bösen bestrafen oder gibt er sie in Gottes Hand?

2 Antworten

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Ja — das kann und wird er tun. Gott hat ihn dazu beauftragt:

„Während jener Zeit wird Mịchael auftreten, der große Fürst, der für dein Volk eintritt. Und es wird eine schwere Zeit geben, wie es sie seit der Entstehung eines Volkes bis zu jener Zeit noch nie gegeben hat. Und während jener Zeit wird dein Volk entkommen, jeder, der im Buch verzeichnet ist.“ (Daniel 12:1)

“Und Krieg brach aus im Himmel: Mịchael und seine Engel kämpften mit dem Drachen und der Drache und seine Engel kämpften.“ (Offb. 12:7)

In 1. Thess. 4:16 wird über Jesus im Himmel gesprochen. Es heißt dort: „[Er] wird vom Himmel herabkommen mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels“ (1. Thessalonicher 4:16).

Dem (und anderen Texten) kannst Du entnehmen, dass Jesus dieser oberste aller Engel (Erzengel) ist, den Gott (sein Vater JHWH) mit dem Richten der Menschen beauftragt hat.

Die Bibel beschreibt die „Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her mit seinen mächtigen Engeln in flammendem Feuer, wenn er ... Rache übt“ (2. Thessalonicher 1:7, 8; Matthäus 16:27).

An anderer Stelle wird über Jesus gesagt: „[Er] ging hin in den Himmel; und Engel und Gewalten und Mächte wurden ihm unterworfen“ (1. Petrus 3:21, 22).

Da Gott nicht zwei miteinander konkurrierende Anführer bestimmt, ist es logisch anzunehmen, dass mit Jesus und Michael jeweils die gleiche Person gemeint ist.

Jesus Christus wird aktiv werden, um Gottes Feinde zu vernichten und Gottes Volk zu beschützen (Offenbarung 19:11-16).

Wann? Während einer „großen Drangsal ..., wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat“ (Matthäus 24:21, 42).

OhNobody  23.02.2021, 16:49

Danke für den Stern.

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Hallo Marileo74,

das kommt darauf an, wie man welchen Glaubensinhalten folgt oder solche postuliert. Michael scheint so das glaubensmäßige Symbol der Unterscheidung zwischen gut und böse zu sein. Dabei wird gut sicherlich ein Satz von speziellen Eigenschaften zugeordnet, dem Begriff böse dann das Gegenteil.

Schauen wir mal, was da wirklich gehen kann und lösen uns von allem Glauben.

Über die Frage nach unserer eigenen Identität, die wir nicht mehr mit raumzeitlichen (natürlichen) Mitteln beantworten können, eröffnet sich plausibel ein Anteil "jenseits" der Raumzeit.

Beschreiben wir etwas Raumzeitloses - und nennen es wegen der Zeitlosigkeit ein Sein - kommen die folgenden Aussagen und Eigenschaften (Methodik) bei rum:

  • Raumlosigkeit: Einheit aller Seins (trivialer Weise);
  • Zeitlosigkeit: etwas, was von dem Sein ausgeht - und nur das; auch etwas, was das Sein erreichen darf (wegen der Abwesenheit jeglicher Prozesse bei Zeitlosigkeit abstrakt und zunächst ohne Inhalte gedacht).

Diese Ausagen und diese Methodik zusammen nennen wir kurz und knapp "Liebe".

Jetzt können wir Gott raumzeitlos vermuten - und Gott wäre nur Liebe. Auf diese Erkenntnis sind schon Menschen im Römischen Kleinasien gekommen.

Schauen wir mal, was Liebe so kann, wenn wir sie parallel zu unserer Identität im Rahmen einer eigenen Attitude in uns zum Leben erwecken.

In ihrer Methodik schafft sie Fülle und größtmögliche Freiheitsgrade - und das für alle gleichermaßen, da nichts die Liebe einschränkt. Zu dem Gleichermaßen trägt auch die Einheit bei, die ehedem sich dann zwischen liebenden Menschen ergibt.

Damit haben wir ein absolutes Maß gegenüber gut oder böse. Wir mögen geneigt sein, die Einheit zusammen mit der Fülle und den Freiheitsgraden für alle gleichermaßen als gut zu betrachten - das Gegenteil als böse oder schlecht.

Was ist jetzt mit Michael? Wir können ihn auch neben Gott raumzeitlos darstellen - und Michael ist auch nur Liebe. Wir können ohne Beschränkung einer Allgemeinheit zum Symbol der Unterscheidung zwischen Liebe und dem Gegenteil machen. Das gelingt ihm über das absolute Maß (und gelingt natürlich auch uns).

Liebe wird nicht bestrafen, denn das wäre eine Diskriminierung und gegen Freiheitsgrad für alle gleichermaßen.

Liebe ist, wenn wir Gott als das Universalste betrachten, immer Göttlich. So übergibt Michael symbolisch an Gott.

Es existiert kein Modell, dass Gott und Engel real darstellen kann. Wir haben sie nur zur Anschauung raumzeitlos postuliert. Aber - Gott und die Engel können sich im Rahmen unserer Attitude zur Liebe (die nennen wir jetzt auch Göttlichkeit) in unserer Gedankenwelt als Persönlichkeiten manifestieren. Damit sind sie nach wie vor Liebe - und die genannte Symbolik mag uns individuell dienlich und hilfreich sein.

Michael und Gott sind "natürlich" eins, da raumlos. In unserer Gedankenwelt können sie zwei Sichtweisen auf Liebe darstellen: Gott Liebe schlecht hin, Michael mit dem einen oder anderen Ausdruck von Liebe.

Es ist gut möglich, dass auch die Menschen, die vor tausenden von Jahren von Gott und Engeln gesprochen hatten, so etwas zumindest geahnt hatten oder es ihnen unterbewusst war. Vielleicht hatten sie es sehr bildhaft formuliert, es wurde nicht richtig verstanden oder auch im Verlauf von Überlieferungen verändert. So mag dann der eine oder andere Glaubensinhalt entstanden sein.

Heute dürfen wir überrascht sein, wieviel von Glaubensinhalten auf dieses Modell passt. Denken wir an Jesus, der von Liebe und der Einheit mit Gott gesprochen hatte - und er hatte auch zu einer Wendung zur Göttlichen Attitude gesprochen (das wird oft der Begriff Buße genannt).

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung