Kann der Chef mir ein schlechtes Arbeitszeugnis austellen, wenn ich über ein längeren Zeitraum krank war?

7 Antworten

Zitat:
Umstände, die für den Arbeitnehmer, seine Führung und Leistung nicht charakteristisch sind, gehören nicht ins Zeugnis, und zwar auch dann nicht, wenn sie zur Lösung des Arbeitsverhältnisses geführt haben. Der Lösungstatbestand (z.B. Krankheit) ist ohne Verlangen des Arbeitnehmers nur dann anzugeben, wenn er für den Arbeitnehmer charakteristisch ist. - Krankheitsbedingte Fehlzeiten werden nur dann unter Dauer des Arbeitsverhältnisses (ohne Hinweis auf die Art der Krankheit) erwähnt, wenn sie außer Verhältnis zur tatsächlichen Arbeitsleistung stehen, wenn sie also etwa die Hälfte der gesamten Beschäftigungszeit ausmachen.

- Sächsisches LAG 30.1.1996 - 5 Sa 996/95

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nein, aber er kann dich evtl. gar nicht beurteilen, wenn dies nicht möglich ist.

Du hast ein Recht auf ein Zeugnis, das dich nicht benachteiligt oder so ähnlich. Da gibt es strenge Vorschriften, was geht und was nicht geht. Lasse dein Zeugnis analysieren, wenn du es bekommen hast, ob es ok ist oder nicht.

Wenn nicht, kannst du zusammen mit einem Anwalt dagegen vorgehen!

wie der Name es aussagt, wird in einem Arbeitszeugnis die Arbeit beurteilt. Also was du während der Zeit getan hast, als du nicht krankgeschrieben warst. Auch muss das Zeugnis "wohlwollend" formuliert sein. Eine Formulierung wie "von diesem 1 Jahr war er/sie/es 9 Monate ständig krank" wäre vermutlich anfechtbar.

aber durch Weglassen von Aussagen kann auch einiges ausgedrückt werden. Bescheinigt man zB. nur, dass er/sie/es vom x bis y beschäftigt war, ohne weiter auf die Arbeitsweise einzugehen, wird indirekt auch ausgesagt, dass die Arbeit nicht beurteilt werden kann.

Du darfst immer ein Veto einlegen, bevor du das Zeugnis bekommst und es muss dann geändert werden.

Du bestimmt quasi, was dort steht

Backkuenstlerin  21.02.2022, 07:58

Aber nur innerhalb gewisser Grenzen.

Es gibt durch bestimmte Formulierungen und vor allen Dingen durch weglassen bestimmter Punkte oder Wörter oder durch die Reihenfolge der Wörter durchaus die Möglichkeit, ein Zeugnis negativ zu gestalten.

Leuten, die sich damit nicht auskennen, fällt dann gar nicht auf, dass es sich um negative Formulierungen handelt.

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Ich glaube zu wissen, das in einem Arbeitszeugnis nichts schlechtes oder benachteiligtes Urteil drin stehen darf. Gerade bei einem Unfall. :I

Unfälle passieren :I

Gute Besserung weiterhin