Kain und Abel Geschichte in Krimi umschreiben?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bring die handelnden Personen sowie die dahinter stehende Geschichte einfach in die Gegenwart:

Die Eltern Adam und Eva hatten zwei Söhne: Kain und Abel. Abel war ein liebes, fürsorgliches Kind (good guy). Kain dachte hingegen nur an sich, war egoistisch und sah nur seinen eigenen Vorteil (bad guy). Als sich beide um die Gunst einer Frau stritten (in Wirklichkeit ging es um die Gunst von Gott), wurde Kain eifersüchtig vor Wut und erschlug seinen Bruder Abel heimtückisch.

Gegenwart: Die Familie wohnt in einem Reihenhaus in Köln. Abel macht eine Ausbildung als Bankkaufmann, Kain hat seine Ausbildung als Schlosser abgebrochen und lebt von Hartz 4 usw.

Im beigefügten Link noch einmal die Bibel-Geschichte in einem kurzen verständlichen Video:

https://www.youtube.com/watch?v=wjhPJ4QVUVM

optischTV 
Fragesteller
 07.01.2021, 10:35

Hi, danke, hilft mir sehr. Und wie soll ich das Mordszenario darstellen? Also wo wird gemordet und mit welcher Waffe?

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Tax78  07.01.2021, 10:49
@optischTV

Der eine Bruder lädt seinen anderen Bruder zu einem Sparziergang ein. Nachts in einer dunklen Gasse ersticht Kain hinterrücks seinen Bruder, ohne Vorankündigung und heimtückisch.

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Während Mutti Eva sich mangels zuverlässiger Verhütungsmittel nun nach dem "Sündenresultat" Kain auch noch pausenlos um die neue Spaßbremse – Abel – zu bemühen hatte, brütete Kain aus der Wahrnehmung des Unerwünschtseins heraus eine mittelschwere Neurose aus, die durch das Mitansehen des ein wenig entspannteren Umganges Evas mit Filius 2 keineswegs gebessert wurde.

Im Gegenteil, seine Schuldgefühle häuften sich auf zu der Überzeugung, es ja nicht besser verdient zu haben, als hart ran zu müssen. Das wirkte sich dann auch auf seine Berufswahl aus. Hätte es damals schon Thyssen-Krupp gegeben, wäre aus Kain also sicherlich ein eifriger Stahlkocher am Hochofen geworden. Da seinerzeit die industrielle Revolution noch in der weiten Entfernung der Zukunft gab, wurde Kain zeitgemäß Bauer und ackerte sich pflügenderweise den Buckel krumm und schleuderte seinen Samen gen Erde.

Auch, damit Papa Adam nicht mehr ständig so lange auf Futtersuche unterwegs war. Schließlich war Kain ja auch der Überzeugung, schuld an dessen hornhautschrundigen Füßen zu sein, weil Adam das gesamte Essen für die Familie allein sammeln gehen musste, während Eva Nachwuchs säugte.

Dank Kain und seinen Anstrengungen wurden also alle bequem satt, der Papa hatte auch gelegentlich ein wenig Zeit für Eva und Filius 2. was den kleinen Sonnenschein in seiner Entwicklung beeinflusste und er prompt in Richtung Bruder Leichtfuß mutierte, der recht schnell zu der Überzeugung kam, ihm müsse alles nur so zufliegen und besonders die Lerchen über den Wiesen.

Statt also die Felder mit seinem Schweiß zu tränken, lief er als Hirte dem Vieh und den Lerchen hinterher, genoss frische Luft und gleichsam frische Ziegenmilch beim Wandern übers Land.

Aus einem entspannten Kind war also ein entspannter Hirte geworden, der über schlechte Laune nicht zu klagen hatte. Zudem sonnte er sich in Beliebtheit: Milch, Käse und Ziegenbraten brachten wegen des Gehalts an tierischem Eiweiß natürlich ringsum ein lautes Hallo hervor.

Dagegen stanken Getreide und Gemüse aus der schweißtreibenden Arbeit von Kains Händen mächtig ab. Wer will schon Hirsebrei, wenn er eine Keule Fleisch abnagen konnte? Doch höchstens Vegetarier, und die waren damals ja auch noch nicht erfunden.

Die an anderer Stelle bereits erwähnte Gefühlspalette Kains erweiterte sich abermals:

Frustration, Enttäuschung und Neid machten sich breiter, als Kains Autoaffektkontrolle im Zaume zu halten vermochte. Blöd war nur, dass er in dieselbe Schuldzuweisungsfalle geraten war wie weiland Muttern.

Und so machte Kain den Fehler, seinen Bruder Abel als Ursache für sein Elend zu betrachten und schlug diesem den Schädel zu Brei. Das hätte er mal lieber bei seiner dusseligen "sündhaften" Mutter tun sollen und möglicherweise hat Adam das auch so gesehen.

Grundsätzlich ist das Zermatschen von Köpfen anderer Leute mittels Feldsteinen natürlich ohnehin nicht gut zu heißen. Andererseits würde ein heutiges Gericht wahrscheinlich Milde walten lassen gegenüber Kain mit seiner verpfuschten Kindheit und der daraus resultierenden blinden Wut, die Kain vorübergehend den Verstand und die Selbstkontrolle raubte.

Damals jedoch fiel die Judikative in den Zuständigkeitsbereich einer Fabelfigur namens „Gott“, in den entsprechenden Aufzeichnungen gelegentlich auch „Herr“ genannt, was auch logisch ist, weil eine Dame sich so meistens nicht benimmt.

Selbiger „Herr“ staunte sicherlich nicht schlecht, als unser Delinquent bei der Verkündung des Strafmaßes nicht nur den Berufsstand des Strafverteidigers empfand, sondern obendrein gleichzeitig selbst zum ersten solchen avancierte und ein Veto gegen das ursprüngliche Urteil einlegte.

Offensichtlich hatte der Wutausbruch, auch wenn er tragisch in einem Tötungsdelikt gipfelte, einen therapeutischen Effekt auf Kain, der dazu führte, dass durch den Befreiungsschlag auf Abels Haupt sein Selbstwertgefühl stieg und er in diesem Moment das „selbstbewusste Auftreten“ erfand. Was dazu führte, dass sich künftig seine Mitmenschen zweimal überlegten, ihn zu negieren.

Später nannte man dies fälschlicherweise „Kainsmal“ und wurde deshalb hin und wieder mit Leberflecken oder anderen Hautanomalien verwechselt.

Was die Judikative für eine Strafe gehalten hatte, nämlich die Vertreibung aus der angestammten Heimat, entpuppte sich für Kain letztendlich als Segen:

Er führte den Mythos, seine Eltern und – nach Abels Tod – er selbst seien die einzigen humanoiden Bewohner des Planeten ad absurdum, in dem er umherirrenderweise ein Frau fand, mit der er sich zusammentat. Hormone waren damals nämlich sehr wohl schon erfunden.

Ob allerdings seine Eltern oder der früheste Amtsvorgänger von Richterin Barbara Salesch hier das Blaue vom Himmel herunter gelogen hatten, bleibt im Nebel des Vergessens verschollen.

Der endlich geliebte Kain jedenfalls stand sich von nun an nicht mehr selbst auf den Psycho-Schlauch und gründete nicht nur eine Familie, sondern gleich eine ganze Stadt und benannte sie nach seinem Sohn Henoch.

Interessanterweise bestanden die Nachfahren Kains aus Nomaden, Musikern und Erfindern – alles Kreative also.

Natürlich kam bei denen auch hier und da ein wenig Größenwahn vor, aber hey: "Künstlervolk"! So sind kreative Menschen nun einmal.

Um das sinnvoll zu übertragen, musst du erstmal den Kern der biblischen Geschichte verstehen.

Adam und Eva wurden aus dem Paradies vertrieben und sollten die Früchte des Feldes anbauen, um im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot zu verdienen. Sie wurden also Bauern. Als erstes bekamen sie Kain als Sohn. Als Erstgeborener war er der natürliche Nachfolger als Bauer. Der zweitgeborene Sohn war Abel. Er konnte den Bauernhof nicht übernehmen und musste sich einen anderen Beruf suchen. So wurde er Schäfer ohne eigenes Land, sondern musste dort seine Schafe weiden lassen, wo es genug zu weiden gab. Hinter dieser Geschichte steht vermutlich der Konflikt in der Urzeit, als die Menschen von Nomadenleben zum sesshaften Leben übergingen, bei der es zwangsläufig zu Konflikten zwischen den Nomaden und den Bauern kam, die ihre Äcker gegen die Nomaden verteidigten, weil die mit ihren Herden die Äcker leerfraßen.

Beide brachten dem Herrn Opfer. Kain die Früchte seiner Felder, Abel die Erträge seiner Herde. Das Opfer von Abel wurde angenommen, das von Kain jedoch nicht. Das machte Kain sauer. Er lockte Abel auf seine Felder und erschlug ihn dort.

So, wie kann man das nun sinngemäß übertragen?

Adrian und Evelin haben einen Bauernhof, den sie in harter Arbeit bewirtschaften. Sie bekommen zwei Söhne, zuerst Kevin und dann Alban. Kevin soll den Bauernhof später erben und weiter bewirtschaften. Sein Bruder Alban muss sich aber einen anderen Beruf suchen und studiert Bergbau. Bei einer großen Bergbaufirma bekommt er einen Job und verdient da gutes Geld, während Kevin so gerade über die Runden kommt. Das Ansehen und der Einfluss bei den Regierenden von Alban und seiner Firma ist viel höher als das von Kevin, weil die Firma von Alban viele Steuern bezahlt und über Lobbyarbeit großen Einsfluss auf die Politik hat. Der Einfluss und das Ansehen von Kevin als Bauer ist dagegen sehr gering.

Nun sucht die Firma von Alban neue Abbaugebiete für Braunkohle. Als Bergbauingenieur entdeckt Alban große Lagerstätten unter den Äckern von Kevin. Dementsprechend wird der Abbau beantragt und von der Politik genehmigt. Alban wird zum Projektleiter bei der Erschließung der neuen Abbaugebiete ernannt. Kevin sol dementsprechend umgesiedelt werden. Das bringt Kevin mächtig in Rage, dass ausgerechnet sein Bruder ihn von seinem Hof vertreiben will. So beschließt er, Alabn in eine Fallle zu locken. Er lädt ihn ein, mit ihm zusammen die Felder zu besichtigen und die Umsiedlung zu planen. Als sie alleine sind, erschlägt Kevin den Alban von hinten mit einem Stein und tarnt das aber als Unfall. Alban sei gestolpert und mit dem Kopf aus einem Stein aufgeschlagen. Die Kripo ermittelt. Denen ist sofort klar, dass Kevin das war, können das aber nicht beweisen. Kevin fürchtet die Strafe und unter dem Vorwand, seinen Hof sowieso zu verlieren, wandert er nach Kanada aus, um dort ein neues Leben anzufangen und vor weiterer Verfolgung sicher zu sein.

Das wird langweilig - wenn man gemäß der Bibel unterstellt, dass es keine anderen Menschen außer Adam, Eva, Kain und Abel gab.

Ich würde da Charaktere aus einer Parallelschöpfung einbauen. Und natürlich eine attraktive Frau, auf die Kain und Abel beide scharf sind. Weil: Die Frauen sind immer schuld. Sah man ja schon bei Eva.

Zur Not täte es als Täter übrigens der Paradiesgärtner.

Gruß, earnest

Selbstverständlich hätte ich da Ideen. Aber dieses Forum hier ist nicht dafür geeignet, dies ausführlich zu debattieren.