Jobwechsel-von der Jugendhilfe in die Kita?
Hallo zusammen,
Ich arbeite nun seit einigen Jahren in der Jugendhilfe. Durch Umzug und z. T. Unzufriedenheit durfte ich bereits in drei verschiedenen Einrichtungen arbeiten. Von koedukative Familienorientierte, über Verselbstständigung mit Jugendlichen zwischen 16 - 21 Jahren, bis hin zu Tiergestützer Einrichtung.
Die Arbeit bereitet mir grundsätzlich Spaß und bis vor einer Weile dachte ich nie über einen Wechsel nach. Jedoch fallen mir seit einiger Zeit der Schichtdienst, Personalmangel und die damit einhergehenden Überstunden zu Lasten.
Ich habe gefühlt seit 3 Jahren kein Privatleben mehr. Da fragt man sich schon, warum man überhaupt die Hypothek für eine Wohnung bezahlt und eine Beziehung führt, wenn man so wie so nie zu Hause ist.
Wie auch immer, genug gemeckert.
Gibt es hier Erzieher und Erzieherinnen, die von der Jugendhilfe in die Kita gewechselt sind und wie waren eure Erfahrungen? Fiel der Wechsel leicht oder war die Umstellung ein langer Weg?
Als Mann würde mich natürlich grundsätzlich die Erfahrung als männliche Fachkraft in der Kita interessieren, Vornehmlich im Hinblick auf die Elternarbeit.
Danke und schönen Gruß
1 Antwort
Ich habe lange Jahre in Jugendhilfeeinrichtungen gearbeitet. Die Arbeit war sehr anspruchsvoll, aber ich musste zum Glück nie Überstunden machen. Die Arbeitszeiten und Wochenenddienste waren gut geregelt.
Als ich dann in den Kindergarten gewechselt habe, musste ich das Handwerk neu erlernen. Erst als Zweitkraft, dann als Gruppenleiter und schließlich als Kindergartenleiter. Nach einem Jahr hat man es aber drauf und weiß, worauf es an kommt.
Die Arbeit im Kindergarten ist anders, aber auch sehr anspruchsvoll. Was ich gelernt habe ist, dass man die Eltern mit erzieht, denn viele Eltern meinen es zu gut mit ihren Kindern, sie beschützen sie und nehmen ihnen viel zu viel Arbeit ab, wodurch die Entwicklung der Selbständigkeit stark gehemmt wird.
Beispiele:
Die Eltern ziehen ihre Kinder an und aus, weil sie keine Zeit haben, zu spät dran sind, ..... anstatt sie ihre Kinder selbst machen lassen und ihnen lediglich behilflich sind, wo Hilfe notwendig ist.
Die Eltern wollen nicht, dass ihre Kinder in den Garten gehen, weil sie sich erkälten könnten.
Die Eltern beantworten Fragen, die an die Kinder gestellt sind, obwohl diese gut reden können.
Die Eltern packen den Kindern Süßigkeiten und Cola in die Tasche , obwohl im Kindergarten darauf geachtet wird, dass keine zuckerhaltigen Lebensmittel und Getränke verzehrt werden.
Die Eltern werden im Vorfeld darüber informiert und trotzdem verhalten sich die Eltern so, wie ihre Kinder es von ihnen verlangen.
Danke für deine Antwort. Schön zu hören, dass ein Wechsel der Arbeitsbereiche gut möglich ist. Ich kann mir vorstellen, dass die Erziehung der Eltern eine anspruchsvolle Arbeit ist. Man hört ja nicht gern, dass man gewisse Dinge falsch angeht.