Jemand sagt dir, dass er/sie schwul/lesbisch ist: Was sagst du dazu und wie ist deine Reaktion?
Ich stelle mir oft im Kopf vor, wie ich vielleicht irgendwann in die Situation komme, dass sich jemand vor mir outet.
Ich weiß aber übeeeeeeerhaupt nicht, wie ich bei soetwas reagieren sollte oder was ich sage.
Hast du einen Tipp wie du es machen würdest?
7 Antworten
Hm, also sagen würde ich wahrscheinlich nur "Oh, verstehe", weil ich sehr kurz angebunden bin. Außer, ich kenne eine Person bereits jahrelang und sehe sie (fast) jeden Tag.
Wenn man mir das schreiben würde, was würde ich dann darauf zurückschreiben? ... Eventuell "Oh, verstehe. Danke, dass du's mir gesagt hast" oder so, keine Ahnung. Kommt aber vielleicht auch doof rüber.
Ich wüsste aber auch nicht, weshalb sich jemand bei mir outen sollte. Ich suche keine neuen Freunde/Bekanntschaften und von allen meinen Freunden kenne ich das Geschlecht, auf welches sie stehen. Falls jetzt irgendwann z.B. eine Freundin von mir etwas mit einer anderen Frau hätte (vorausgesetzt, die Beziehung zu ihrem Freund ist vorher in die Brüche gegangen), würde ich das gar nicht groß ... realisieren? Also, ich weiß auch nicht, da könnte sie mir dann schreiben "Ich habe eine Frau kennengelernt, die heißt Fiona, die ist voll süß" und whatever und ich würde mir denken "Oh, okay, cool" und mehr auf den Inhalt als auf das Geschlecht eingehen. Vielleicht würde ich sowas fragen wie "Hast du in letzter Zeit erst bemerkt, dass du auf Frauen stehst oder wie war das?". Vorausgesetzt, es sind wirklich meine engsten Freunde.
Es wäre mir ... egal? Nicht "egal" im Sinne von "Was erzählst du mir das?" (Ich wäre froh, wenn man es mir erzählen kann, denn das ist ja was völlig Normales), sondern mehr so "Hm, gut zu wissen, I guess, auch wenn es mir persönlich egal ist, mit wem du eine romantische und/oder sexuelle Beziehung eingehst, solange du damit glücklich bist und dich die andere Person gut behandelt."
Die Frage ist schwer zu beantworten für mich. Ich versuche, es mir vorzustellen. Es käme aber auch sehr darauf an, wie man es (mir) sagt, nicht? Es macht einen Unterschied, ob jemand z.B. eher ängstlich deshalb ist und Sorgen hat, dass das die Freundschaft zerstören könnte, als wenn jemand sagt "Übrigens wollte ich dich darüber informieren, dass ich lesbisch/schwul bin." Und auch darauf, wie lange man sich kennt. Da kann die Antwort von "Ah, okay, verstehe!" zu "Oh, das ist doch voll okay. Mir ist das egal, ob du hetero oder lesbisch oder was auch immer bist. Ich wüsste nicht, was das zwischen uns ändern sollte. Du brauchst dir keinen Kopf deswegen zu machen, you silly goose <3" reichen.
Ist schon passiert, ich bin da sehr tolerant und habe damit überhaupt kein Problem. Auch mit dem Thema Bisexualität habe ich immer wieder Berührungspunkte in meinem Umfeld, ist alles kein Problem für mich.
Es gab allerdings einige, die dem Freund, der sich als schwul geoutet hat (das war 2013) die Freundschaft "gekündigt" haben oder ihn deswegen überall lächerlich gemacht haben, das war bitter, er selber sagte aber mal, mit so was habe er gerechnet und es habe ihm nur gezeigt, mit wem man es zu tun habe.
Aber es gibt trotz aller Toleranz auch Situationen, die merkwürdig sein können. Ich kannte etwa einen Mann, der sich mit über 50 zur Frau umoperieren ließ. War der Vater zweier Kinder, mit denen ich aufgewachsen bin und schon lang befreundet bin. Habe die ganze Story über drei oder vier Jahre hinweg vom ursprünglichen Outing bis zur schlussendlichen Umwandlung miterlebt und muss sagen ----> ja, das war nicht ohne und ein Trauma für die Kinder, die damals ich glaube 15 und 18 waren und einen starken Vater gebraucht hätten. Die Ehe ging kaputt und auch für mich als Bekannten/Freund der ursprünglichen Familie war es anfangs sehr schwer, nicht mehr den Mann zu erleben, den ich schon als Grundschüler gekannt habe, sondern eine Frau, die ihm zwar entfernt ähnlich sah und so ähnlich redete, aber eben keine biologische Frau ist und eine Person, die ich weder als den Mann ansehen kann noch als die Frau, die sie jetzt sein und mit aller Gewalt darstellen wollte. Ich habe das ausgeblendet, weil ich ihn an sich immer nett fand und ihn auch als Frau anfangs immer noch schätzte, bis er es bei einigen Begegnungen leider einfach übertrieb und sich so aufführte, dass ich mir wie in einer Freakshow vorkam und dachte, da sitzt mir Schlitzies Urenkel gegenüber. Es war echt gruselig zum Schluss, aber das gab sich erst mit den Jahren. Es gab auch einen Moment, in dem die "Frau" sich mal so plump und einigermaßen eklig gab, dass es mir reichte und ich sagte, ich halte das trotz allem Respekt einfach nicht mehr aus. Anfangs habe ich eigentlich keinen Unterschied gemacht, ob es der Mann war oder jetzt diese Frau, auch wenn es zunächst nicht einfach für mich war und ich ihn/sie eigentlich bewunderte für den Mut, das so durchzuziehen. Unter der Prämisse kann ich meinen Freund, mit dem ich aufgewachsen bin und noch immer Kontakt habe, verstehen - er hat das bis heute nicht verarbeitet.
ich würde genauso reagieren als wenn mir jemand sagen würde die person ist hetero
:3
Hallo Dekofreakee!
Du, was andere Menschen (nicht) machen/mögen, interessiert mich nichts und geht mich nichts an. Privat und in der Arbeit habe ich mich unterschiedlichen Alters- und Geschlechtsklassen, Ethnien, Religionen, Kulturkreisen und Identitäten zu tun.
Mich interessiert es nicht, sodass ich darauf gar nicht reagiere. Allenfalls wundere ich mich darüber, dass ein Mensch mir irrelevante Dinge zwingend mitteilen muss.
Ich gehe auch nicht in der Gegend, spreche jede Person an und sage dann, dass ich Heterosexuell bin. Zum einen interessiert es die meisten Menschen gar nicht, zum anderen wollen die meisten Menschen gar nichts davon wissen.
Ich nehme diese Information "neutral" zur Kenntnis und lebe mein Leben weiter.
Würde mir ein Mensch sagen, dass er heute "Pommes rot-weiß gegessen" oder schon auf der Toilette war, dann ist es das Gleiche. Irrelevante Info und interessiert mich auch nicht.
Hier und da würde ich dann rein aus Informationsgründen oder dem Interesse heraus ein paar Fragen stellen, da ich eben anders bin und hier und da ein paar Dinge verstehen möchte. Ansonsten interessiert es mich nicht.
Da ich höflich, athletisch und gut gepflegt bin, wurde ich schon bestimmt 2-3x von homosexuellen Menschen angemacht. Ich habe das "neutral" wertgeschätzt, diese Personen nebst Bemühung/Offenbarung anerkannt, aber dann neutral gesagt, dass ich auf Frauen stehe und es wohl mit "uns" so nichts werden wird.
Ich habe es nie verstanden und werde es nie verstehen, warum irrelevante Dinge so relevant sind. Wen interessiert es denn schon, wer mit wem was hat, sich als was identifiziert und welche Neigungen vorhanden sind? Ich verorte alles in der Sparte "Klatsch & Tratsch" und dann ist gut. Als ob sich jemals ein Mensch für mich, mein Geschlecht oder meine Identität interessiert hat.
Wenn ein Kumpel/Freund mir das anvertraut/beichtet, dann reagiere ich auch ganz normal, da es sein Leben ist und mich weder etwas angeht noch interessiert.
Daher verstehe ich auch die Frage nicht.
Ich reagiere einfach nur mit "Aha" oder "okay" und dann führe ich meine Arbeit fort.
Jeder Mensch muss selbst wissen, was er macht und wen er mag. Mich interessiert das gar nicht.
Meine Reaktion ist dann meist : "Okay"