ist ötzi radioaktiv?

7 Antworten

In der oberen Atmosphäre bildet sich durch Neutronenbeschuss (Sonnenwind) aus dem All aus einem Stickstoffatom ein Kohlenstoffatom mit dem Atomgewicht 14. Dieses C14 Atom ist instabil und zerfällt mit der Halbwertszeit von 5'730 Jahren. Es besteht also ein Gleichgewicht zwischen Bildung und Zerfall. Dieses C14 Atom ist mit anderen C Atomen im CO2 eingebettet.

Durch Photosynthese gelangt nun das C14 Atom in die Flora und damit durch die Nahrungskette auch in die Fauna, so also auch in das Gewebe des Ötzi und natürlich auch in seine Ausrüstung wie z.B. Ledersandalen. Da mit Beendigung der Photosynthese die Einlagerung aufhört kann man aus einer Probe aus Baum oder anderen organischen Dingen die Restkonzentration an C14 bestimmen. Der Rest ist reine Rechnerei, denn man muss wissen, Halbwertszeit bedeutet in diesem Zeitraum ist die Hälfte der Atome zerfallen.

Die Menschen, die "Ötzis" Mumie untersucht haben, erfreuen sich meines Wissens größtenteils bester Gesundheit (halt im Rahmen der statistischen Normalverteilung) - die Aussage, dass "alle Menschen die "körperkontakt" mit ötzi hatten mittlerweile tot sind" stammt von solchen Leuten, die auch an die Wirksamkeit von Aluhüten glauben ...

Zur Frage: Ja, natürlich ist "Ötzi" radioaktiv - so viel wie jeder Mensch und mehr oder weniger jeder Gegenstand auf der Erde.

Im Grunde müsste Ötzi sogar etwas weniger radioaktiv sein als ein lebender Mensch. dann darauf beruht die Radiocarbonmethode ja gerade: Bei einem lebenden Organismus bleibt der C14-Gehalt im wesentlichen konstant, d. h. der Körper "strahlt" mit gleichbleibender Stärke. Ab dem Tod aber zerfällt das "strahlende" C14 nach und nach zu "harmlosen" C12, und da man die Zerfallsrate kennt, kann man aus der Messung des C14-Gehaltes darauf schließen, wie lange der Organismus tot ist.

Die Radiokarbonmethode dient doch nur einer zeitlichen Erfassung, insbesondere organischer Materialien über einen Zeitraum zwischen 300 und 60.000 Jahren. Da wird man mitnichten radioaktiv verseucht. Das die Wissenschaftler welche Ötzi untersucht haben samt und sonders das Zeitliche gesegnet haben ist also kompletter Unfug.

Dazu findet man das...

Sechs Todesfälle im „Ötzi“-Umkreis sorgen für finstere Gerüchte über einen „Fluch der Mumie“. So fand man Entdecker Helmut Simon 2004 tot in einem Gebirgsbach. Der Urgeschichtler Prof. Konrad Spindler, der Ötzi untersucht hatte, starb Anfang 2005 im Alter von 66 Jahren.

Hunderte von Menschen haben „Ötzi“ im Laufe der Jahre untersucht – es sei daher nicht ungewöhnlich, dass „einige von ihnen nicht mehr leben“, wie das Museum in Bozen anmerkt.

Wenn du darauf spekulierst wie z.B. über den Fluch des Tut-Ench-Amun und das die Forscher welche das Grab öffneten anschließend verstarben, darf man das ebenso getrost in das Reich der Fantasie rücken. Grundsätzlich kommen Ansammlungen giftiger Gase oder von Krankheitserregern (Schimmelpilz-Sporen als Keime oder eher als Allergene) in Betracht und werden in der Praxis auch beachtet.

Der Kohlenstoff in der Natur hat einen konstanten Anteil an radioaktiven C14-Atomen. Dieser Anteil bleibt deswegen konstant, weil die zerfallenden C14-Kerne ständig in der Atmosphäre neu gebildet werden. Der Abbau und die Neubildung halten sich dabei die Waage und das Verhältnis zwischen C14 und C12 ("normaler Kohlenstoff) kennt man.

In einem lebenden Organismus bleibt dieses Verhältnis erhalten, da ständig neuer Kohlenstoff aus der Umgebung aufgenommen wird, der immer den konstanten Anteil an C14 Atomen enthält.

Sobald ein Organismus stirbt, wird kein neuer Kohlenstoff mehr aufgenommen. Unmittelbar nach dem Tod ist der Anteil an C14-Atomen noch der natürliche. Dann aber zerfallen die C14-Kerne nach und nach und werden immer weniger, d.h. ihr Anteil am Gesamtkohlenstoff nimmt ab. Da man die Geschwindigkeit des Zerfalls kennt (siehe Halbwertszeit), kann man aus dem Restanteil an C14 genau errechnen, seit wann der Organsimus tot ist, d.h. seit wann C14 zerfällt. Diese Methode ist ziemlich genau und lässt zuverlässige Altersbestimmungenzu.

Ötzi ist also eher schwächer radioaktiv, als lebende Personen.

Jeder Mensch ist radioaktiv, auch du!

Auf Grund der Abnahme der Kohlenstoffradioaktivität, kann man ja das Alter bestimmen.