Ist nicht jede Trauer, Selbstmitleid?
Oft wird ja gesagt, dass man sich nicht im Selbstmitleid verlieren soll wenn irgendwas passiert und man sehr Traurig ist. Aber ist es nicht immer Selbstmitleid wenn man traurig ist? Egal warum man trauert, wenn man traurig ist dann doch immer, weil es einem selbst weh tut oder?
3 Antworten
Trauer ist der Prozess, etwas oder jemanden zu verabschieden und aus dem eigenen Leben gehen zu lassen. Trauer und Traurigsein ist das Gefühl, das dieses Geschehen begleitet. Das ist ein notwendiger Prozess, eine natürliche Reaktion auf einen aktuellen Verlust und wichtig für unsere seelische Gesundheit.
Selbstmitleid ist das Erleben von Unrecht und Ungerechtigkeit einem selbst gegenüber. Das kann eine Reaktion auf einen Zustand des Mangels oder des Verlustes sein, der auch lange nach dem Erleben unbewusst noch wirkt, z.B. Verlust von Elternliebe als Kind. Selbstmitleid entsteht aus narzisstischen, egoistischen Defiziten, bzw. einer Forderung nach Mehr.
Dieses Gefühl kann sehr lange bestehen bleiben und ist im Leben nicht hilfreich. Man sollte es aus diesem Grund nicht "füttern".
Selbstmitleid denkt an sich selbst und wie arm und magelhaft man sich selbst empfindet ("Wie bin ich doch arm dran!"). Trauer denkt an den, der uns verlassen hat, an seine/ihre Qualität, die nun in der Welt fehlt ("Ein großartiger Mensch ist gegangen, der die Welt und uns bereichert hat.")
Nein! Man trauert ja auch wenn z.B jmd gestorben ist und das hat ja nichts mit Selbstmitleid zu tun
Weil man die Person verloren hat und diese nicht mehr für einen da ist oder?
Nein - oft ist es auch Mitgefühl mit anderen.