Ist Mangelnde Sauberkeit / Hygiene nicht ungesund?
Eine 87 jährige Dame packt Kekse lose in ihre Handtasche rein.
Die Handtasche ist ja nicht steril und akribisch gesäubert worden? Trotzdem ist sie schon so alt geworden ?
Das sind doch Bakterien , was soll der Magen damit anfangen ? Hände waschen ist ihr nicht so wichtig das macht sie zwar regelmäßig mehrmals am Tag aber nicht ganz akribisch vor dem Essen?
10 Antworten
Würde der Mensch steril aufwachsen müssen, so würde er nicht lange leben können.
Derzeit schätzt man, dass rund 36 Billionen Bakterien in uns leben, die ungefähr 500 verschiedenen Arten angehören. Das sind mehr als unsere körpereigenen Zellen.
Das Mikrobiom (Darmflora) wird nach der Geburt vom Menschen aus der Umwelt aufgenommen. Ohne diese fremden Lebewesen würde das Verdauungssystem des Menschen nicht funktionieren. Sterilität wäre tödlich. Auch ein Immunsystem kann sich nur in einer nicht sterilen Umgebung entwickeln.
Auf Grund des oben dargestellten kann man auch den Standpunkt vertreten, dass der Mensch kein Individuum sondern eine symbiotische Lebensgemeinschaft darstellt.
Sicher wurde die Handtasche gesäubert, denn diese Generation achtete ihr Hab und Gut und pflegte es.
Steril braucht die Tasche ja auch nicht zu sein.
Wer den Krieg durchgemacht hat, ist nicht zimperlich.
Die heutige Generation hatte Helicopter Eltern, die sie in Watte gepackt haben. Das ist nicht immer ein Vorteil. Viele der Jungen klagen schon sehr über einen Schnupfen, während die alte Generation schlimmste Krankheiten, Flucht, Hunger aushalten mussten.
Ich finde die losen Kekse in der Tasche unbedenklich.
Das zuviel Hygiene Allergien fördert ist mittlerweile bekannt.
Kinder die auf einem Bauernhof aufgewachsen sind haben fast nie Allergien.
Gefährlich wird mangelnde Hygiene eigentlich erst in Krisengebieten, Flüchtlingslagern und bei Obdachlosigkeit.
Diese Dame ist im Krieg aufgewachsen, hat im Dreck gespielt und "gefressen" was sie gefunden hat.
Das war trotz aller Schwierigkeiten bei Weitem gesünder als ein Leben in der heutigen sterilen Welt.
Allergien gab es damals nicht und Lebensmittelunverträglichkeit schon mal gar nicht.
Fein, wir reden aber weder über die Vorzeit noch über Krisengebiete.
Wir haben auch Regenwürmer gegessen und aus dem Gartenschlauch getrunken. Trotzdem leben alle noch
Allergien entstehen vor allem durch Giftspuren in Nahrungsmitteln oder in der Umwelt. Die Laktosepesistenz (Milchverträglichkeit) hat sich erst vor etwa 7000 Jahren durch eine Genmutation entwickelt. In Asien oder Afrika sind etwa 60% bis 90% der Menschen von der Laktoseintoleranz betroffen.