Ist man immer selbst dafür zuständig, was einem passiert, oder können auch andere dafür der Grund sein?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Natürlich sind leider oft die anderen in schuld.

Wenn sie immer wieder Steine in den Weg legen, sobald man die anderen weggeschafft hat, kommen neue hinzu und die Steine werden immer größer und immer mehr, irgendwann hat man keine Kraft, die Steine wegzuschaffen.

Niemand darf sagen, die Steine schafft man. Jeder Stein ist anders.

Nein, man ist nicht immer zuständig für das, was einem passiert.

Denk an ein Trauma. Die Betroffenen sind daran nicht Schuld. Unsere Innen- als auch Außenwelt wirkt auf uns. Letztere können wir nur bedingt beeinflussen.

Natürlich können auch andere der Grund sein.

Was kannst du beispielsweise dafür, wenn dir jemand aus Mordlust einfach so aus dem Nichts und ohne Vorwarnung in den Kopf schießt, während du auf dem Weg zur Arbeit bist?


MaggusRuehl420  20.10.2024, 17:11

Dann bin ich tot, ich war zur falschen Zeit am falschen Ort!

Es gibt Dinge, Geschehnisse und Voraussetzungen, auf die man keinen Einfluss hat.

Auf alles, was wir Einfluss haben, ändert sich, reagiert. Das ist vor allem im zwischenmenschlichen Bereich so. Es sind also die Wechselwirkungen, die immer auftreten.

Im Grunde ist es schon so, dass man für jedes Handeln verantwortlich ist, und somit auch für das, was darauf folgt.

Bei einem Unglück wird gern dieser Satz angewendet: Zur falschen Zeit am falschen Ort.

Weil man aber niemals an keinem Ort sein kann oder zu keiner Zeit ist es immer möglich, dass einem etwas zustößt.

Das Gleiche gilt in gewisser Weise mit der "Zuständigkeit" in der Wechselwirkung.

Damit dies aber nicht als Entschuldigung für Willkür ausgelegt werden kann, gibt es das Prinzip des unmittelbaren Verursachers vor dem, was passiert.

Beispiel: Manche argumentieren, sie haben ja nur ein Kind missbraucht, weil es gerade zur Verfügung stand. Also, wäre es an einem anderen Ort gewesen, hätte ich, der Vergewaltiger, dieses Kind nicht missbrauchen können. Ergo ist das Kind selbst verantwortlich, dass es zur falschen Zeit am falschen Ort war (wo ich, der Vergewaltiger auch zufällig war), das gleiche Argument für Vergewaltung von Frauen, spontanen Raubüberfällen oder Verkehrsunfälle, bei dem der Verursacher genauso argumentieren könnte. Diese Methode würde niemals zur Eigenverantwortung führen, denn damit wäre immer eine Ausflucht und eine Übertragung der Schuld an den möglich, der Opfer ist.

Man kann sich jedoch nicht vollkommen davor schützen, Nachtragender eines Geschehens zu sein, egal ob es von anderen verursacht wird, das einem selbst auch passiert. Aber durch bewusstes Vermeiden von Anlässen, die wiederum andere dazu verleiten können, negativ zu reagieren, kann man einiges von vorneherein verhindern.

Ich sehe das so-

Ja, ich als Mann bin für alles verantwortlich, was MIR passiert.

So schiebe ich nie jemanden die Schuld zu und sehe die Verantwortung bei mir und somit verbessere mich ständig