Ist man dann Muttersprachler oder nicht?
Beispiel: beiden Eltern sind Russen und russische Muttersprachler, die Person wird jedoch in Deutschland geboren Zuhause redet sie russisch aber in der Schule und überall sonst deutsch, die Person kann deutsch auch besser als russisch und hat einen deutlich höheren Wortschatz.
Darf man die Person jetzt noch Muttersprachler nennen? Weil dass man seine zweite Sprache besser als die Muttersprache kann ist doch eigentlich sinnfrei
Weil man sagt ja C2 annähernd Muttersprachliche Kenntnisse, aber die Person hat ja bei weitem nichtmal C2 wenn sie deutsch viel besser kann als russisch
Anders wäre es bei einem Syrer der erst 5 Jahre in Deutschland ist, er kann seine Muttersprache natürlich bei weiten besser als deutsch also würde ich da von einem Muttersprachler reden aber nicht wenn man hier geboren ist und deutsch besser kann
3 Antworten
Weil man sagt ja C2 annähernd Muttersprachliche Kenntnisse, aber die Person hat ja bei weitem nichtmal C2 wenn sie deutsch viel besser kann als russisch
Nicht alleine deswegen, klar. Aber das C2-Niveau besteht
ja absolut und nicht im Vergleich mit anderen Sprachkenntnissen.
Du bist wahrscheinlich eingeschränkt zweisprachig aufgewachsen und hast keine der beiden Sprachen auf muttersprachlichem Niveau gelernt. Das wäre sehr bedauerlich und ein grobes Versagen deiner Eltern (sorry, das so deutlich zu sagen).
Ich würde dich nicht als deutschen Muttersprachler bezeichnen, wenn du die deutsche Sprache nicht perfekt beherrscht und nicht kulturell perfekt verstehst, z.B. bezüglich Witzen, Sprüchen, Märchen, Wortschatz, Verständnis von schneller oder genuschelter Sprache und so weiter. Ein echter Muttersprachler kann all das.
Muttersprache bedeutet einfach, eine Sprache als Erstsprache perfekt erworben zu haben und jede Nuance zu verstehen.
Auch C2 ist nur annähernd muttersprachlich. Vom Wortschatz manchmal sogar besser als der Durchschnitt bei sehr gebildeten und ausgebildeten Sprechern, aber bezüglich sicherer Fehlerfreiheit bei Wortwahl und Grammatik meistens doch noch spürbar schlechter als Muttersprachler (Genus-Fehler, Satzbau-Fehler, Kollokationen).
Alles gut, ich meine damit nicht mich selber, aber ich sehe öfter Leute die Zweisprachig aufwachsen, aber keine der beiden Sprachen perfekt können. Viele Leute die ich sehe die Zweisprachig aufwachsen, können den normalen Wortschatz zum verstängen in beiden Sprachen, aber sie könnten in keiner der beiden Sprachen "gehoben" der "Bildungssprachlich" reden.
Verstehst du denn jede Nuance? Deutsch ist nicht linear. Manche Worte versteht man erst wenn man sie anders ansieht, wie zB Enttäuschung
Dann ist Deutsch die Muttersprache
Mutter in diesem Sinne bedeutet wohl "Basis", denn stell dir vor, ich hätte meine Mutter mit einjährig verloren, verfügte ich dann über keine Muttersprache?
Muttersprache bzw.L1 ersterworbene Sprache ist die Sprache,die man vor dem 5/6 Lebensjahr ohne jegliche Hilfsmittel automatisch gelernt hat.
Bei dem Ausdruck Muttersprache geht es nicht um die biologische Mutter, sondern um die erworbene Erstsprache auf einem Niveau, das alle Nuancen versteht. Siehe meine Antwort.