Ist Glaube für einen selbst gefährlich?

1 Antwort

Du hast es erfasst!

Und es hat seine (guten) Gründe, weshalb die religiöse „Erziehung“ (nämlich im Wortsinne: es geht darum, Verhalten VOR der gedanklichen Eigenständigkeit anzutrainieren, damit später formale Rituale + gedankliche Statute nicht mehr in Frage gestellt werden) bereits beim kleinen Kind beginnt. Wo der Glaube nicht mit Gottheiten in Verbindung gebracht wird oder werden soll, da werden ersetzende Glaubenssätze + Rituale ebenfalls von klein auf benutzt und antrainiert (siehe z. B. in kommunistisch etikettierten Regimes). Jegliche totalitäre Regimes setzen auf starken Personenkult, der aber nicht notwendigerweise an nur eine Person gebunden ist.

Wirklich „schädlich“ ist „Glaube“ in jeglicher Form für diejenigen nicht, die hochangepasst mitspielen + dem System unzweifelhaft nützlich sind. Also sogar im Gegenteil: Zur Erlangung maximaler Vorteile innerhalb des Systems können einfache Glaubenssätze der „Karriere“ sehr nützlich sein.

„Gefährlich“ ist GLAUBE, wenn Du wahrnimmst, dass Du im Sinne eines bestimmten (Gesellschafts-) Systems missbraucht wirst. Oder gefährlich ist GLAUBE, wenn Du Dir im Gegenzuge Vorteile aus dem System ziehst – und dafür dann später, weil es eben verwerflich oder gar strafrechtlich relevant war, als Individuum belangt werden kannst.