Ist funktionale Erziehung Erziehung?
Guten Abend zusammen :) Wir beschäftigen uns momentan mit der Frage " Ist funktionale Erziehung wirklich Erziehung?" in Pädagogik. Nun sollen wir diese Frage beantworten. Ich kann mich aber nicht wirklich entscheiden, ob funktionale Erziehung auch Erziehung ist oder nicht. Beide Seiten haben für mich bis jetzt schlüssige Argumente.
Wie seht ihr das? Wäre echt lieb, wenn ihr mir bei der Beantwortung zu dieser Frage helfen könntet.
5 Antworten
Für mich ist das, was man in der Pädagogik als funktionale Erziehung bezeichnet", keine Erziehung, sondern eine Erfahrung.
Im Wort "Erziehung" steckt das Wort "ziehen". Das bedeutet, dass eine bewusste Absicht dahintersteckt. Man beabsichtigt an dem Kind so lange herumzuziehen, bis es den eigenen Vorstellungen entspricht. Man kann den Sinn dieser Absicht natürlich in Frage stellen. Nicht umsonst gibt es den schönen Satz: Es ist sinnlos, Kinder erziehen zu wollen, sie machen uns ja doch alles nach.
Wenn klein Fritzchen auf der Straße beobachtet, wie ein anderer Junge einer alten Dame über die Straße hilft und dafür eine Belohnung bekommt, ist das lt. Pädagogik funktionale Erziehung, weil Fritzchen gelernt hat, man bekommt eine Belohnung, wenn man hilft. Für mich ist das ein Beispiel für eine gemachte Erfahrung und nicht für Erziehung.
Die Aufgabe ist etwas widersinnig. In der Pädagogik ist der Begriff "funktionale Erziehung" per Definition unbewusst Erziehung. Und nun sollst Du die Frage beantworten, ob es sich um Erziehung handelt; wohl bemerkt: im Fach Pädagogik. Vielleicht musst Du philosophisch an die Beantwortung heran gehen. Das Wort "Honig" ist nicht Honig, sondern nur ein Wort, eine Bezeichnung. So verhält es sich auch mit dem Wort "funktional". Es ist ein Wort, weiter nichts.
Gruß Matti
erziehung ist für mich begleitung bis zur selbständigkeit. ein da-sein, reflektieren, vormachen, anleiten, ausprobieren lassen. erziehung passiert ein leben lang, auch wir erwachsenen werden noch von der gesellschaft erzogen, zum beispiel wenn ich falsch parke und eine busse kriege, so werde ich von der polizei an meinen fehler erinnert. als erwachsene sollte ich zwar die regeln kennen, wenn ich sie breche weiss ich das meistens und weiss aus erfahrung, dass ich sie einhalten sollte oder andern falls erinnert werde.
kinder üben das alles, machen auch fehler und werden von den erwachsenen erinnert und üben wieder weiter. erwachsene nachzuerziehen ist schwieriger, weil sie im allgemeinen nicht mehr so motiviert sind wie kinder und auch nicht so unermüdlich üben mögen. erwachsene mit durchwegs schlechten kindheitserfahrungen üben am wenigsten gerne und sind oft gar nicht zu motivieren, weil ihnen der kindheitsfrust die freude genommen hat. deshalb ist es so wichtig, kinder positiv anzuleiten, ihre ressourcen zu bestärken, regeln konsequent einhalten zu lassen, aber sie nicht im zorn zu bestrafen.
Aber natürlich. Erziehung ist ja nicht nur, was man den Kindern bewusst vermittelt. Ich setze mich also eine halbe Std hin und erkläre dem Kind, dass man Würmer nicht entzwei schneidet und nenn das dann stolze Erziehung? Nee, ist nicht. Erziehung fängt vom ersten Lebenstag an (wenn nicht schon früher) und beinhaltet die komplette Palette: wie gehe ich mit dem Kind um, was sage ich, was tue ich (auch bezogen auf andere Menschen - denn Kinder sehen und lernen auch aus unseren Taten, Stichwort Vorbildfunktion). Und so weiter und so fort. Es gibt keine Zeit, in der die Erziehung nicht existiert. Erzieherische Maßnahmen, die sind sind intentional und werden bewusst von uns gesteuert, aber Erziehung als das Gesamtpaket passiert immer und überall.
Hallo,
davon halte ich nichts - Kinder sind keine Maschinen, sie sind individuell und von daher ist es meiner Meinung gar nicht möglich - sie funktional zu erziehen.
Erziehung bedeutet für mich, dass sich Kinder der Liebe der Eltern absolut sicher sein können. Sie auf das Leben vorbereiten, dass sie auch Regeln einhalten müssen, auch in der Pubertät Leitlinien zu geben, was nicht immer ganz klappt........, ihnen immer wieder Hilfe und Unterstützung geben.
Liebe Grüße
nein, die Erziehung wird auch durch Kindergarten, Schule, sogar Ausbildung mitgeführt. Auch Großeltern, Verwandtschaft sind daran beteiligt, also bei uns z.B. Und meine Kinder waren grundverschieden, deswegen wurde die Erziehung auch darauf eingestellt. Unsere Kinder hatten das Glück, dass sie mit ganz vielen anderen Kindern aufgewachsen sind (jede Familie hatte mehrere Kinder) auch dass hat zur Entwicklung beigetragen. Wir wohnen sehr ländlich und sie hatten dadurch einen großen Freiraum, sie waren meistens draußen in der Natur, oder abwechselnd bei den Nachbarskindern.
Das würde dann aber heißen, dass funktionale Erziehung für Sie auch Erziehung ist
Hier wurde das Wort funktional wohl etwas zu wörtlich genommen. ;) Vllt hättest du eine kurze Definition anbeifügen können, dann bestimmt auch mehr Antworten bekommen.
Stimmt, wäre besser gewesen :) Danke für den Tipp
Das ist hier sehr schön erklärt: http://lexikon.stangl.eu/12003/funktionale-erziehung/ Ist also nur im Gegensatz sinnhaft!
Erst einmal danke für deine Antwort :)
Also ist Erziehung für Sie nur, wenn etwas absichtlich und nur durch Erziehungsberechtigte passiert?