Ist euer Chef wirklich ein Chef?
Ist euer Chef nur "Chef von Beruf" oder macht er auch andere Dinge wie z.B. im Dienstleistungsbereich selbst zum Kunden fahren? Also Aufgaben, die auch Angestellte übernehmen können. Ich hab das Gefühl, dass ich immer wieder an Chefs gerate, die ihre eigentliche Aufgabe vernachlässigen (Mitarbeiterbetreuung, Ziele für die Firma setzen, zeitnahe Entscheidungen treffen...). Wie ergeht es euch so im Berufsalltag?
5 Antworten
Mein Chef übernimmt keine Aufgaben von denen, die wir machen. Er ist eher dafür da, um Probleme zu erkennen oder Problem, die wir ihm schildern aufzunehmen, mit uns gemeinsam eine Lösung zu entwickeln und dann zu prüfen, ob die Ziele eingehalten werden und unsere Abteilung und aufgaben zu repräsentieren.
In unsere Arbeit mischt er sich nicht ein, wie wir unsere Arbeit machen, ist ihm egal, so lange wir die Ziele erreichen. Er lässt und da selbständig arbeiten und ist nur, wenn es Probleme gibt, dann Ansprechpartner.
Meine alten Chefs während meiner Ausbildungszeit, das war in den 90er Jahren, waren noch anders. Da haben die Chefs noch gesagt, was wir tun sollen.
Also Aufgaben, die auch Angestellte übernehmen können.
Chefs sind (meistens) auch "nur" Angestellte - zumindest in größeren Betrieben. Wenn man von kleineren Betrieben mal absieht die noch vom Inhaber geführt werden.
Mein Chef hat ganz offiziell auch noch fachliche Aufgaben, für die Mitarbeiterführung bzw. "Management" (bzw. für alles was du so als "Chef sein" angibst) werden grob 50% seiner Arbeitszeit eingeplant, in der restlichen Zeit soll er fachlich arbeiten.
Ich hatte zuletzt 2 Chefs, Leiter Bauüberwachung für je 1 Projekt.
Der eine kümmerte sich um Kollegen, war regelmässig vor Ort, klärte auch mal Missverständnisse unter Kollegen, übernahm Versntwortung, fällte notwendige Entscheidungen unter Berücksichtigung aller wichtigen Faktoren.
Was von gewissen Leuten gerne ausgenutzt wurde.
Der andere? Ich sag mal so, es gab ne Standardgeste und Aussage, da wusstest Du, woran Du immer bei ihm warst:
Hände heben und Aussage "da bin ich raus".
Als Beispiel: arbeite ihn zu, brauche dann seine Unterschrift unter der 1.6Mio-Rechnung.
Er: "ach, ich komm gar nicht rein in nächster Zeit.. unterschreib du doch".
Thomas, die Unterschrift muss der leitende Bauüberwacher leisten.
"haha, traust DU dich nicht?"
Thomas, ICH bin die Sekretärin, Du der leitende BÜ und von DEM will der Auftraggeber die Unterschrift.
"Verantwortung übernehmen trauste dich wohl nicht?"
Hm. Verantwortung übernehmen traut der leitende BÜ mit 9.5k Monatsgehalt wohl nicht?
Und so war der Sack immer, auch zu Ingenieurskollegen. Auf dicke Hose machen, sich gut verkaufen können, Führungsqualitäten eher unter Null, aber gut feiern können
Nett war er auch, aber mit dem standste, wenn irgendwas war, auf sehr verlorenem Posten.
Das ist wirklich respektlos und so jemand sollte keine Mitarbeiter führen. Da sieht man mal, dass fachliche Qualifikation nicht automatisch was mit Führungskraft sein zu tun hat.
Meine aktuellen beiden Chefs denen der "Laden" gehört in dem ich arbeite, kümmern sich um sehr viel was so rund um die Firma anfällt. Geben jetzt aber so nach und nach mehr Arbeiten ab, und treten etwas zurück.
Wenns brennt zieht unser Chef sich auch den Blaumann und arbeitet mit.
Der hat den Laden voll im Griff.