Ist es zuviel des Klischees, wenn ich dem Butler eines Kriminalromans den Namen "James" gebe?

Einer meiner Bekannten ist in der Erlebnisgastronomie tätig und leitet eine Laienschauspielgruppe, die in Restaurants oder zu gesellschaftlichen Anlässen, Krimiabende veranstaltet, bei denen das Publikum mit rät, wer der Täter sein könnte. Die Drehbücher dazu verfasse seit jeher ich.

Mir schwebt ein Kriminalroman vor, in dem ein Butler eine tragende Rolle spielt. Nun braucht dieser Butler einen möglichst englischen Vornamen. Da diese Rolle aber erst gegen Ende des letzten Aktes seinen Auftritt hat, und vorher nur in Dialogen und Monologen erwähnt wird, muss es ein Name sein, den man sofort mit einem Butler in Verbindung bringt.

Nun ist James allerings ein sehr gängiger Name für einen englischen Hausbediensteten, und da ich keinerlei Klischees bedienen möchte, aber einen markanten Namen benötige, trete ich zur Zeit künstlerisch auf der Stelle.

16 Antworten

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kunstix

07.04.2009, 17:53

Ich finde James auch ok. Ist zwar Klischee, aber, wenn man den Namen mit einem Augenzwinkern präsentiert, wird es entsprechend lustig angenommen. Ich nehme an, dass so ein Krimiabend nicht allzu ernst sein dürfte. Eine Überhöhung eines Klischees dürfte dem Rechnung tragen.

koestbe

13.01.2010, 20:42

Ich habe gerade meinen ersten Krimi geschrieben, der nächsten Monat erscheint. Insofern habe ich noch keine riesige Erfahrung, habe mich dennoch beim Schreiben und auch in Kursen mit der richtigen Namenswahl für Figuren auseinandergesetzt. Ich finde James nicht übertrieben, sondern typisch. Etwas Anderes wäre es, einen Hund "Waldi" oder einen Richter "Salomon" zu nennen. Dazu kommt, dass die Figur deutlich früher ins Spiel gebracht wird, als diese tatsächlich auftritt. Wenn andere Figuren vorher mehrmals über den Butler sprechen, ist es nicht einfach, die Figur verbal vorab zu "verkörpern", das gelingt m.E. mit solch einem typischen Namen besser. Viel Erfolg!