Ist es tragbar 2.Wahl in einer Beziehung zu sein?
Meine Mutter sagt immer folgendes zu diesem Punkt: "In seltenen Fällen lebt man mit der ersten großen Liebe auf ewig zusammen. Und irgendwie sind wir alle für jemanden mal der "Trostpflaster" gewesen."
Irgendwie stimmt das, aber andererseits weiß ich nicht, ob ich als 2.Wahl eine Beziehung eingehen würde. Allerdings, wenn die Gefühle ehrlich sind und die andere Person endgültig aus dem Spiel ist, was spricht dagegen?
Was meint ihr, kann man eine Beziehung eingehen, wenn man weiß, dass man selbst nur die 2.Wahl ist?
Mich interessieren eure Antworten, um selbst diesen "Konflikt" aus unterschiedlichen Winkeln zu betrachten. Bitte begründet auch kurz!
Danke
Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen
22 Antworten
So kann man das nicht betrachten, finde ich. Wenn man seine erste große Liebe trifft, weiß man oft einfach noch nicht, was man wirklich will und irrt sich. Man glaubt, das sei die größtmögliche Liebe.
Oft kennt man den späteren Partner zu diesem Zeitpunkt ja auch noch gar nicht.
Also ich würde nicht sagen, dass jemand, der z.B. seine 4. Beziehung heiratet, den 4. der Rangliste geheiratet hat! Man hat sich umgesehen und dieser ist jetzt auf Platz 1 und man geht davon aus, dass er es ein Leben lang bleiben wird. Das kann man ja wohl kaum als 2. Wahl betrachten!
Es ging darum, dass wir alle "Trostpflaster" seien. Und dass man als "Trostpflaster" mit einem Menschen zusammenlebt, weil man nicht die erste große Liebe war. Für mich klingt aus dieser Einschätzung der Mutter eine Menge persönlicher Verletztheit raus, die man aber nicht verallgemeinern kann.
Moonie1970 : So sehe ich das auch und das ist durchaus schade für die Mutter.
Es ist nicht tragbar, definitiv. Ich bin seit einem Jahr mit meinem Partner zusammen. Es fing alles ganz toll an, große Liebe, von beiden Seiten. Seine Freunde und Familie meinten zu mir, dass er schon seit einer Ewigkeit nicht so glücklich ausgesehen hat. Es gab allerdings bei ihm eine Vorgeschichte. Seine Ex-Freundin hat ihn sehr verletzt und er hat sie sehr geliebt. Er kam eine lange Zeit darüber nicht weg. Ich habe mit ihm ein paar mal darüber gesprochen und war der Auffassung, dass die Geschichte endgültig vom Tisch ist. Bis vor ein paar Tagen. Ich bekam ein Gespräch zwischen ihm und seinem besten Freund mit, dass er seine ex wieder gesehen hat und ihm kam alles wieder hoch, nach 4 Jahren! Wie weh es ihm ja immer noch tut und er denkt, dass er sein Leben lang nicht davon weg kommt. Ich habe ihn darauf angesprochen, er sagt, dass er mich liebt und wenn er sie sieht, empfindet er nur Hass. .. ich weiß nicht, liegt Hass weit weg von der Liebe entfernt, wenn es um so etwas geht? Wie kann es sein, dass nach 1 Jahr Beziehung mit mir, ihn diese Story immer noch so arg beschäftigt? .. Ich frage mich schon seit Tagen, ob ich nicht nur die "gute frau" bin, die ihm gut tut und er einfach versucht glücklich zu sein. Jedes Mal, wenn er in sich geht oder einfach ruhig ist, vermute ich, dass er vielleicht an sie denkt.. Es macht mich fertig. Dazu fehlt mir ein Spruch ein: geliebt zu werden kann eine Straffe sein, aber nicht zu wissen, ob man geliebt wird, ist die Hölle!.....Es fühlt sich schlimm an, aus dem Grund, kann ich nur definitiv bestätigen, dass es die Hölle ist, die 2 Wahl zu sein. Ich weiß nicht, wie es sich bei mir entwickelt, aber auf Dauer kann es einen völlig kaputt machen. Es erfühlt nicht. Man verschließt sich, weil immer der Gedanke da ist, dass der Partner sich dafür nicht interessiert. Dann taucht auch die Eifersucht auf, unnötigen Diskussionen, man macht sich gegenseitig das Leben schwer. Der eine versucht eine "vernünftige" Beziehung zu führen und der andere wird ewig nach dem Beweis suchen, ob man nicht doch die Nummer 1 ist. Und alles hin zu schmeißen und zu gehen, klappt auch nicht, weil ja die Liebe noch da ist.
Die erste Wahl war dann wohl nicht das Schicksal des Partners. Er wird dann sicher mit der 2. Wahl glücklicher werden.
In der Frage ging es um "Trostpflaster", nicht um spätere gute Beziehungen.