Ist es rechtlich zulässig, wenn eine Stadt eine Umfrage zur Stadtentwicklung gezielt nur an Bürger mit nachweislich ausländischen Namen versendet, ...?


16.07.2025, 22:39

Ich bin Mitarbeiter in der Stadtverwaltung und habe intern mitbekommen, dass eine Umfrage zur Stadtentwicklung nicht – wie im Begleitschreiben angegeben – nach dem Zufallsprinzip durchgeführt wurde. Stattdessen wurden gezielt nur Personen mit ausländischen Namen aus dem Melderegister ausgewählt. Ich habe Einsicht in die Versandliste genommen und war auch bei einer Besprechung anwesend, in der offen darüber gesprochen wurde, dass diese Auswahl so beabsichtigt war.


16.07.2025, 22:41

Ein „ausländischer Name“ meint hier Namen, die nicht typisch deutsch klingen – also alles außerhalb von z. B. Schmidt, Huber oder Maier – unabhängig davon, wie lange die Person oder Familie bereits in Deutschland lebt.


16.07.2025, 23:02

Die Ergebnisse sollen eigentlich die Stadtentwicklung repräsentativ abbilden.

3 Antworten

Wenn du es nur "mitbekommen" hast, vermute ich mal, dass du nicht Teil der Projektgruppe bist, die diese Umfrage ausgearbeitet hat, korrekt? Somit weißt du auch nicht, ob nicht eventuell genau diese Auswahl einen inhaltlichen Grund hat, der im Rahmen der Umfrage und deren Auswertung eine Rolle spielt. Sprich, du weißt überhaupt nicht, was dort wieso genau so und nicht anders gelaufen ist. Und genau deshalb kann auch hier bei GF niemand dir sagen, ob das im Rahmen dieser Umfrage korrekt im Sinne des wissenschaftlichen Aufbaus einer Umfrage war oder eben nicht.


Inkognito-Nutzer   16.07.2025, 23:31

Ich war zwar nicht in der Projektgruppe, aber dass gezielt nur bestimmte Namen ausgewählt wurden, wirkt sehr ungewöhnlich – warum sonst sollte man das im Anschreiben als „Zufall“ tarnen? Da stimmt doch irgendwas nicht.

HappyMe1984  16.07.2025, 23:31
@Inkognito-Beitragsersteller

Wie wäre es, wenn du einfach mal die Personen, die Teil dieser Projektgruppe sind, darauf ansprichst und nachfragst, ob deine Beobachtung zutrifft und wenn ja, welche Beweggründe sie dafür haben?

Inkognito-Nutzer   16.07.2025, 23:36
@HappyMe1984

Ich möchte unauffällig bleiben und kein Risiko eingehen, dass man mich damit in Verbindung bringt. Wenn das Ganze an die Presse geht, soll das anonym bleiben und kein Licht auf mich fallen.

Inkognito-Nutzer   16.07.2025, 23:39
@HappyMe1984

Nein, das möchte ich nicht. Meine Beobachtung basiert auf dem, was ich tatsächlich gesehen und gehört habe. Ich will nur sicherstellen, dass das Vorgehen transparent geprüft wird – weil es schlicht ungewöhnlich und fragwürdig wirkt. Mehr nicht.

HappyMe1984  16.07.2025, 23:42
@Inkognito-Beitragsersteller

Ich sag's mal so: kein Journalist, der halbwegs was auf sich hält, wird sich auf solche Hörensagen-Beobachtungen irgendeiner Person aus der Stadtverwaltung verlassen oder da auch nur mit einer Recherche beginnen, sondern dir mindestens die Rückfragen vorher stellen, die ich hier gestellt habe - also ob du mal nachgefragt hast und die Methodik hinter der Umfrage kennst. Mit dem, was du hier erzählt hast, wirst du nicht mehr als ein müdes Lächeln auf der Gegenseite erreichen.

Eckengucker  17.07.2025, 00:00
@Inkognito-Beitragsersteller

Wende dich entweder

a) in einem Schreiben an die Regionalbehörde bzw. die Landesbehörde

b) öffentlich in einem Brief an die nächste überregionale Zeitung und lege Nachweise bei.

Wenn Du das kritisieren möchtest, dann rate ich Dir, nicht darauf zu fokussieren, dass nicht-deutsche Namen gewählt wurden, sondern darauf, dass die Auswahl nicht zufällig erfolgt und daher nicht repräsentativ ist. Alles andere führt Dich in komische Diskussionen.

Also alleine die Tatsache, dass die Adressaten irgendwie handverlesen wurden, macht die Befragung ungültig, wenn sie einen Querschnitt der Bevölkerung abbilden soll. Eventuell kannst Du die Presse ins Boot holen, wobei das natürlich Deine Szellung tangieren könnte. Vielleicht reicht es aber auch, wenn Du das im Stadtrat ansprichst und zur Diskussion stellst.

Warum hast du diese Frage nicht in der Besprechung gestellt?

Ein (Stadt)Entwicklungsplan wird nicht ausschließlich an Hand einer Umfrage erstellt und verabschiedet. Interessanter wie die Auswahl der Befragten wären die in der Umfrage gestellten Fragen.

Noch interessanter ist die Quote des Rücklauf und welche Konsequenzen die Stadtplanung aus dem Ergebnis der Umfrage zieht. Viele solche Umfragen landen in der Tonne, da nicht verwertbar.

Genauso interessant wäre zu wissen, ob die Umfrage selbst erarbeitet wurde oder ob hierfür ein Dienstleister beauftragt wurde.