Ist es normal, wenn ein fast 4 jähriges Kind noch lispelt?
Die Tochter einer Freundin lispelt noch. Wir hatten zufällig darüber geredet, da ist es ihr selber wohl erst bewußt geworden, daß ihr Kind bald 4 wird und noch lispelt. Sie wußte aber auch nicht, ob man da etwas machen sollte/kann, oder ob es normal ist.
6 Antworten
Von der fachlichen Seite betrachtet darf ein Kind mit 4 Jahren durchaus noch "Lispeln". Die Sprachentwicklung sollte als Ganzes betrachtet werden, d.h. alle Sprachkompetenzen beim Kind müssen gut entwickelt sein. (Sprachverstehen, Wortschatz, etc) Man sollte das Kind keines Falls bewußt auf diesen Sachverhalt aufmerksam machen. Sätze wie "Sprich richtig..." oder der gleichen können bei dem Kind unter Umständen sogar ein Störungsbewusstsein hervorrufen. Im Zweifelsfall sollte man sich von einem Kinderarzt oder Logopäde beraten lassen. Aber mit 4 Jahren wäre es, wie oben erwähnt, falsch ein Therapie zu beginnen um nur das -s- zu beüben. Sollten Begleiterscheinungen oder gar Störungen im sprachlichen Bereich vorliegen ist eine Therapie wiederum notwendig. Man muss das Kind in seiner Gesamtheit betrachten.
Zusammenfassend ann man also sagen, dass,wenn NUR das Lispeln (mit 4 Jahren) aufällig ist, kein direkter Handlungbedarf besteht.
Durch ein gutes sprachliches Vorbild und versch. Spiele kann man da Zuhause durchaus viel machen. Bei <a href="http://www.pakimo.de" target="_blank">www.pakimo.de</a> findest du z.B. Spiele die für Eltern sind, Spaß machen, und im Hintergrund (bewusst) Sprache fördern.
Ob bei dem Kind eine Sprachstörung vorliegt kann nur ein guter Kinderarzt klären. Lispeln kann unterschiedliche Ursachen haben. Vielleicht hat das Kind noch den Schnuller?
Nein Schnuller hat sie schon sehr lange nicht mehr, bestimmt 2 Jahre. Aber trotzdem danke!
Lispel ist nicht süß es ist ein Artikulationsfehler, der in logopädischen Behandlungen schnell abgebaut werden kann. Manchmal liegt auch eine Zungenmuskelschwäche vor, die in diesem Alter noch spielerisch abgebaut werden kann. Wird diese Artikulationfehler nicht behoben, bleibt die Zunge zwischen den Zähnen, werden die Zähne von der zunge verschoben und das Kind muß zum Kieferorthopäden, um eine Zahnspange anpassen zu lassen. Also ganz schnell zum Logopäden! Viel Spaß! LG
"Noch" lispeln hat nichts mit dem Alter zu tun. Am besten gehst Deine Freundin mit der Tochter zum Kinderarzt. Der wird dann das Kind zur Logopädin überweisen. Die Zunge muss trainiert werden, hat wohl zu wenig Spannung beim Sprechen.
Wenn ein Kind lispelt, dann liegt das häufig einfach nur daran, dass die Eltern nicht darauf achten und das Kind nicht darauf aufmerksam machen.
Vielleicht hatten die Eltern das Lispeln anfangs auch einfach "süüüss" gefunden und dann nicht rechtzeitig die Bremse gezogen.
Den meisten Kindern kann man das Lispeln problemlos wieder abgewöhnen, wenn man darauf achtet und sie regelmässig ermahnt, ordentlich oder "wie die Grossen" zu sprechen - in den meisten Fällen ist kein "Behandlungsbedarf" gegeben.
Dummes Zeug. Die meisten Kinder, d.h. fast alle, lernen ein korrektes /s/, ohne das sie von irgend jemandem darauf aufmerksam gemacht werden. Auch die Meinung, dass ein Kind bei Schuleintritt ein vollständiges Lautinventar haben sollte, weil es sonst nicht lesen lernen könnte, ist vollkommener Unsinn. Viele Kinder benutzen in der Sprachentwicklung /t/ für /k/, und werden deswegen "zur Logopädie" gebracht. Ich habe in meinem Leben noch nie einen Erwachsenen gesehen, der statt "Katze" "Tatze" sagte. Wie kommt denn das? Kinder lernen von selbst, /t/ und /k/ richtig zu bilden und zu unterscheiden, von Fehlbildungen im Mund einmal abgesehen.
Bei fehlerhafter Bildung des /s/ ist das anders, da es tatsächlich Erwachsene gibt, die lispeln. Es ist richtig, dass sich das korrigieren lässt, aber nicht durch die Aufforderung "ordentlich" oder "wie die Großen" zu sprechen. (Übrigens: Auch ein Kind kann sehr schnell lernen, was "Erwachsene" und was "Kinder" sind und muss sich Dinge nicht in einer verknautschten Kindersprache mit "die Großen" und "die Kleinen" erklären lassen.)
Was man als Erwachsener allerdings machen kann ist, das Kind ab und zu, d.h. gelegentlich, aufzufordern, ein korrekt gebildetes /s/ nachzumachen. "Hör mal zu, welches Wort ich jetzt spreche. - Sonne. - Versuche mal das genau so hinzubekommen wie ich." Wenn das nicht gelingt, versuchen Sie es ein paar Monate später noch einmal. Wenn es ihm gelingt, können Sie fast sicher sein, dass er das /s/ von allein richtig lernt. Sollte das bis zum Schuleintritt, besser noch: bis zum Ende der 1.Klasse nicht der Fall ein, ist es immer noch Zeit, zur Logopädin zu gehen.