Ist es im Christentum verboten reich zu sein?

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Paulus beantwortet diese Frage in 1. Timotheus 6,17-19 folgendermaßen:

  • "Den Reichen in der jetzigen Weltzeit gebiete, nicht hochmütig zu sein, auch nicht ihre Hoffnung auf die Unbeständigkeit des Reichtums zu setzen, sondern auf den lebendigen Gott, der uns alles reichlich zum Genuss darreicht. Sie sollen Gutes tun, reich werden an guten Werken, freigebig sein, bereit, mit anderen zu teilen, damit sie das ewige Leben ergreifen und so für sich selbst eine gute Grundlage für die Zukunft sammeln."

chrisbyrd  02.07.2024, 06:57

Zu der Stelle mit dem reichen jungen Mann aus Matthäus 19,23-26 steht im Walvoord-Kommentar:

  • "Jesus nahm die Begegnung mit dem reichen Jüngling zum Anlass für einen kurzen Exkurs an seine Jünger. Er sagte, wie schwer es für einen Reichen sei, ins Himmelreich zu kommen, und gebrauchte sogar den Vergleich, dass es leichter sei, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe. Da der Jüngling sich mehr auf seine Reichtümer verließ als auf den Herrn, war es nicht einfacher für ihn, ins Himmelreich zu kommen, als für ein Kamel (eines der größten von den Juden benutzten Tiere), durch "ein Nadelöhr" (rhaphidos, eine Nähnadel, nicht, wie manchmal angenommen wird, ein kleines Tor innerhalb eines anderen Tores) zu gehen. Ein Nadelöhr ist eine extrem kleine Öffnung. Die entsetzten Jünger fragten daher: "Ja, wer kann dann selig werden?" Ihre Frage beweist zugleich, wie groß der Einfluss der Pharisäer noch auf sie war, denn die Pharisäer vertraten allgemein die Auffassung, Gott schenke denen, die er liebt, Reichtum. Wenn also ein Reicher nicht ins Himmelreich kommt, schafft es doch wohl niemand, dachten sie. Doch Jesus machte ihnen deutlich, daß die Erlösung allein ein Werk Gottes ist, der Freude daran hat, gerade das zu tun, was den Menschen unmöglich scheint (vgl. Mt 17,20). 11. Weisungen in bezug auf die Nachfolge und den Lohn der Nachfolge (Mt 19,27-20,16)."

Ein paar Gedanken dazu:

Wenn alle Christen ihren gesamten Besitz weggeben würden, hätte das schwerwiegende Folgen. Sie wären nach der Weggabe ihrer Güter sofort verarmt, könnten selbst keinen Armen und Bedürftigen mehr helfen, ihre Kirche/Gemeinde und Missions- und Hilfswerke nicht mehr finanziell unterstützen usw. Vielleicht bzw. wahrscheinlich würden sie selbst bald zu armen und bedürftigen Menschen werden, die auf die materielle Hilfe anderer angewiesen sind. Die Bibel ist für mich ein sehr lebensnahes und praktisches Buch. Ob ein solches Verhalten aller Christen lebensnah und praktisch wäre, ist zu bezweifeln.

In der Bibel ist von vielen Personen zu lesen, die reich sind (Abraham, Hiob, Josef, Salomo, Zachäus, Lydia usw.). Reichtum wird nicht grundsätzlich verurteilt, kann aber zum Fall führen, wenn man zu sehr daran hängt. Deshalb warnt Jesus auch davor, nicht dem ungerechten Mammon anstatt Gott zu dienen (Matthäus 6,24).

Ichbinderbab942 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 22:10
@chrisbyrd

Also darf man Reich sein, soll das Geld aber nicht über Gott stellen.

Es ist nicht der Reichtum selbst, sondern die nach "immer mehr" strebenden Einstellung des Menschen, die sehr gefährlich ist. Wir lesen in

1Tim6,9: Wer unbedingt reich werden will, wird sich in einem Netz von Versuchungen verfangen, er wird sich in viele unsinnige und schädliche Begierden stürzen, die den Menschen Unheil bringen und sie völlig zugrunde richten.

Den Hals nicht voll genug bekommen, Dollarzeichen in den Augen wie Dagobert Duck, das sind die Dinge, die Gott verurteilt.

Woher ich das weiß:Hobby – Nachfolger Jesu seit Jahrzehnten, bibeltreu

Die Aussage Jesu, "ehr geht ein Tau durch ein Nadelöhr als ein Reicher ins Himmelreich" könnte so aufgefasst werden.
Andererseits waren Abraham und Salomo auch sehr reiche Männer.

"Du kannst nicht zwei Herrn dienen. Du kannst nicht Gott und dem Mammon dienen." Ich denke, dass Geld ein notwendiges Übel ist. Es kommt also auf den Umgang damit an. Wer immer weiter Geld ansammelt, um es zu vermehren, um reich zu werden bzw noch reicher zu werden, für den ist der Mammon zum Götzen geworden.

Wie kommt man auf soetwas?

In Freiheit gerufen zu sein Bedeutet auch dass man nicht unter Millionen Gesetze steht!! Und irgendwer muss dies scheinbar erzählen sonst kann nicht jeden Tag im Tenor gefragt werden: darf ich dies darf ich das!!

Die Liebe zeigt die Grenze jeder Gottes Nähe und Ferne auf, dass Jesus sagt dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr passt als das ein reicher Mensch in den Himmel kommt, ist eine Weisung um das was wirklich zählt auch wahrzunehmen und sich danach auszurichten!

Nein, es ist nicht verboten. Aber du hast die Verantwortung, mit deinem Geld etwas sinnvolles zu machen und es nicht nur für dich zu behalten. Und man sollte Geld und Besitz nicht zu wichtig nehmen, nicht gierig sein.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch