Ist es bedenklich, dass ich soziale Kontakte meide?
Ich bin am liebsten allein. Ich habe zwar Familie und Freunde, die ich sehr mag, aber immer wenn ich irgendwo eingeladen bin, oder nach einem Treffen gefragt werde suche ich entweder direkt oder kurz vor den Termin nach Ausreden, warum es bei mir nicht geht. Ich fühle mich halt so wohl, aber weiß dass es von anderen Menschen nicht aktzeptiert wird. Muss ich mir Sorgen machen? Ich selbst habe ja kein Problem damit.
3 Antworten
Hallo Markus,
aber nicht doch - es ist dein Leben und wenn du zufrieden bist bzw. dir in deiner asketischen Lebensweise nichts fehlt bzw. du das Gefühl hast, dass es für dich so in Ordnung ist, passt doch alles. Lass dir da auch nix einreden oder aufdrängen. Du bist du - und wir sind alle gut, so wie wir sind :-)
Ich kann mir dennoch vorstellen, dass die Gesellschaft es dir nicht leicht macht: Für viele hat der Mensch ein geselliges Herdentier zu sein. Man muss dennoch, wenngleich es schwer ist, über den Ansichten der anderen stehen.. ich kann es auch nicht immer. Habe für meinen eher zurückgezogenen Lebensstil in meiner Heimat manche Kritik erfahren, unterm Strich geht es mir so aber besser.
Wenn du keine permanente Gesellschaft um dich herum brauchst & dich auch mal selber beschäftigen kannst, ist es doch okay so.
Vielleicht hilft es dir wenn du dir sagst ----> die anderen haben sich bei dir gar nicht einzumischen, weil es denen nicht zusteht über dich zu urteilen ... und jeder hat in seinem Leben auf sich selber acht zu geben bzw. hat seine eigenen Probleme. Du kommentierst ja auch nicht deren Gedanken oder Entscheidungen.
Glaube ich, mir ging es ja auch so in meiner Heimat. Ich galt als arrogant, überheblich, unfreundlich, ein Bonze, was auch immer - aber allein solche "Urteile" bewiesen mir, dass diese Leute mich gar nicht kannten und daher nicht als repräsentativ anzusehen waren, ganz im Gegenteil.
Ich bin übrigens auch umgezogen, das Thema spielte da mit rein - aber es gab auch andere Gründe. Leicht ist sowas nicht, kann aber die Lebensqualität verbessern. Kaum etwas ist so ernüchternd und depressionsfördernd wie ein Umfeld, in dem man suggeriert bekommt nicht gern gesehen oder als unangenehm eingestuft zu sein.
Den meisten Menschen fehlt einfach die Eigenschaft sich in andere Menschen hinein versetzen zu können. Ich verstehe es ja sogar auch, warum es so aufgefasst wird, aber die anderen verstehen mich nicht, obwohl ich es erkläre. Ein Leben in einer relativen anonymität kommt mir aktuell daher ganz angenehm vor. Dann kann man ja auch punktuell ab und an in die alte heimat und hat dann aber wieder seine ruhe.
Letzteres kann ich bestätigen und empfinde es als sehr angenehm.
Hintergrund dieser "Feindseligkeit" gegenüber deiner Lebensform dürfte Intoleranz sein. Viele Menschen sind sehr intolerant und sehen alles von ihrer eigenen Perspektive aus, haben jedoch nicht die "Gabe" ihren Standpunkt wechseln zu können. Persönlich darf man das nicht nehmen, auch wenn es nervig ist.
Sollnge du kein Problem damit hast ist es auch in Ordnung. Ich bin auch sehr Einzelgängericsh und lieber es alleine zu sein.
Such dir doch ein Hobby, und geh dann dahin. Du denkst zu viel nach
Danke für die nette Antwort. Das Problem sind ja doch eher die anderen, die es einem Krumm nehmen. Auch Familie und so. Obwohl es ja gar nicht böse gemeint ist, und ich die Leute ja auch sehr schätze. Ich ertrage jedoch soziale Kontakte nur in sehr geringen Dosen. Ich habe sogar schon überlegt einfach weiter weg zu ziehen, damit ich dort meine Ruhe habe.