Ist dieser Buchanfang gut?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Abgesehen davon, dass auf eine Höhle klettern in diesem Kontext Falsch ist, sind mir einige Punkte beim Schreibstil aufgefallen:

  • Show don't tell-Prinzip nutzen: An deinem Beispiel: Es war Nacht, die Sterne funkelten am wolkenlosen Himmel (Das Wetter ist hierbei natürlich nur als Beispiel. Hauptsache du beschreibst etwas, dass auf die Nacht hindeutet. Das können z. B. auch kaum erkennbare Umrisse von Bäumen oder Geräusche, deren Ursprung man nicht erkennen kann, sein). Um sicherzugehen, dass wirklich alle schliefen, kletterte ich noch einmal zurück in die Höhle. Mit einem prüfenden Blick stellte ich fest, dass die Luft rein war.
  • Kürzere Sätze: Gerade der erste Satz ist viel zu lang. Eine Faustregel: maximal zwei verschiedene Informationen, besser nur eine Einzige in einem Satz. In deinem ersten Satz sind vier ganz verschiedene Informationen enthalten (dass es Nacht ist, dass der/die Protagonistin zur Höhle klettert, warum er/sie zur Höhle klettert und dass alle schlafen). Der Satz lässt sich auch nicht flüssig lesen, da er zu viele Beistriche enthält.
  • Synonyme verwenden: Innerhalb von den ersten zwei Sätzen verwendest du das Wort kletterte gleich zweimal. Du kannst online nach Synonym-Wörterbüchern suchen (Ich verwende das hier: https://www.duden.de/synonyme).
  • Stell dir vor, du bist in der Geschichte, nicht dass du sie erzählst: Beschreibe auch einfache, unspektakuläre Handlungen. Z. B. das Klettern. Ist es steil? Verletzt sich der/die Protagonistin vielleicht ein bisschen? Hat er/sie Angst, abzustürzen?

Ich hoffe ich konnte dir mit diesen Punkten helfen.

Kommt sehr drauf an worauf du hinaus willst. Soll den Fokus darauf liegen, dass der Drache nachschaut, weil er z.B. der Anfürer der Gruppe oder so ist, dann würde ich das mit dem hochklettern zwar drinlassen, da das den Anschein erweckt, dass sich der Drache wirklich kümmert und man das als Leser besser versteht als ein simples "er schaut nach", aber viel detailierter schreiben (das solltest du sowieso noch üben.) --> Es war Nacht, als ich auf die Spitze meiner Höhle kletterte. Das Kratzen meiner Krallen die über den Stein schabten erschien lauter, durchdringender als bei Tageslicht und ich hoffte niemandem damit du wecken. Das Gestein der Höhle reichte weit in den Himmel und von oben hatte ich einen guten Ausblick über mein Reich, meine Drachen. Mein Blick schweifte über die Wälder und Felslandschaften, aus dessen Höhlen ein fahles Schimmern leuchtete. Kein Drache war zu sehen, kein Mondilicht, dass von glänzenden Schuppen zurückgeworfen wurde.

Wenn der Fokus eher auf dem nachfolgenden Wegfliegen liegt und es so sneaky und heimlich wegschleichen/fliegen sein soll, kannst du es locker weg lassen.

Woher ich das weiß:Hobby – Schreibe selbst gern Geschichten

Meines Erachtens zu viel Herumgewurschtel mit der Rauf- und Runterkletterei. Nicht zu viele unnötige Details. Komm auf den Punkt.

Beispielsweise: „Als ich mich sicher wähnte, dass alle noch im meiner Höhle schliefen, breitete ich meine blauen Flügel aus und erhob mich in die Lüfte.“

Ist nicht so mein Stil... Würde mir eher so gefallen, aber ich bin schon etwas älter...

Meine blauen Flügel glitten lautlos durch die stille, kalte Nacht. Alles schlief. Die Höhle hatte ich hinter mir gelassen. Ich hoffte mit bangem Gefühl in meinem Drachenherz, dass mich niemand sah.

Es war Nacht und ich kletterte noch einmal auf meine Drachenhöhle, um zu sehen, ob wirklich alle schliefen, was auch der Fall war. Also kletterte ich wieder hinunter. Als ich unten war, breitete ich meine schönen blauen Flügel aus und flog los.

Jemand klettert in der Nacht AUF eine Drachenhöhle? Das klingt nicht logisch. Warum klettert er nicht IN die Drachenhöhle? Warum muss er überhaupt klettern? warum schleicht er sich nicht in die Höhle? Wen hat er dort beobachtet? Wie konnte er in der dunklen Höhle etwas sehen? Oder haben die Personen tatsächlich oben auf der Höhle geschlafen? Hat er sie im Licht des Mondes gesehen? Dann wäre es unerheblich, ob in dem Berg eine Höhle ist. Dann wäre es einfach nur ein Berg.

Also kletterte ich wieder hinunter. Als ich unten war, breitete ich meine schönen blauen Flügel aus und flog los.

Auch das ist nicht logisch. Wenn jemand "schöne, blaue Flügel" besitzt, warum klettert er dann erst rauf und dann wieder runter? Wozu diese Kletterei? Er kann doch einfach an den Eingang der Höhle heran fliegen und wenn er hineingeschaut hat, dann stellt er sich an den Hang, breitet seine "schönen, blauen Flügel" aus und fliegt davon, ohne auch nur einmal Hand an den Felsen zu legen. Er muss nicht klettern.

Da musst du wohl noch mal mit dem Bügeleisen drüber. Dieser Anfang steckt voller Ungereimtheiten. Die solltest du ausbügeln.