Ist diese Konfiguration gut?

4 Antworten

Hallo

Prinzipiell passt das alles so zusammen, allerdings kann nicht vorab garantiert werden, das auch der Prozessor mit dem DDR4-3600 RAM, bei 3600MT/s Speichergeschwindigkeit, laufen wird.

Das BIOS/UEFI des ASUS PRIME B660-Plus D4 Mainboards kann Speichergeschwindigkeiten bis 5066MT/s einstellen, siehe da.

https://www.asus.com/de/motherboards-components/motherboards/prime/prime-b660-plus-d4/techspec/

5066(OC)/5000(OC)/4800(OC)/4600(OC)/4400(OC)/4266(OC)/4000(OC)/3866(OC)/3733(OC)/3600(OC)/3466(OC)/3400(OC)/3333(OC)/3200/3000/2933/2800/2666/2400/2133 Non-ECC, Un-buffered memory*"

  • (OC) = overclocking

Das bedeutet aber nicht automatisch, das auch der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor mit all diesen Speichergeschwindigkeiten laufen muss, denn dieser ist nur, genau wie bei allen anderen Sockel 1700 12xxx Prozessoren auch, für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 bzw. DDR5-4800 RAM ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank (Rank) pro Speicherkanal. Vom Mainboard hängt dann ab, ob DDR4 oder DDR5 RAM Module eingesetzt werden können, je nach dem, ob auf dem Mainboard DDR4 oder DDR5 RAM Slots vorhanden sind.

https://www.intel.de/content/www/de/de/products/sku/134587/intel-core-i512400f-processor-18m-cache-up-to-4-40-ghz/specifications.html

Speichertypen
Up to DDR5 4800 MT/s
Up to DDR4 3200 MT/s

Für Speichergeschwindigkeiten jeweils darüber hinaus wird dann der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht vorab garantiert funktionieren muss und was die übertakteten Komponenten schneller altern lässt. Das würde dann den Prozessor und die XMP overclocking RAM Module betreffen. Das wird leider von vielen gekonnt ignoriert, was dann aber zu Problemen führen kann.

Dabei spielt es auch keine Rolle, welche Speichergeschwindigkeiten vom Mainboard eingestellt werden können und für welche noch so hohe Speichergeschwindigkeit die RAM Module ausgelegt sind. Wenn der Prozessor beim MEM overclocking nicht mitspielt, dann wird es damit nix.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Wenn du dich an MEM overclocking mit höheren Speichergeschwindigkeiten, schnelleren XMP RAM Modulen und eventuell auch mit mehr als zwei RAM Module, versuchen möchtest, dann kannst du das gerne machen, mit allen Problemen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.

Falls es dich interessiert, wie die Prozessor Spezifikationen, die Mainboard Spezifikationen und die Speichergeschwindigkeit zusammenhängen, dann ließ einfach mal hier weiter.

Es ist eine weitverbreitete aber falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt und das dieser deshalb mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit läuft. Dem ist aber nicht so.

Es reicht heute auch nicht mehr aus, die RAM Module allein nach den Mainboard Spezifikationen auszuwählen, im Gegensatz zu früher mal. Früher war der RAM an dem North Bridge Chip des Mainboard Chipsets angebunden. Darin befand sich auch der Speichercontroller, der die Speicherzugriffe steuert. Deshalb hat früher einzig das Mainboard festgelegt, welche Speichergeschwindigkeiten unterstützt werden. Das ist aber heute nicht mehr so.

Der gesamte North Bridge Chip, mit samt der RAM Anbindung, ist schon vor vielen, vielen CPU Generationen in den Prozessor gewandert. Der Speichercontroller mit samt der RAM Anbindung wanderte mit der AMD Sockel 754 bzw. 939 Generation in den Prozessor und bei intel mit der ersten Core i Sockel 1156 Generation. Seite dem ist nicht mehr das Mainboard allein für die unterstützte Speichergeschwindigkeit verantwortlich, sondern das Zusammenspiel von Prozessor und Mainboard.

Deshalb gibt heute vorrangig der Prozessor die erreichbare Speichergeschwindigkeit vor, weil der Speichercontroller nun mal im Prozessor steckt und deshalb kann das Erreichen, der in den Mainboard Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten, auch nicht vorab garantiert sein. In den Mainboard Spezifikationen steht lediglich geschrieben, welche Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI am Speichercontroller im Prozessor eingestellt werden können und ab wann es für den Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor overclocking ist. Mehr steht da erst mal nicht.

Und nur weil der Speichercontroller dann mit der vom BIOS/UEFI eingestellten Speichergeschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ableitet. Der RAM selbst ist nicht getaktet. Der Speichertakt ergibt sich erst durch die Anzahl der Speicherzugriffe pro Zeiteinheit. Deswegen benutzt man auch den Ausdruck "den RAM übertakten", wenn der RAM außerhalb seiner eigentlichen Spezifikationen betrieben wird, auch wenn der RAM selbst nicht getaktet wird. Am Ende ist es aber so, das der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor auf die gewählte/gewünschte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet, um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag, um sich auch an MEM overclocking zu versuchen, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller in dem eingesetzte Prozessor über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also vorrangig von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit lediglich einstellen können und der RAM muss natürlich auch mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit mithalten können. Aber erst mal muss der Speichercontroller mit der eingestellten Geschwindigkeit laufen und wenn der nicht mitspielt, dann kann das BIOS/UEFI einstellen was es will und dann können auch die RAM Module für noch so hohe Speichergeschwindigkeiten ausgelegt sein, aber dann wird es trotzdem nix mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.), (A-XMP OC MODE) oder (EXPO) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind aber nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb können diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert werden, auch nicht vom Mainboard Hersteller. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann wird es damit nix.

Und nun schau dir nochmal weiter oben an, was die Mainboard Spezifikationen zur Speichergeschwindigkeit tatsächlich aussagen. Vielleicht verstehst du jetzt, was da wirklich geschrieben steht.

Wenn nun für schnellere RAM Module eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP bzw. EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit bei aktiviertem XMP bzw. EXPO manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Ach ja, XMP bzw. EXPO RAM Module werden ebenfalls übertaktet. Die Basisgeschwindigkeit ohne aktiviertem XMP bzw. EXPO entspricht der Standard Geschwindigkeit dieser RAM Module. Diese werden dann erst via XMP bzw. EXPO auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Das ist aber kein wirkliches Problem, da XMP bzw. EXPO RAM Module vom Hersteller dafür vorgesehen wurden. Allerdings wird die sogenannte lebenslange Hersteller Garantie meistens auf 3 bis 5 Jahre Lebenserwartung vom Hersteller festgelegt.

Ansonsten gibt es auch noch Standard RAM Module, die nicht übertaktet werden müssen und die sich strikt nach der JEDEC Spezifikation für DDR RAM richten. Diese haben aber eine etwas höhere Latenz (CL) als gleich schnelle XMP bzw. EXPO RAM Module. Da sie mit der Standard Spannung betrieben und nicht übertaktet werden, haben sie auch meistens keine Kühlkörper, woran Standard RAM Module recht gut zu erkennen sind.

Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

mfG computertom

Hallo,

das Setup ist so ganz solide. Kann man nehmen, alles passt zusammen. Doch für bis zu 1500 Euro liegt auch wesentlich mehr Leistung drin. Siehe:

https://geizhals.de/wishlists/3236413

Wenn du lieber bei deiner Konfiguration bleiben willst: Nimm wenigstens einen i5 13400F mit B760 Mainboard.

LG

Woher ich das weiß:Hobby – Gamer und PC-Bastler

Wenn der Preis stimmt ganz ok, Gehäuse ist aber ein ziemlicher Backofen und ein CPU Kühler wäre nicht schlecht

Sieht gut aus. Sehe auch kein Bottleneck. Gaming dürfte flüssig laufen, aber du solltest es nicht übertreiben. 3D Rendering könnte schwierig werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung