Ist die Begradigung nachhaltig gut für die Selbstreinigung?
Die Begradigung ist ja eigentlich schlecht für die Selbstreinigung, aber in meinem Heft ist eine Aufgabe wo steht „Begründe, warum sich die Begradigung eines Fließgewässers nachhaltig auf die Selbstreinigung auswirkt"
1 Antwort
Hallo,
Ich meine, das Problem besteht im Verständnis des Wortes "nachhaltig", was im Wortsinn einfach soviel heißt wie fortdauernd, anhaltend, etc. Es heißt nicht automatisch "gut".
Wenn ich einen Wald nicht nachhaltig bewirtschaften würde, dann würde ich zB innerhalb von wenigen Jahren sämtliche größeren Bäume nutzen. Nach diesen wenigen Jahren sind die kleineren Bäume nur wenig größer und dicker geworden, ich habe erst einmal keine Nurzungsmöglichkeit mehr. Die Nutzung kann dann also nicht anhaltend oder fortdauernd ausgeführt werden. Bei nachhaltiger Nutzung entnehme ich nur so viel Holz wie im selben Zeitraum wieder nachwachsen kann. Das heißt dann, in einem, zwei, zehn, 100,.... Jahren kann ich auch genauso wieder diese Menge entnehmen. Das ist dann anhaltend und fortdauernd, die Nutzung kann unverändert immer ziemlich gleich bleiben. In diesem Fall ist Nachhaltigkeit natürlich positiv und gut.
In deinem Beispiel aber verändern sich die Bedingungen für die Selbstreinigung, und zwar verschlechtern sie sich, wenn das Fließgewässer begradigt wird. Diese Veränderung ist anhaltend und fortdauernd: solange das Gewässer begradigt bleibt, bleiben auch auch die Bedingungen für die Selbstreinigung so, die Veränderung wirkt also nachhaltig. In diesem Fall ist das aber alles andere als gut!