Ist die Ausbildung zum Mfa wirklich so schlimm?

1 Antwort

Medizinische Fachangestellte lernen oft in Arztpraxen. Das sind letztendlich sehr kleine, inhabergeführte Unternehmen. Und da steht und fällt nun mal EXTREM viel mit der Person, der so ein "Laden" gehört. Somit ist es nicht weiter überraschend, wenn dort doch einige Azubis eher schlechte Erfahrungen mit nicht so tollen Chefs und Chefinnen machen, denn ein Medizinstudium sowie die Gründung einer Praxis erfordern beide an keinem Punkt den Nachweis guter Führungsqualitäten...

Ebenfalls ist es ein Beruf, bei dem man vergleichsweise wenig Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten hat. Ich mein, klar, man kann sich schon weiterbilden, ein paar zusätzliche Qualifikationen erlangen und dadurch ein etwas erweitertes Aufgabenfeld mit der Zeit bekommen. In erster Linie ist und bleibt man dabei aber nun mal die oder der Angestellte, die/der dem/der Chef/in zuarbeitet. Und für so eine Tätigkeit muss man eben auch irgendwo "gemacht" sein, also jemand, der lieber supportet als selbst zu lenken. Und man muss eben damit klarkommen, dass dieser Beruf auch finanziell recht wenig "Luft nach oben" hat...

Auch kann ich mir vorstellen, dass manche nicht auf dem Schirm haben, wie viel Verwaltungs- und wie wenig medizinische Aufgabenbereiche dieser Beruf enthält, so im Verhältnis zueinander.

Ich denke, dass all das Faktoren sind, die sich doch so einige vor dieser Ausbildung nicht bewusst machen und dann in der Ausbildung feststellen, dass ihnen all das eben doch nicht zusagt - wodurch es zu einer relativ hohen Abbrecherquote kommt, ja. Aber wenn du diesen Beruf gerne erlernen möchtest, dich vorher intensiv über die Inhalte informiert (-> Ausbildungsverordnung gründlichst durchlesen!) und aus mehreren Angeboten das ausgewählt hast, wo es zwischenmenschlich beim Kennenlernen gut gepasst hat, dann kannst du durchaus auch zu den 2/3 der Azubis gehören, die eben nicht abbrechen.