Ist das seltsam als Bestatter?
Hallo, eine Bekannte von mir arbeitet seit einigen Monaten in einem Bestattungsinstitut. Sie führt ein Buch, indem sie wie eine art Tagebuch über ihre Arbeit schreibt und auch gegebenfalls den Trauerdruck in der Zeitung von den Verstorbenen, mit denen sie interagiert hat, aufbewahrt. Aber natürlich ist es nur für sie selbst als Erinnerung und würde dies ja auch natürlich nicht veröffentlichen.
Was hält ihr davon? Findet es ist eine schöne art sich an die Verstorbenen zu erinnern und somit sich an sie nicht nur an den Personen als "Arbeit" zu erinnern, oder hat es auch etwas "gruseliges" an sich?
3 Antworten
Ich finde das o.k. Sie nimmt vielleicht wirklich Anteil und versetzt sich in die Lage der Trauernden. Ihr Beruf interessiert sie und sie macht sich darüber mehr Gedanken als von ihr verlangt wird. Gruselig finde ich das nicht, denn der Tod ist ja was ganz Normales.
So von außen lässt sich das kaum beurteilen. Es hängt von der Art und Weise ab wie mit den Daten/Details umgegangen wird. Ist es eher ein anteilnehmendes Notieren der Fakten oder ist es ein "sich am Leid/Tod anderer aufgeilendes" Verhalten?
So weit ich weiß schreibt sie nur alles auf, was an dem Tag passiert ist, was sie zu erledigen hatte und grob über die Verstorbenen. Ich denke sie macht es auch einfach, da sie nicht will, dass die Verstorbenen Personen vergessen werden. Es gibt ja auch leider viele Verstorbene, die keine Angehörige mehr haben.
Das Notieren dessen, was sie zu erledigen hatte und was mit den Verstorbenen war ist einfach ein Dokumentieren. Es kann ja auch ein Angehöriger mal etwas nachfragen und für sie selbst ist es vielleicht wichtig, um in ihrer Arbeitsweise immer besser zu werden. Außerdem kann es natürlich auch eine Art von Verarbeitung sein. Dafür ist Tagebuchschreiben ja im Allgemeinen ganz gut.
Ich finde es weder schön, noch gruselig.
Danke für die Antwort. Wie findest du es denn? Schön und gruselig waren jetzt nur die einzigen Wörter, die mir in den Sinn gekommen sind.
Wenn sie so mit dem Beruf besser klar kommt und so Sachen verarbeiten kann ist das einfach nur gut für sie. Jeder hat seine eigenen Taktiken.
Weder schön noch gruselig. Einfach okay. Vielleicht hilft es ihr, Dinge zu verarbeiten. Kann in dem Beruf durchaus hilfreich sein eine Art Tagebuch zu führen.
So ähnlich finde ich es auch. Aber meinte als "gruselig" nicht ihren Job o.ä sondern eher so im Sinne von "stalkerisch". Ich weiß nicht genau wie ich es erklären soll, aber ich hoffe man versteht was ich meine. Danke für die Antwort