Ist das kontrollieren oder bin ich blöd?
Ich, (20D) kann das ganze eigentlich mit meinem Freund, (20M) besprechen, allerdings traue ich mich nicht so, auch wenn Kommunikation bei uns ziemlich ernst genommen wird.
Um die Geschichte kurz zu halten, mein Freund ist sehr wahrscheinlich auf dem Autismus-Spektrum und er kann es überhaupt nicht leiden, wenn sich Pläne ändern. Allerdings hat das auch zu einigen Diskussionen geführt.
Immer wenn ich etwas in meinem Plan ändere, hat das einen Effekt auf die Pläne meines Freundes. Meistens sind es nur kleine Änderungen, aber für ihn sehr bedeutende. Z.B. als ich zu Freunden ging, während er einen Termin hatte, und ich nicht aus der Richtung kam, in der er mich erwartete, wurde er dadurch gestresst. Wir kamen zu dem Schluss, dass ich ihm bescheid geben soll, wenn sich etwas ändert.
Jetzt verstehe ich, weshalb er das wünscht, und ich verstehe auch, warum es nicht anders geht, allerdings fühle ich mich dadurch etwas eingeschränkt. Ich hätte das Gefühl überwacht zu werden und kontrolliert zu werden. Obwohl ich es rationalisieren kann, gäbe es mir kein besseres Gefühl als damals, als mich meine Eltern "kontrolliert" haben.
Ich werde auf jeden Fall versuchen ihn darauf anzusprechen und ein Kompromiss zu machen, ich hab jedoch ein bisschen Angst das er es falsch aufnimmt wenn ich sagen würde das es sich so anfühlt als wolle er mich kontrollieren.
3 Antworten
Ich will deinem Freund gar keine Diagnose absprechen aber es gibt auch Leute die Änderungen in ihren Plänen nicht mögen ohne Autismus oder ne andere Krankheit zu haben.
Wesenszüge, Macken und Schwächen haben wir alle auch ohne eine Erkrankung oder auch ohne dass das mit einer Erkrankung die man hat zutun hat.
Ihr seid 20 da ist man noch in der Phase sich und sein selbst und seine Schwierigkeiten kennenzulernen und in den Griff zu bekommen. Erst ca mit 30- Mitte 30 kann man davon sprechen dass man sich selbst kennt auch natürlich dass das Gehirn des Menschen erst mit 30 ca ausgewachsen ist.
Ich würde euch vorschlagen verschiedene Dinge auszuprobieren und wenn er eben ein Mensch ist der es nicht mag wenn sich Pläne ändern dann gibt es ja Wege damit umzugehen, genauso wie bei Leuten die immer zu spät sind oder Leuten die immer was vergessen.
Wir haben alle Macken das muss nicht immer mit ner Krankheit zu tun haben.
Für mich klingt das in dem Fall weniger nach Kontrolle über dich, sonder mehr danach, als würde er die Kontrolle über alles was mit ihm passiert behalten wollen und sich eben so fühlen, als würde er diese verlieren wenn er nicht genau Bescheid weiß.
Ich würde da auf jeden Fall mit ihm drüber sprechen. Ich sehe kein Problem damit ihm zu sagen, dass du es nachvollziehen kannst aber das es dir manchmal schwerfällt. Du bist ja nicht die einzige die Verständnis zeigen muss.
Es ist verständlich, dass du dich eingeschränkt fühlst, wenn du ständig Pläne erklären musst. Du respektierst die Bedürfnisse deines Freundes, aber es fühlt sich für dich wie Kontrolle an. Du könntest ihm ehrlich sagen, dass du seinen Wunsch nach klaren Informationen verstehst, aber mehr Flexibilität brauchst. Ein Kompromiss wäre, ihm Bescheid zu geben, aber nicht das Gefühl zu haben, ständig überwacht zu werden. Sprecht offen darüber, um eine Lösung zu finden, die für euch beide funktioniert.