Ist das ein Widerspruch? (Energie Physik)?
Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden. Trotzdem gilt die Forderung mit Energie möglichst rationell und sparsam umzugehen.
8 Antworten
Das ist ein bisschen wie an der Börse. Wenn du dich da heftig verspekulierst und etliche tausend Euro einbüßt: Das Geld ist nicht weg - das haben andere.
Die Alltagssprache drückt mehr gefühlsmäßig richtig aus, was Physiker genauer hinterfragen. Wenn du dir eine Wanne einlässt und dann einen wichtigen Anruf hast, ist das Wasser nachher kalt. Gut, die Energie ist nicht weg, das ändert aber nichts daran, dass sie für dich wertlos ist und du für teuer Geld neue kaufen musst, für eine neue Wanne voll mit warmen Wasser.
Einen hohen Preis zahlt auch die Umwelt, wenn die Energie aus fossilen Quellen kam.
Energie kann entwertet werden, indem man den Exergieanteil senkt (der Teil, der in mechanische Arbeit umgewandelt werden kann). Stichwort zweiter Hauptsatz.
Es gibt die Primärenergie, aus der jegliche Energie gewonnen wird, die für verschiedenste Zwecke verwendet wird.
Beispiel: Primärenergie Erdgas
Irgendwo ist ein Loch, aus dem man Erdgas rausquetscht und in Leitungen z. B. von Sibirien nach Deutschland schleust. In Deutschland wird das Erdgas dann in ein Kraftwerk geleitet und dort verwendet, um mit einem Generator elektrischen Strom zu erzeugen, der dann in die Häuser geleitet wird, um z. B. abends schön hell zu machen, anstatt im Dunkeln zu sitzen.
Früher und auch heute noch sind in die Lampen Glühbirnen eingeschraubt. Diese machen zwar hell, wenn sie elektrische Energie erhalten, aber sie machen auch warm. Ein wesentlicher Teil der Energie, die in die Lampe strömt, wird somit meistens sinnlos als Wärme in den Raum abgegeben und nur ein kleiner Teil sorgt dafür, dass es hell wird.
Wenn man statt der alten Glühbirnen auf LEDs umstellt, brauchen diese plötzlich nur noch ca. ein Zehntel des Stroms um genauso hell zu machen, aber die LEDs geben so gut wie keine Wärme ab.
Folge: Um es in Millionen von Wohnungen genauso hell zu haben, muss in den Kraftwerken wesentlich weniger Erdgas verbraucht werden. Folgen:
- Stromrechnung verringert sich im Haushalt
- Erdgasbedarf des Kraftwerks sinkt
- Es muss weniger Erdgas nach Deutschland geschleust werden
- Es muss entsprechend weniger Erdgas gefördert werden
- Erdgasvorräte reichen länger
Somit ist klar, dass die Energie irgendwo schon vorhanden ist und es geht eigentlich nur darum, dass die Art der Förderung, die Art der Nutzbarmachung und die Auswirkungen auf die Umwelt betrachtet werden müssen und somit kann man grundsätzlich sagen, je weniger Energie (sinnlos, wie die Wärme der Glühlampe) verbraucht wird, um so besser ist es.
Die einzigen, die über die Sparsamkeit möglicherweise traurig sind, sind die Firmen, die das Erdgas aus dem Boden holen und an die Abnehmer verkaufen wollen, da sie nicht so schnell so viel auf einmal absetzen können. Jedoch werden sie um so länger Erdgasvorräte verkaufen können, was für sie am Ende auch nicht schlecht ist.
Primärenergie aus der Sonne: Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Energieabgabe der Sonne unendlich ist und man muss diese Primärenergie nur sinnvoll nutzen. Die Schwierigkeit liegt darin, die Anlagen zu erfinden und zu bauen, mit denen man die Energie der Sonne gewinnen und vielleicht auch speichern kann, um sie für jegliche Zwecke, sei es in Industrie, Rechenzentren, Haushalten, Verkehr usw. nutzbar zu machen, ohne auf andere Art die Umwelt zu zerstören und ohne künftig noch auf Primärenergie aus dem Boden zurück greifen zu müssen.
Bis man das in stets ausreichender Menge kann, ist es sinnvoll, auch mit der aus der Sonne gewonnenen Energie sparsam umzugehen, denn noch kostet diese Form der Energie-Nutzbarmachung sehr viel Geld.
Ist kein wiederspruch.
Weil es verschiedene Energie formen gibt.
Manche können wir nutzen und manche wiederum nicht.
Hier ist mal ein beispiel:
Nehmen wir an wir haben 100kg kohle. Diese kohle hat sagen wir den energiewert von 1000. Dh. wir können maximal 1000 energieeinheiten aus der kohle rausholen.
So. Nun erzeugen wir aus der Kohle strom. Sagen wir wir schaffen es 400 energie einheiten von den 1000 in strom umzuwandeln.
Die restlichen 600 energieeinheiten werden in wärme umgewandelt.
Nun können wir die 400 energieeinheiten nutzen. Für irgendwas. Licht Computer sonstwas.
Bei dieser nutzung werden die 400 energie einheiten über zwischenschritte immer komplett in wärmeenergie umgewandelt.
Am ende haben wir aus unseren 100kg kohle 1000 wärmeenergieeinheiten gemacht.
Diese schwirrt nun bei uns auf der welt rum. Und wird irgendwann in den weltraum abgestrahlt. Sie ist zwar noch da. Aber für uns nicht mehr nutzbar.
Und hier kann man jetzt auch sehen wieso energiesparen sinnvoll ist.
Denn jeweniger strom wir z.b. brauchen. Desto weniger kohle werden wir verbrauchen. Weil im endeffekt ist alle Kohle irgendwann mal in wärme energie umgewandelt und wir können sie nicht weiter nutzen.
Gleiches gilt aber auch für erneuerbare energie. Die ist natürlich unbegrenzt. Aber kann nur begrenzt nutzbare energie herstellen. Weil ein sonnenkollektor eben nur eine bestimmte menge energie liefert. Genauso wie der wind oder wasserkraft.
Auch hier bedeutet spaaren. Weniger geld was wir in Kraftwerke investieren müssen welches aus erneuerbaren quellen strom herstellen.
Energie"verbrauch" ist bekanntlich mit Umweltbelastung verbunden.
Energie wird in Formen umgewandelt, die uns nichts mehr nützen und andern schaden. Physikalisch immer noch da, aber eben doch "verloren":
- Am Schluss wird fast alle Energie Wärme. Von dort gibt es ohne Aufwand kein Zurück mehr. Deshalb ist die Energie dann für die Nutzung "verloren".
- Die Wärme von Abgasen und die Abgase selbst nützen uns nichts mehr, auch wenn sie noch Energie enthalten.
Auch Wasser kann nicht verbraucht werden...Aber verschmutztes Wasser kannst du nicht mehr trinken.
Auch Materie kann (durch menschliche Kraft) nicht vernichtet werden. Ausser die gespaltenen und fusionierten Atome bliebt jedes Atom erhalten. Auch hier einfach in einer Form, die uns nichts mehr nützt. Z.B. Abfall, Asche, Abgase...
