Industriekauffrau trotz sehr gutem Abi?
Ich habe schon einmal so eine ähnliche Frage gestellt. Ich gehe momentan noch auf das Wirtschaftsgymnasium und werde dort mein Abi mit etwa 1,5-1,8 machen. Ich mache sehr gerne die Fächer BWL, Mathe aber auch Sprachen. Fast alle bei mir in der Klasse und Umgebung möchten nachher studieren. Nicht immer BWL aber trotzdem.
Ich habe mich bereits für eine Ausbildung zur Industriekauffrau mit Zusatzqualifikation beworben und dafür auch 3 Zusagen erhalten. Für ein duales Studium BWL ebenfalls 2. Ich möchte nicht so gerne studieren weil ich glaube dass ich nicht so der Typ für große Höhrsäle bin, die Präsentationen und Gruppenarbeiten,… ich bin ein sehr ruhiger, schüchterner Mensch.
Ich schwanke also zwischen dem dualen Studium und der Ausbildung. Wenn ich jemandem (Lehrer, Verwandte, Freunde,…) erzähle dass ich eine Ausbildung mache, kommen immer irgendwie schockierte Gesichter nach dem Motto: „was? Ne Ausbildung? Wieso willst du denn nicht studieren? Ist doch Verschwendung“.
Wenn ich aber an meine Zukunft denke, sehe ich da keine großartige Karriere. Ich muss nicht ganz an die Spitze. Ich arbeite gerne für mich in Ruhe oder in kleinen Gruppen. Ich träume von einer Familie und „normalem“ Gehalt mit dem man sich schon etwas gutes ansparen und leisten kann, aber nichts Übertriebenes.
Wäre es irre einfach nur eine Ausbildung zur Industriekauffrau zu machen? Oder sollte ich mich für das duale Studium entscheiden, welches aber viel Druck, Stress und Konkurrenz bedeutet?
Danke schon mal
2 Antworten
Du steigerst deine Chancen auf interessante Tätigkeiten deutlich, wenn du direkt einen Bachelor - dual oder in Vollzeit - in BWL machst, das ist einfach Fakt. Dabei geht's auch nicht um die große Karriere bis in die Chefetage. Aber potentiell um den Unterschied zwischen interessanten, anspruchsvolleren Verwaltungsstellen oder der Mitarbeit in Projektteams mit Bachelor oder Sekretariats- und Empfangsstellen, wo deine größte Verantwortung die für die Sauberkeit des Kaffeevollautomats ist, wenn du nur die Ausbildung machst und dann vielleicht Pech hast und nicht übernommen wirst...
Aus diesem Grund würde ich dir durchaus dazu raten, einen der Plätze für ein duales Studium anzunehmen! Da musst du übrigens auch keine Angst vor riesigen Hörsälen haben. Die Plätze dort sind recht begrenzt, weil es dafür eben die Unternehmen als Praxispartner braucht. Das ist nicht so eine Massenveranstaltung wie BWL an der Uni. Also an sich eine sehr schöne Zwischenlösung zwischen Ausbildung und Uni! Und dein derzeitiger Notendurchschnitt spricht ja auch sehr dafür, dass du dieses duale Studium hinbekommst :).
Nö, absolut nicht irre.
In meinem Jahrgang waren einige mit Abi dabei. Die haben sich bewusst für die Ausbildung entschieden, bereut hat es keiner.
Sagt ja niemand, dass du später nicht doch noch eine Weiterbildung nachschieben kannst oder willst - sei es ein Fach- oder Betriebswirt oder eben doch der akademische Weg.
Wie von HappyMe behauptet, endet man als IK nicht "nur" als Tippse. Ich arbeite ganz ohne Studium, dafür mit reichlich Praxiserfahrung, als Stabsstelle der Geschäftsführung in der Unternehmensentwicklung. Mega spannend!