In einer rettungsleitstelle?

2 Antworten

Ich würde sagen: Das hängt davon ab.

Der oder die LeitstellenmitarbeiterIn muss sich natürlich wenn möglich für weitere Notrufe freihalten. Wenn sich jemand verletzt hat und das Blut nur so spritzt, wird der Telefonist sicher versuchen Tipps zu geben welche Soforthilfemaßnahmen man anwenden kann um bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überleben. Im städtischen Bereich kann das auch ganz gut funktionieren, da sind nur zehn Minuten zu überbrücken.

Wenn aber jemand einfach irgendwo Schmerzen hat, wird man wohl eher versuchen ihm den Rat zu geben sich irgendwo hin zu begeben wo ihm andere Menschen helfen können (Nachbarn zum Beispiel) und sobald jemand da ist wird man das Gespräch beenden. Im ländlichen Bereich kann die Anfahrt ja durchaus mal einen halbe Stunde oder länger dauern.

Allerdings wird der Telefonist sich aber nicht den das Rumgeröchel eines Suizidanten anhören. Denn der Telefonist muss auch immer damit rechnen, dass es ein Fakeanruf ist und er dadurch den Anruf eines echten Notfalls nicht entgegen nehmen kann. Das das heißt im Regelfall wird er versuchen die Situation so zu klären, dass der Anrufer sich soweit stabilisiert, dass er sich alleine auf den Rettungsdienst warten kann oder sich auch wo hin begibt dass der Rettungsdienst ihn leicht finden kann.

Anders ist es bei den Mitarbeitern der Telefonseelsorge. Die bleiben im Regelfall am Telefon. Es sei denn sie gewinnen das Gefühl gerade "angekotzt" zu werden, dann beenden auch diese manchmal das Gespräch.

Erst einmal muß der Angerufene auch wissen und merken, daß ein Todeskampf vorliegt. Und unterscheiden können, ob die Situation am Telefon so ist, wie der Anrufer sie darstellt oder ob es nur ein makaberes Scherztelefonat ist, was ja durchaus vorkommt.