Immobilien kaufen mit niedrigen Gehalt?
Hallo, ich habe eine frage, die evtl. eine wichtige Lebensentscheidung sein könnte. Ich bin Ende 30 und verdiene so im Schnitt 1600 Euro Netto monatlich. Meine bisherigen Miete für meine 62 qm Wohnung betrug seit 11 jahren 450 Euro warm. (Meine Vermieterin ist alt und schwer krank. Ihr war es wichtiger, dass ein ruhiger Mieter in ihrer wohnung haust. Auch weil sie schwer krank ist, hat sie sich nie den Aufwand gemacht meine Miete zu erhöhen.) Da habe ich sehr lange Glück gehabt (aus finanzieller hinsicht). Nun will meine Vermieterin die Wohnung verkaufen. Sie bot es mir an. Für 200.000 Euro gehöre die Wohnung mir. Ansonsten würde sie einen anderen die Wohnung verkaufen müssen. Da habe ich echt Angst davor, denn der neue Mieter wird auf - so denke ich- die Wohnung von der Miete her erhöhen. Evtl. so hoch, dass ich mir die Wohnung nicht mehr leisten kann.
Meine Frage wäre: wenn ihr an meiner Stelle wärt, mit einem Netto von ca. 1600 Euro (ohne weiter Einnahmen oder hilfen) würdet ihr die Wohnung trotzdem kaufen. Das würde eine vollfinanzierung bei einer Bank bedeuten, wo ich mind. 30- 35 Jahre abbezahlen müsste.
Die raten wären wahrscheinlich höher als meine Miete. Zudem kommen natürlich einmalige Kosten wie Notar, Makler und Steuer hinzu. Desweiteren kommen selbstverständlich die lebensfixkosten hinzu.
Hat da jemand Erfahrung oder einen Rat.
Vielen Dank!
6 Antworten
Ein Käufer ist an deinen jetzigen Mitvertrag gebunden. Den kann er nicht willkürlich erhöhen.
Mit 1.600 € netto wirst du aber keine Bank finden, die dir diese Wohnung finanziert. Du musst dich also darauf einstellen, dass du spätestens in 2-3 Jahren eine andere Wohnung brauchst. Was hast du denn auf Grund der äußerst günstigen Miete an Eigenkapital geschafft? Genau diese Frage wird dir jeder Banker stellen.
Einen Makler brauchst du ja nicht zu bezahlen, wenn du die Verkäuferin bereits kennst.
wie kommt sie auf diese 200.000 ? gibt es dazu ein Exposee? oder träumt sie, dass die Wohnung so viel Wert ist? Marmorfußböden? Lage (Berlin, Hamburg, Köln...)? Wie ist die Ausstattung?
Der Immobilienberater DEINER Bank wird dir sicherlich sagen können, ob die Wohnung das überhaupt Wert ist. DANACH kannst du überlegen, zusammen mit Deiner Bank, ob du die Wohnung finanzieren willst/kannst.
Nur mal so als Tipp: Ich kenne jemanden, der möchte für eine Wohung 140.000 haben. Die Bank sagt aber, die Wohung ist nur 40.000 Wert. (Der private Verkäufer rechnet aber seinen damaligen Einkaufspreis zzgl. dem was er "rein gesteckt" hat.)
Sagen wir mal du musst mit Nebenkosten 250.000€ finanzieren. Aktuell zahlst zu sehr wenig Zinsen, ich nehme mal 0,5% an. Dann musst du mindestens 1% tilgen. Damit kämst du auf eine monatliche Belastung von 312€. Das wäre etwa so viel wie deine jetzige Kaltmiete.
Sprich mit deine Bank, ob sie mit die eine Vollfinanzierung machen. Dabei stellt sich auch die Frage, wie sicher dein Job ist. Vielleicht fordern sie eine höhere Tilgung. Du musst dir die aktuell niedrigen Zinsen auf jeden Fall für 10 oder 15 Jahre sichern!
Außerdem musst du prüfen, ob 200.000€ ein angemessener Preis für die Wohnung ist. Wenn du überteuert kaufst, bist du in jedem Fall gekniffen.
Hallo Tutnix,
ob die Wohnung den Preis wert ist, ein "Freundschaftsangebot" ist oder ein Dummer gesucht wird, musst du selbst beurteilen.
Bei einer 100% Finanzierung, also absolut kein Eigenkapital und deinem Einkommen wird das nichts oder zu bezahlst bis an dein Lebensende. Und falls die niedrigen Zinsen irgendwann nicht mehr so niedrig sind, dann fliegt dir die Kiste im die Ohren.
Geh zu einer Bank und lass dich beraten. Ich würde die Sache sein lassen.
Viel Erfolg!
Karliemeinname
Ohne Eigenkapital wird das sicherlich schwer.
Rede mal mit deiner Bank