Immer das Gefühl, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein?

3 Antworten

Hey,

ich habe mir sehr oft selbst, diese Fragen gestellt: "Gehöre ich hier hin?" oder "Wäre ich z.B. in Amerika besser aufgehoben?", das sind aber Fragen, die man sich zwischenzeitlich immer mal stellt. Ich besonders, stelle sie mir, wenn ich das Gefühl habe, in der falschen Zeitzone zu leben. Grobes Beispiel: Ich habe noch niemals, den europäischen Kontinent verlassen. Folglich also, habe ich noch nie andere Teile der Welt gesehen und weiß nicht, wie es zum Beispiel in New York aussieht, außer natürlich aus Film und Fernsehen. Seit meiner Geburt, lebe ich im Westen Deutschlands und bin zwar schon mal in England oder in andere Nachbarländer gereist. Demnach weiß ich nicht so genau - weil ich die Erfahrungen nicht habe - wie sich ein Jetlag anfühlt. Gleichwohl kann ich aber sagen, dass ich schon mein ganzes Leben das Gefühl habe, an einen dauerhaften Jetlag zu leiden, obwohl ich - wie gesagt - nie diesen Kontinent verließ. Trotzdem habe ich immer wieder das Gefühl, dass ich ursprünglich mal, in meinem vorherigen Leben, ein Amerikaner oder sowas, gewesen sein muss, weil ich immer, nach deren Zeit-Rhythmus lebe. Ich erkläre das mal kurz:

Wenn ich morgens hierzulande um 8 Uhr aufstehe (New York beispielsweise, liegt zeitlich gesehen, von uns 6 Stunden zurück) fühle ich mich ausgelaugt, erledigt und so, als hätte ich null geschlafen. Erst um 12 Uhr, bin ich vollends einsetzbar (in Amerika ist es 6 Uhr früh, da stehen die Leute auf und gehen zur Arbeit).

So gegen 15 Uhr, habe ich dann das dringende Verlangen, mich ins Bett zu begeben und zu schlafen. Mein Körper sagt mir dann: "Alter! Bett!" - und ich bin erst 35 :D - Es fühlt sich dann für mich, um die hiesige Nachmittagszeit an, als stünde ich schon seit 12 Stunden auf den Beinen, dabei waren es nur 9 Stunden etwa.

Mittlerweile arbeite ich aus psychischen Gründen nicht mehr - Depressionen - und ich lebe mein Leben, nach amerikanischen Zeitrahmen. Ich gehe um 6 Uhr Früh ins Bett, schlafe meine 8 Stunden, wie man es sollte und werde am Nachmittag (MEZ / MESZ) um 14 Uhr wach, wenn in Amerika 8 Uhr morgens ist. Das läuft jetzt schon, seit über einem halben Jahr so und ich fühle mich viel besser, meine Depressionen kamen nur noch äußerst selten auf, wenn ich terminlich mal dazu gezwungen war, früher aufzustehen, weil ich mich dann wieder nach hiesiger Zeit richten musste und ich fühle mich einfach gut.

Dies war so für mich der Moment, wo ich zu der Erkenntnis kam, obwohl ich noch nie auf der anderen Seite der Welt war, dass ich in einer Zeitzone hineingeboren wurde, in der ich eigentlich nicht hingehöre. Keine Ahnung, ob für mich eigentlich eine andere Geburtsstätte geplant war, als Gott oder das Universum mich erschaffen hatte, aber es ist schon erstaunlich, dass mein Körper sich offenbar nicht, der deutschen Zeit beugen will. Sicherlich läuft in meinem Kopf irgendwas verkehrt und möglicherweise ist dieses Phänomen auch, auf äußerliche Gewöhnungseinflüsse zurückzuführen. Fakt ist aber, mir geht es besser, wenn ich hierzulande nachts arbeite und dann, wenn andere hier aufstehen, ins Bett gehe. Andersherum, so wie es eigentlich sein sollte, fühle ich mich nach einer gewissen Zeit so, als stünde ich kurz vor einem Burnout-Syndrom und das sorgte in der Vergangenheit dafür, dass ich mich beruflich nicht vernünftig einordnen oder einbringen konnte. Mit meiner Selbstständigkeit als Medienanbieter (vom Staate unabhängig), kann ich meine Arbeitszeiten frei wählen und mich - ausgenommen, wenn Termine anfallen - nach meinem eigenen Zeitrahmen richten und meinem Körper, die Wach- und Schlafzeiten geben, die er braucht. Gewisse Dinge, was die Psyche und so weiter betrifft, sind manchmal schon echt seltsam.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Eindrücken, ein wenig weiterhelfen und wünsche dir, alles Gute und die beste Gesundheit.

Dave

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo Leider kann ich auf Deine Frage keine Antwort geben. Das Gefühl ständig am falschen Ort zu sein kenne ich. Es gibt Menschen, die fühlen sich im falschen Körper, darüber wird oft gesprochen. Aber das Gefühl, am falschen Ort zu sein, wird selten beschrieben, wenn überhaupt. Es fehlt mir das Gefühl irgendwo daheim zu sein. Es spielt für mich keine Rolle, wo ich hingehe, es berührt mich nicht, ob dorthin wo ich arbeite, wo ich wohne, oder in ein fremdes Haus spielt keien Rolle. Inzwischen versuche ich mich damit zu arrangieren, denn dadurch bin ich auch nicht an einen Ort gebunden. Dies ist eine schwache Möglichkeit, aber sie unterstützt mich darin, manchmal etwas Ruhe zu erhalten.