Im Militär blödsinn machen? (Schweiz)?

4 Antworten

Vorher sollte er sich eventuell mal das Dienstreglement der Armee durchlesen.

Da stehen so Sachen drin wie:

Angehörige der Armee, die ihre Pflichten nicht erfüllen, machen sich strafbar. Zur Rechenschaft gezogen wird insbesondere, wer einen Befehl oder eine Vorschrift missachtet oder den militärischen Betrieb mutwillig stört.

oder auch

Disziplinarstrafen sind: Verweis, Ausgangssperre, Disziplinarbusse und Arrest.

Das könnte die Zeit die ihr euch nicht seht verlängern oder teuer machen.

Anstatt Ausflüchte oder Ausreden aus zu denken solltet ihr Euch mal einen Kopf machen wie ihr mit der Zeit sinnvoll umgeht.

Glaubst du das wirklich?

Weiß zwar nicht konkret wie das bei euch in der Schweiz aussieht aber in Deutschland hatte das damals extreme Folgen die da auf einen zukommen. Von Diziplinar verfahren bis hin zu Haft. Bei euch wird das kaum anders sein.

Macht dein Freund nur Scheiße wird er erst einmal nur Scheiß Aufgaben bekommen z.B Wachposten stehen, - draußen Nachts im Kalten ect. Schläft er dort ein oder macht wider Scheiße wäre das eine Dienstaufsichtsverletzung und damit Strafbar.

SarahSchweiz  05.11.2021, 07:43

Bei uns gibt es die Option, Zivildienst zu leisten, wenn man für das Militär untauglich ist. Ist man aber erst einmal über das Aushebungsverfahren als tauglich eingestuft worden, dann wird man bei Verfehlungen nicht zwingend in den Zivildienst überstellt, sondern für sogenannt "doppelt untauglich" befunden. Dann kannst du weder das eine noch das andere machen, musst aber für eine ziemlich lange Zeit einen Militär-Leistungsersatz bezahlen.

Dabei reicht es schon, wenn man sich einfach unsportlich gibt oder sich darum kümmert, selbst bei den einfachsten Aufgaben nicht nachzukommen und sich schwach zu geben, Mist muss man da nicht mal bauen. WÜRDE man Mist bauen, dann ist es so, wie du schilderst: Strafen bis hin zu Geldbussen oder - wenn es richtig dumm kommt - Strafverfahren.

Ein Kumpel meines Mannes kam auf die glorreiche Idee, als er zu den Fahrertruppen eingeteilt wurde (was gar nicht so übel gewesen wäre, du kannst da den Lkw-Führerschein auf Kosten des Staates machen, den du auch im Privaten behalten darfst), dass er sich clever drücken wollte. Er sagte, er habe Platzangst und könne nicht in engen Fahrzeugen sitzen. Ergebnis: Der Mann hat heute noch keinen Führerschein, weil er aufgrund des damaligen Bekenntnis zwar vom Militärdienst freigesprochen wurde, das jedoch mit in seine Akte floss. Er darf kein Auto fahren, weil er das mit der Platzangst angegeben hat. Im Nachhinein ziemlich dämlich und unüberlegt.

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SebastianS483  05.11.2021, 23:09
@SarahSchweiz

Doppelt Untauglich?! 🤔

Bei euch ist es scheinbar oftmals genauso Abstrus von der Gesetzgebung wie bei uns. Ja anscheinend sind sich Schweizer und Deutsche in vielen Dingen ähnlicher als man zu glauben vermag.

Aber ernsthaft, ich meine eigentlich sagt man euch ja nach das ihr zimmlich Liberal seit, was Persönliche Freiheiten betrifft. Würde das nicht langsam bei euch auch Sinn machen das ganze Wehrpflicht Ding Abzuschaffen?

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SarahSchweiz  08.11.2021, 07:52
@SebastianS483

Ganz unrecht hast du damit nicht - und das Thema ist, zumindest in der Schweiz, mehr oder weniger ein stiller Dauerbrenner. Zum einen möchte man alte Werte beibehalten, egal, wie fragwürdig sie sind, zum anderen stehen solche gewisse alte Werte dann eben auf der Kippe, weil sie mit der Neuzeit und den Zuwanderungen so einfach nicht mehr vereinbar sind.

Eine Armee von Berussoldaten wäre passend. Erstens hätte man dann die Personen drin, die wirklich wollen (und davon gibt es noch genug), zweitens könnte man dann massiv an Geld sparen.

Die Armee sollte zudem nicht nur für die Landesverteidigung einsetzbar sein, sondern viel mehr auch als Katastrophenschutz - und dort kommt sie final viel zu selten zum Einsatz. Mein Mann hatte damals den sogenannten "WK", einen Wiederholungskurs, zu welchem man eine Weile nach dem Militärdienst jährlich verpflichtet ist. In einem dieser Jahre gab es nahe seiner Stationierung extrem grobe Überschwemmungen in Bern. Keller mussten ausgepumpt werden, viele verloren einen Teil ihres Heimes, weil das Wasser alles zerstörte. Er und sein "Zug" wollten helfen. Sandsäcke schaufeln, die Feuerwehr unterstützen - -halt einfach mal was für die Allgemeinheit tun. In diesen WKs tut man sonst in der Regel eben gar nichts ausser rumstehen. Es wurde ihnen untersagt. Und da fragt man sich, wieso das ansehen der Armee weiter sinkt.

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Könnte er.

Problem: Das würde nicht zwingend bedeuten, dass er zum Zivildienst kann, sondern doppelt untauglich geschrieben wird. Und damit macht dnan weder das eine noch das andere, sondern bezahlt eine Weile schön seinen Militärdienst-Ersatzleistung.

Ausserdem: Zivildienst nimmt in der Schweiz 50% mehr Zeit in Anspruch und Militärdienst ist jetzt nicht sooo tragisch. Offen gestanden kenne ich einige, denen es gut tun würde. Man sollte es nicht unbedingt als Dienst am Vaterland sehen, aber als kleine Erziehung und als Lehre, dass nicht immer alles so läuft, wie man es selbst gerne möchte, schadet keinem - kann einem im Berufsleben später sogar helfen, wenn man darum seine Einstellung etwas ändert.

Er lernt dort neue Leute kennen, lernt teamfähiger zu werden und wird, auch wenn er es nicht zugeben würde, sogar hier und da ein wenig Spass haben. SO übel ist der Dienst nicht und diejenigen, die ihn hinter sich haben, freuen sich eher darüber, dass sie Geschichten erzählen können.

Er soll sich einfach durchbeissen und keinen Rabatz veranstalten. Ein gesunder Mann steckt das locker weg. Alles andere wäre eher peinlich.

Das kann böse nach hinten los gehen, würde ich nicht machen.

Er soll jetzt da erst einmal hin gehen. Es gibt tatsächlich Leute denen gefällt es da gar nicht so schlecht.