Idee oder Ideal?
Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einer Idee und dem Ideal? Kommt das eine nicht vom anderen, und werden sie nicht von dem Idealismus hergeleitet?
3 Antworten
Eine Idee ist ein Einfall. Und ein Ideal ist wenn etwas optimal ist, meiner Meinung nach.
Ja, es hängt schon eng zusammen, und ja, es lässt sich ableiten vom platonischen Idealismus. Nur hatte das, was er unter einer "Idee" verstand, das "to ti einai", den Charakter einer essentiellen Qualität, gedacht als etwas objektiv Vorgegebenes und nicht unbedingt "Optimales". Platons Lehre zuende gedacht, gibt es auch die Idee des Darmexkrements.
Der Begriff der Idee als Gedanke hat sich daraus entwickelt, dass die Ontologie anstelle der platonischen Ideen später den Begriff, the concept, in den Köpfen der Menschen gesetzt hat, und dafür auch den Ausdruck "Idee" benutzt hat. Die Tendenz geht schon auf Aristoteles zurück.
Der Begriff des "Ideals" geht eher auf den christlichen Neoplatonismus zurück. Die Ideen werden dort als ideale Ideen Gottes gedacht, von den die dinglichen Realitäten eben nur unvollkommene Abbilder sind. Anstelle des griechischen Eidon tritt hier das lateinische Essentia, die "Essenz". Von besonderem Interesse ist hier die "Essenz des Menschen". Damit haben sich Sartre und der Essentialismus beschäftigt, und C.G.Jung spricht vom "Ich-Ideal".
Das sind beides komplett unterschiedliche Wörter.