Ich weiß nicht ob ich hilfe brauche?

9 Antworten

Wenn ein erwachsener Mensch erkannt hat, dass er Probleme hat, sein Leben in den Griff zu bekommen und ebenfalls erkannt hat, dass der Ursprung in der Kindheit und im Verhalten der Eltern liegt, was hindert diesen Erwachsenen dann daran, sich von der Familie abzuwenden und sich ein eigenes Leben einzurichten ?

Wenn Du noch zur Schule gehst und aus finanziellen Gründen nicht umziehen kannst, führe ein Gespräch beim Jugendamt, die Dir den richtigen Weg weisen können. Eine Wohngruppe wäre hier sicher hilfreich für Dich.

Diese erreichst Du aber auch durch Therapie bei einem Psychiater oder Psychologen, wenn Du das offen ansprichst. Auf jeden Fall würde ich mir an Deiner Stelle begleitend einen Psychologen suchen. Die Wartezeit ist lang, deshalb fange schon jetzt an, Dein Leben in die Hand zu nehmen und Dich gegen Menschen, die Dir nicht gut tun, zur Wehr zu setzen.

Ich habe mein Elternhaus mit 18, eher schon mit 17 verlassen, weil auch meine Kindheit geprägt war von Angst, körperlicher und seelischer Gewalt, Hoffnungslosigkeit, Machtlosigkeit......... ich bin zu einer Freundin gezogen, als das erste Ausbildungsgehalt anstand. Ich musste dafür zwar auf ein Studium verzichten, aber ich konnte dieser kranken Familie entkommen und durchatmen. Ich habe Zug um Zug mein Leben eingerichtet. Auch wenn ich wochenlang nur gekochte Kartoffeln und Champignons aus der Dose essen konnte, weil ich kein Geld hatte, ich würde es genauso wieder machen.

Meine Kinder haben von diesen lehrreichen Erfahrungen profitiert, die wissen nun auch, wie man mit nix über die Runden kommt und dass man sich nicht mit Menschen abgeben sollte, die nicht in der Lage sind, wertzuschätzen und zu lieben.

Kopf hoch - es gibt immer einen Weg der raus führt aus diesem Mist.

Ich habe angst Stegmatisiert zu werden oder das meine Probleme für Lächerlich gehalten werden. Ich meine, wer ist mal nicht motiviert oder hat mal eine schlechte Zeit?

Hallo! ich habe dich zunächst zitiert, um darauf einzugehen.

Nein, du wirst nicht stigmatisiert und deine Probleme werden sicher nicht ins Lächerliche gezogen, wenn es nicht der Therapie bedarf, dann wird dir das auch gesagt werden.

Laien können aus der Ferne nicht beurteilen, ob du ein gewöhnliches Tief hast oder deine Psyche zu deiner Antriebslosigkeit führt.

Das Problem besteht nur darin, dass es lange Wartelisten bei Psychotherapeuten gibt. Du müsstest also einige abtelefonieren und dir zunächst Probestunden geben lassen. Das ist auch o.k., wenn du zu mehreren Personen gehst, um zu schauen, welche Art von Therapie von nötig wäre. Ob du z.B. deine Kindheit aufarbeiten müsstest oder nun Muster aufweist, die sich in deinem verhalten widerspiegeln... Das kann nur ein Profi vor Ort sagen.

Was spricht dagegen mal zu so einer Probestunde zu gehen?

Ich finde es gut und mutig, wenn Menschen sich Hilfe holen.

Ein Psychologe kann zumindest mit Dir herausfinden, ob Du ein Problem hast, bei dem Dir eine Therapie helfen kann.

Ich würde es versuchen, bzw. hab es in einer ähnlichen Situation gemacht.

Obwohl ich schon längst Volljährig bin behandeln sie mich so als ob ich 12 Jahre alt wäre.

Nein, das ist falsch. du lässt dich behandeln, als ob du noch 12 jahre alt wärest. Und das ist in der Tat therapiewürdig. Allerdings zielt die Therapie nicht darauf ab, deine Eltern zu ändern, sondern dir die Möglichkeit zu geben, dich selbst zu verselbständigen. Also den Konflikt mit den Eltern auszuhalten, auszuziehen - auch wenn es unbequem ist.

Nimm es als Motivation, dass du sehr schnell ausziehen kannst, wenn du die Schule gut beendet hast.

danach suchst du dir eine Ausbildung und ein wg Zimmer...