Ich möchte umziehen, mein Freund nicht. Was tun?
Hallo zusammen. Folgend kommt ein längerer Text. Ich hoffe das ist alles verständlich geschrieben.
Mein Problem ist, wie schon im Titel beschrieben, das ich gerne umziehen wollen würde, mein Freund jedoch nicht. Wir sind bereits seit bald 11 Jahren zusammen und haben in dieser Zeit echt viel an Höhen und Tiefen erlebt. Er ist damals zu mir nach Bayern gezogen (Ich war noch in der Ausbildung) und hatte es recht schwer eine Arbeit dort zu finden. (War selbst direkt nach der Ausbildung zu mir gezogen) Zudem hatte er es sehr schwer mit meinem Vater, das dieser ihn nicht unbedingt mochte. Konnten dann von meinem Elternhaus in eine eigene Wohnung, wobei er noch immer arbeitslos war und sich noch immer schwer tat. Ich arbeitete damals im Buchladen meines Schwagers. Irgendwann waren die Schulden zu groß durch das zu wenige Geld, sodass klar war, das wir etwas ändern müssen. Es bot sich damals an, in die Doppelhaus Hälfte seiner Eltern nach Niedersachsen zu ziehen, was wir dann auch taten. War für mich nicht ganz einfach wegen meiner Familie, jedoch zogen wir das durch. Dort angekommen schloss ich dann meine Ausbildung ab (Meine erste nicht, wegen Mobbing in der Arbeit durch die Chefseite), machte meinen Führerschein und bekam eine Arbeit. Mein Freund tat sich auch hier schwer etwas zu finden und meinte mal, das er es bereut nach Bayern gekommen zu sein, da er in Niedersachsen eine Arbeit nach der Ausbildung gehabt hätte. Dazu ist zu sagen, das er meistens wegen mangelnder Erfahrung in seinem Job abgelehnt wurde. Sei es nun in Bayern, oder auch in Niedersachsen. Zwischenzeitlich hatte er dann mal ne Arbeit über seinen Vater, jedoch hatte er dort Probleme und musste nach dem Versuch ihn rauszuekeln, mit Burnout kündigen. Von da ab wurde es sehr schwer. Denn kaum das ich meine Ausbildung abgeschlossen und ein wenig gearbeitet hatte, wurde ihm das Geld und die Hilfe des Arbeitsamtes gestrichen. Er hatte damals immer noch seine psychischen Probleme und hätte zum Psychiater gemusst. Da das Amt aber meinte, das ich zu viel verdiene und wir lang genug zusammenleben, müsste ich auch für ihn aufkommen. Das alltägliche Leben konnten wir irgendwie mit meinem Geld stemmen. Seine Krankenkasse jedoch nicht. Das war geldlich einfach nicht drin. Also häuften sich noch weitere Schulden an und auch wenn die Motivation von ihm groß war, schnellstmöglich eine Arbeit zu bekommen, klappte dies nicht. Durch sein Burnout schaffte er es nicht zu arbeiten und zum Psychiater konnte er auch nicht, weil ja die Kasse nicht gezahlt werden konnte. Es war also ein Kreislauf der immer beschissener wurde. Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen, wo es am Anfang noch geschätzte Monate gewesen waren, die wir hatten überbrücken wollen. Ich fühle mich in meiner aktuellen Arbeit nicht mehr wohl und will eine andere Arbeit. Zudem habe ich Richtung Frankfurt ein paar Freunde gefunden, die ich echt gerne mag. Mein Gedanke/Plan/Wunsch war es nun, zu diesen zu ziehen, da es mir fehlte, einfach mal wieder mit Freunden was zu machen. Dazu ist zu sagen, dass das hier mit der Freundessuche nicht so ganz klappte. Nun will mein Freund jedoch nicht mitziehen, da er mit den Freunden nur bedingt kann und die Gegend nicht so mag. Dazu hat er mittlerweile Ängste entwickelt umzuziehen, da er in seinem aktuellen Leben sich an die letzten Sicherheiten klammert, die er hat. Das verstehe ich auch! Hätte ich auch, wenn egal was ich tue, es einfach nicht reicht. Er schreibt Bewerbungen ohne Ende, wird jedoch nur abgelehnt. Macht sich dann nur noch mehr Vorwürfe, weil er mich nicht unterstützen kann und so weiter. Kreislauf halt…. Nun ist die Frage was ich tun soll. Er wäre bereit mit mir wo anders hinzuziehen. Jedoch bringt mir das halt nicht viel, da ich ja was mit den Freunden machen will. Gleichzeitig will er aber wie gesagt nicht mit mir mit und ich fühle mich schlecht, weil ich ihn für mein Gefühl in seinem Loch alleine lasse. Ist ja nicht so, als würden wir nicht Gefühlstechnisch aneinander hängen. Man hat so viel erlebt und durchgestanden. Kennt und versteht sich verdammt gut und all das würde ich halt verlieren. Das einzig positive wäre, wenn ich wegziehen würde, das er endlich vom Amt Hilfe bekommt um damit vielleicht wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Dennoch fühl ich mich schlecht und hab die Befürchtung, das ich einen Fehler mache, wenn ich einfach gehe. Also hab ich keine Ahnung was ich machen soll. Sicherlich ist das vom Kopf her einfach entschieden, jedoch macht das Herz da halt leider nicht so mit. Vielleicht hat von euch ja jemand ein paar Ideen, oder Ansätze für mich, was ich tun soll. Mitziehen will er nicht und ich hab das Gefühl, das ich ihn für Freunde verlassen würde. Ich könnte auch in Niedersachsen bleiben, jedoch will ich halt endlich Veränderung. Mein Freund meinte auch schon ich solle gehen, da er mir das Leben nicht bieten kann, was ich mir wünsche, aber…. Das ist halt nicht so leicht…..
3 Antworten
Ich würde versuchen irgendwie ihn zu überzeugen mitzukommen da wo du hinziehen willst .. das ist dann wie ein Neuanfang für euch beide.
Ich verstehe aber auch nicht so ganz warum er wirklich keinen Job findet?
Was steht denn in der Bewerbung drin was so abschreckend ist ? Die würde ich dann nochmal überarbeiten.
Eine psychische Krankheit ist auch eine ernstzunehmende Krankheit ich verstehe das ja .. nur muss er wieder anfangen auf die Beine zu kommen , weil das arbeitslos sein hilft bei solch Krankheiten garantiert nicht .
Erst Job finden und dann wenn Schulden beglichen sind zum Psychiater.
Er hat ja nun lang genug auf deine Kosten gelebt nun muss er die zähne zusammenbeißen und diesen Schritt dir zu liebe gehen .
Wenn er das absolut nicht möchte dann will er anscheinend garnicht aus seinem Loch und du musst dich doch trennen.
Viel Erfolg euch beiden ☺️
Achja und muss ja in der Bewerbung nicht angeben dass man psychische Probleme hat. Natürlich schreckt das erstmal den Arbeitgeber ab .. wegen der befürchtung dass der bewerbe unzuverlässig dadurch ist
Tatsächlich steht in der Bewerbung nichts weltbewegendes. Ein Arbeitgeber, der ihn ablehnte meinte, dass das wegen der großen Lücke der Arbeitslosigkeit ist. Ich mein, er schreibt ja sogar rein, das er auch gerne ein Probearbeiten machen würde, damit er damit überzeugen kann, aber auch das wurde bisher nicht in Anspruch genommen. Hatten seine Bewerbungen schon paar mal überarbeitet. Nun hat sich eine Freundin das nochmal angesehen. Vielleicht hilft das ja nun 😅
Aber Dankeschön für die Erfolgswünsche 🙂
Du solltest dich, so hart es klingt, trennen. Er bemüht sich, aber offensichtlich nicht genug. Man kann auch mit einem Minijob, Regale auffüllen im Supermarkt, anfangen, wieder ins Berufsleben einzusteigen.
Er lebt gut auf deine Kosten, so hart das klingt und zieht sich runter, da du dich für ihn verantwortlich fühlst.
Geh deinen Weg und lebe, du hast nur das eine.
sorry, aber arbeit gibt es genug. und bevor ich sogar schulden bei der krankenkassse mache, dann geh ich in eine bäckerei brötchen verkaufen oder in ein call-center listen abklappern.
kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen ... hab im bekanntenkreis menschen, die wirklich hinter her sind was geistige Reife angeht und die bekommen nach paar Ablehnungen immer einen job.
Alle lehnen ab was soll er tin?