Ich möchte meine Vorfahren heraus finden

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Erste ist immer, die noch lebende älteste Generation zu interviewen. Die kann sich normalerweise noch bis zu ihren Großeltern, Großtanten- und onkeln erinnern. Wenn du also noch Großeltern hast, die du fragen kannst, hast du gute Chancen bis in die 4. Generation vor dir zurückzukommen. Alles weitere ist dann tatsächlich mühselige Arbeit in Kirchen- und sonstigen Archiven der entsprechenden Städte, aus denen deine Vorfahren kommen. Dafür musst du auf jeden Fall erst mal die altdeutsche Schreibschrift lernen. Wenn du Vorfahren hast, die beispielsweise aus Ostpreußen oder Pommern kommen, sieht es oft finster aus, weil in den Gebieten vieles einfach nicht mehr vorhanden ist. Interessant ist es, nach Nachkommen von Familienmitgliedern zu forschen, die vor ca. 100 Jahren mal ausgewandert sind. So haben wir heute beispielsweise regen Kontakt zu Cousins und Cousinen in ganz Brasilien.

Im Internet gibt es mittlerweile auch einige Seiten, aber da ist die Entwicklung noch ganz am Anfang. Du kannst ja daran mitarbeiten Seiten wie http://www.ancestry.de/ zu füllen. Da die Ahnenforschung ein lebenslanges Hobby ist, musst du dir keine Sorgen um dein jugendliches Alter machen. Viel Spaß!

Bauingenieur  28.12.2012, 13:03

Wenn du Vorfahren hast, die beispielsweise aus Ostpreußen oder Pommern kommen, sieht es oft finster aus,

Ganz so finster sieht's in Bezug auf Ostpreußen nun auch wieder nicht aus. In den 30er Jahren sind viele ostpreußische Kirchenbücher auf Mikrofilm kopiert worden. Auch sind Kirchenbücher im 2. WK vor der herannahenden Front eingesammelt gerettet worden. (Leider ist ein Teil davon später verbrannt.) Archivbestände finden sich im Evangelischen Zentralarchiv Berlin und im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig.

http://www.plew.info/ahnensuche_tipps.htm

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Von den noch lebenden Vorfahren trage alle Daten zusammen, die du erhalten kannst. Frage besonders nach Familienstammbücher. In denen ist bei der Heirat normalerweise eingetragen, wer die Eltern sind und wo sie wohnen. Dort versuche beim Standesamt oder Kirchenarchiv die Daten aus dem Stammbuch zu finden und ob es Eintragungungen über die Eltern im Geburtenregister gibt, oder ob sie von einer anderen Stadt stammen. Eventuell mußt du dannn dort weiter suchen. In der Regel stammt eine Linie aus dem gleichen oder dem Nachbarort. Bevor du dich aber daran gibst, alte Urkunden oder Eintragungen zu lesen, solltest du dich mit der Süterlischrift (kannst du googeln) vertraut machen. Bis in die 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die Schrift benutzt.

Ich habe hier
http://www.gutefrage.net/frage/ahnenforschung-
mal einige Tipps für den Anfang aufgeschrieben.

Mit den Standesämtern kannst Du schriftlich oder (billiger) per Fax kommunizieren, dazu müsste eine formlose Einverständniserklärung Deiner Eltern eigentlich ausreichen.

Wie es mit den Archiven ist, weiss ich nicht, da müsstest Du Dich jeweils erkundigen. Vermutlich kannst Du aber problemlos Mikrofilme bei den Mormonen bestellen und dort im "Family History Center" einsehen.

Wie weit man zurückkommt? Bei den meisten ist spätestens beim 30jährigen Krieg Schluss, denn damals ging viel verloren bzw. wurde zerstört, und Kirchenbücher wurden ohnehin erst "kurz" vorher eingeführt. Bei manchen endet es auch schon beim 2. Weltkrieg - wenn die Dokumente zerstört sind, sind sie zerstört; und wenn dann keiner mehr lebt, der etwas weiss, dann kommt man an dieser Stelle eben nicht weiter.

Ob es leicht oder schwierig ist? Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal fällt es einem geradezu in den Schoß (z.B. bei Vorfahren mit Nazi-Vergangenheit oder wenn man auf einen Ahnenforscher mit gemeinsamen Vorfahren stößt), manchmal rennt man gegen eine Wand.

Professionelle Ahnenforscher können Dir vor allem auf Spezialgebieten helfen: Wenn Du Vorfahren in Wolhynien hast, dann kommt ein auf diese Gegend spezialisierter Profi vermutlich besser voran als Du.
Allerdings entgeht Dir dabei natürlich der Spaß am Forschen. Es ist auch die Frage, ob ein Profi die gleiche Leidenschaft aufbringt wie jemand, der selbst sucht. Ich denke, dass meine beiden größten genealogischen Erfolge einem Profi vermutlich nicht gelungen wären - einfach, weil er nicht mit der gleichen Verzweiflung wie ich in einer scheinbar aussichtslosen Situation weitergesucht hätte.

Schiara 
Fragesteller
 31.01.2013, 15:27

Danke! Das hilft mir sehr!:)

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Ich weiß nicht, wie viel das bringt, aber du kannst dich ja mal auf so einer Website umschauen

z. B. http://de.geneanet.org/

Habe ich selbst bisher noch nicht ausgestestet.

Geh zum örtlichen Standesamt, da gibt es Infos. Ansonsten bei Verwandten durchfragen :D