Ich habe Angst das sich Sachen(Möbel) verschieben?
Hallo Ich wollte Mal Fragen ob es normal ist Angst davor zu haben das sich Sachen verändern oder verschieben? Ich habe zum Beispiel Angst den Platz in der Bahn zu wechseln. Das bedeutet ich muss immer auf einer bestimmten Seite und auf einem bestimmten Sitz sitzen oder Ich kann damit nicht umgehen wenn sich meine Möbel verschieben oder verändern. Dadurch wird es für mich ein Problem neue Möbel in meinem Zimmer zu stellen oder alte Möbel zu verschieben. Ich muss auch immer wenn ich an einem Gitter-Zaun entlang laufen das Gitter Berühren aber wenn ich es nicht mache habe ich ein schlechtes Gewissen.Kann mir irgendjemand erklären oder sagen was ich habe? Oder ist das normal?
Liebe Grüße, Mia
3 Antworten
Klingt nach einer Zwangsstörung.
Diagnostische Kriterien sind:
- Am Anfang einer Zwangshandlung steht ein Gedanke.
- Die Gedanken sind wiederkehrend.
- Sie werden als eigene Gedanken erlebt, nicht als Eingebung.
- Du kannts Dich aber nicht mit diesen Gedanken identifizieren, d.h. sie belasten Dich, weil sie Deinen Moralvorstellungen, Weltanschauungen, Deiner Vorstellung von Moral, Recht und Ethik, Deinem Willen und Deinem Verständnis von Logik widersprechen. Du erlebst sie als unsinnig, widersinnig und identifizierst sie als Blödsinn.
- Dennoch belasten sie Dich, weil sie ein Gefühl von Unruhe und Zweifel hinterlassen.
- Sie drängen sich, trotz des Versuches, sie zu unterdrücken, immer und immer (und immer) wieder auf.
Um die Gedanken zu neutralisieren, werden manchmal die Zwangshandlungen ausgeführt. Gemäß dem Motto: "Wenn ich das mache, dann passiert das und das nicht."
Vier Dinge empfehle ich als Betroffener:
- Informiere Dich über die Krankheit und mach Dir klar, dass Du einfach krank bist.
- Sprich mit Jemanden darüber. Wenn Du religiös bist, dann mit Gott, ansonsten immer mit Familie und Freunden. Zur Not hälst Du vorher 'nen Vortrag über Zwangsstörungen. Es gibt auch das Notfalltelefon, die Telefonseelsorge. Reden nimmt den inneren Druck. Aber natürlich nur mit Menschen, denen Du vertrauen kannst.
- Such Dir einen Therapeuten, der Dir helfen kann. Wenn Du ein gebrochenes Bein, hast, gehst Du auch zum Arzt, also warum nicht auch bei psychischen Krankheiten.
- Ruhe bewahren. Die Krankheit ist behandelbar. Je früher umso besser.
Ich wünsche Gottes reichen Segen und alles Gute.
Ich kann auch noch einen Podcast zu dem Thema empfehlen, wo ein Pfarrer über seine (religiösen) Zwangsgedanken berichtet. Das hilft vielleicht auch, die ganze Sache zu verstehen. Lass Dich nicht vom religiösen Aspekt abhalten.: "Gotteslästerung - schwerelos werden."
Des Weiteren einen Kurzfilm zur Thematik: "Gezeichnete Seelen - Immer und immer (und immer) wieder..." auf Planet Schule.
In der Entwicklung können solche Eigenarten entstehen und gehen meist wenn man älter wird, sollte dich das aber von alltäglichen Abläufen hindern oder gar einschränken, würde ich mal zu deinem Arzt gehen, der dir wenn nötig einen Experten empfiehlt.
Das klingt nach Zwangsstörungen. Warum du das hast, müsste in einer Therapie geklärt werden.