Hunderasse die für Anfänger ungeeignet sind. Gibt es die wirklich?

12 Antworten

Der Aktivitätslevel ist nicht der Punkt.

Wichtig sind eher die Charaktereigenschaften.

Ein Hund, der über Jahrtausende hinweg für die enge Zusammenarbeit mit Menschen gezüchtet wurde, ist natürlich sehr viel leichter, auch für Anfänger zu händeln als ein Hund, der dafür gezüchtet wurde, selbstständig zu arbeiten und eigene Entscheidungen zu treffen (z. B. Herdenschutzhunde) auch Hunde, die eine niedrige Toleranzschwelle haben und im Zweifelsfall eher nach vorne und auf Angriff gehen - sind für Anfänger ungeeignet.

Auch die ganzen nordischen Rassen, auch die Japaner wie z. B. Akita oder Shiba - also Hunde vom Urtyp - damit wird ein Anfänger nicht glücklich werden. Fehler in der Erziehung werden von diesen Hunden nicht toleriert.

bei allen anderen Hunden muss man halt sehen. Ein Hund der einen ausgeprägten Jagdtrieb hat, ist eine Herausforderung man viel im Gelände unterwegs ist.

außerdem sollte ein Anfänger einen Hund wählen, dem er im Ernstfall körperlich gewachsen ist. Ein 6o Kilo Hund der nicht richtig erzogen wurde kann schnell zum Albtraum werden. Für den Besitzer selbst und auch für seine Umwelt.

Wenn du viel und sportlich aktiv bist, einen Hund möchtest, der da mithalten kann, pflegeleicht ist und dessen Jagdtrieb sich noch einigermaßen in Grenzen hält, dann empfehle ich dir einen Dalmatiner.

Weder der Border Collie noch der Weimaraner ist Anfängergeeignet. Ein Border Collie ist ein Arbeitshund der vor allem lernen muss zur Ruhe zu kommen und viel geistige Auslastung benötigt. Diese Balance zwischen Auslastund und Ruhe lernen schaffen Anfänger nicht.

Der Weimaraner ist ein Jagdhund der einen ausgeprägten Jagdtrieb hat. Jagdtrieb in die richtigen Bahnen zu lenken ist die schwierigste Aufgabe überhaupt.

Ich will einen sehr aktiven, klugen Hund mit dem ich viel machen und arbeiten kann (Trainieren/Wandern gehen/Ausflüge). 

Dafür sind die meisten Hunderasse und Mischlinge geeinget. Ausschließen würde ich alle Plattschnauzen denn die wandern ab ca. 20 Grad nicht mehr und alle Hunderassen, die sehr schwer sind. Wenn du mit deinem Hund tricksen möchtest würde ich die Hunde vom urtyp und die Windhunde ausschließen denn die sind eher eigentändig.

Gut geeignet wäre eine Labrador oder Golden Retriever.

Es gibt durchaus motivierte Ersthundehalter, die auch den speziellen Anforderungen von Hunderassen klarkommen, die eigentlich nicht für Anfänger geeignet sind aber die meisten Ersthundehalter sind mit einem mässig aktiv Hund, der Spaß am tricksen hat am Besten beraten. Gerade die Aktivität von Hunden unterschätzt man. Hunde sind problemlos jeden Tag 10 Kilometer unterwegs. Und dabei legen die Hunde zwischendurch noch Sprints ein, laufen ein Stück vor und wieder zu ihrem Halter zurück.

Es gibt Hunderassen die du täglich mit Anspruchsvollen und abwechslungsreichen Spielen unterhalten musst. Sehr kreativ und anspruchsvoll. Die Tiere fangen sonst an sich Menschen zu suchen die sie mögen und passen auf diese auf.

Dann gibt es die Tiere die sehr stolz sind, wenn du denen keinen Respekt zollst, gehst nicht du Gassi, sondern du wirst Gassi geführt. Sehr treue Tiere

Dann gibt es die Läufer, die viel viel Bewegung brauchen, da reicht es nicht die Mal mit zum Joggen zu nehmen. Die Tiere reagieren ähnlich wie erstere.

Dann gibt es die Apportierer und Jäger. Da musst du immer damit rechnen das die jagen gehen wenn du draussen bist, kann sehr stressig sein und auch ärger bedeuten.

Dann gibt es noch Felltiere, die stark haaren.

Auf Zwerghunde gehe ich nicht ein.

Seria235  22.06.2023, 17:43

Jeder ist mal Anfänger und wenn der Anfänger sich darüber im Klaren ist, welche Ansprüche der Hund stellen wird und dass dies eine Verpflichtung für über 10 Jahre ist … dann kann es gut gehen.
Leider ist das halt oft nicht der Fall (trotz bester Absichten) und wenn ein stark unterforderter Hund dann womöglich Probleme macht (im Schlimmsten Falle Aggressionen), dann ist es ein Drama, für den Hund und auch den Halter.
Es gibt sehr viele aktive, lernfreudige Hunderassen, vielleicht müssen es nicht immer die “extremen” sein wie vielleicht Border Collie und Malinois.
Letztlich ist auch zu bedenken, dass jeder Hund ein Individuum ist, die Rassezugehörigkeit ist nicht alles. Man sollte schon mal schauen, WIE aktiv man wirklich ist, nicht nur körperlich, sondern auch, was die geistige Auslastung des Hundes angeht. Fast jeder Hund kann das normale Maß eines “aktiven” Menschen locker mitmachen.
Geh vielleicht mal zu Hundesport-Turnieren (agility oder was Dich interessiert) und schau Dir die verschiedenen Rassen mal live an.

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Sternenkraft  22.06.2023, 17:44
@Seria235

Meine Nachbarin hat ihre hunde immer sonstwo verschleudert wenn se einen anderen wollte, von daher, verantwortungslosigkeit reicht auch.

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Du musst manche Rassen nicht nur körperlich ordentlich auslasten. Sondern auch geistig. Ein Malinois beispielsweise wird mit nur Spaziergängen nicht glücklich. Der braucht Aufgaben. Suchspiele sind da ganz gut. Den musst du geistig fordern, sonst hat er irgendwann nur Unsinn im Kopf, weil er völlig unterfordert ist.

Darum sollte man gut wählen.

Und natürlich gibt es in jeder Rasse auch absolut rasseuntypischen Hunde, welche aus dem Grund dann auch Anfängertauglich sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
BlueKitten 
Fragesteller
 22.06.2023, 17:35

Danke für die Antwort. Dazu habe ich auch was gelesen. Bei Hunden bei denne auch Geistige auslastung wichtig ist: Muss diese Auslastung zur Rasse passen, also zb. Wenn man einen Jagdhund hat kann man den beliebig geistig auslasten(zb genauso wie einen border collie) oder muss das irgendwie darauf bezogen sein wofür die Rasse ursprünglich gezüchtet wurde?

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Zwergchen1984  22.06.2023, 17:57
@BlueKitten

Das würde davon abhängig machen, was der Hund kann, wo seine Vorlieben sind. Du kannst ihn natürlich anders auslasten und dabei seine Stärken fordern.

Bei meiner Parson Dame ist das Abrufen als Beipiel eine Herausforderung. Jagdhund eben und wir arbeiten täglich daran, dass sie auch im Jagdmodus abrufbar ist. 10 min. reichen ihr, dann ist sie platt.

Den Aussie Labbi Mix laste ich mit Suchspielen auch. Das kann er ganz gut. Als Hütehund Mix hat er eh den Drang, sein Rudel zusammenzuhalten. Daher nutze ich das und lass ihn entweder nach meinen Kindern suchen oder nach Dingen von ihnen(meistens Socken. Wenn er die nicht findet ist das zu verschmerzen).

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Ich weiß jetzt nicht was andere geschrieben haben aber während es nicht wirklich "den" Anfängerhund gibt, gibt es DEFINITIV Hunde die absolut ungeeignet für Anfänger und sogar "Fortgeschrittene" sind. Vorallem Hunde welche nur gehalten werden sollten wenn du ihnen Rassengerechte Arbeit bieten kannst. Einmal ganz stark abzuraten ist von Herdenschutzhunden. Diese wollen A: absolut nicht mit dir arbeiten sondern ihr eigenes Ding machen und B: wenn du keinen Hof und/oder Vieh hast mit Weiden auf denen sie sich selbst auslasten dürfen - Finger bitte weg. Ich habe bis jetzt noch keinen persönlich kennen gelernt bei dem das klappt wenn diese Arbeit nicht gegeben ist. Die Hunde werden alle komisch - teils "bösartig" komisch. Ich muss hier auch echt nochmals erwähnen dass es unter diesen Hunde Linien mancher Herdenschutzhund "Arten" gibt, da sind 10 sture Huskys einfacher. Diese Hunde haben vor allem bei nicht Schäfern wirklich gar nichts zu suchen.

Außerdem sind viele Nordischen und vor allem Urtypische Rassen für Anfänger ungeeignet. Hier auch weil diese Hunde eben nicht mit der 0815 Hundehalter zufrieden sind, in den meisten Fällen. Manche erinnern vom Verhalten her schon fast an Katzen finde ich. Auch hier muss man vor allem den Hund lesen und verstehen können und seine Erwartungen in manchen Dingen tatsächlich auch zurück schrauben - nicht weil dir Hunde doof sind, oft ist das Gegenteil der Fall. Aber eben weil diese Hunde dir halt auch nicht vor die Füße liegen wollen und alles für dich tun wollen. Die haben ihren eigenen Kopf und das auf einem ganz anderen Level als ein "mal" sturer Schäferhund z.B

Heißt Herdenschutzhunde und Urtypische Hunde sehe ich absolut nicht bei Anfängern.

Alles andere ist tatsächlich eine Frage deiner Intension mit dem Hund, deines Ergeizes, sicher irgendwo auch Talent und dem Hund individuell.

Weimaraner und Border Collies sind halt echt so ne Sache. Ich kenne einen Weimaraner der auch als erster Hund geholt wurde. Die Leute haben jetzt an sich nicht viel Probleme. Ich meine dass er nicht überall von der Leine kann - eben wegen dem Jagdtrieb, aber ansonsten scheinen die Leute keine Probleme zu haben. Ich denke mit sehr viel Arbeit deinerseits kann sowas funktionieren, aber das Stichwort liegt bei KANN nicht muss. Finde das allerdings auch gewagt.

Beim Border Collie speziell...naja an sich sind die Hunde nicht super schwer zu erziehen, das ist gar nicht das Problem. Diese Hunde WOLLEN ja von dir geförder und gefordert werden. Hier liegt das Problem wieder in Rassengerechter Auslastung. Das schaffen die wenigsten. Einen Hund sinvoll auszulasten ist gar nicht so einfach wie man sich das vorstellt. Und gerade Border Collies werden dann schnell frustriert und auch gerne echt unangenehm.

Mach dir da echt nochmal Gedanken drüber, lass dich am besten von einem guten Züchter beraten bzw über die Rassen welche dich interessieren informieren.

Ich persönlich finde es ziemlich gewagt was du vor hast...

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung