Hund durch leichte Berührung beruhigen wie?

13 Antworten

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Hallo Sophia 40,

also ich würde die konditionierte Entspannung nutzen, die funktioniert mit einem Signal.

Allerdings sollte man bedenken, dass Entspannung kein Dauerzustand ist, Entspannung ist der Gegenspieler der Erregung, d.h. Du wirst damit keinen Hund haben, der dann im stehen einschläft, sondern einfach nur die Erregung ein wenig runter fahren, also Deinen Hund wieder ansprechbar machen, danach sollte aber um eben eine Gegenkonditionierung durchzuführen, ein geeignetes Alternativverhalten folgen, welches der Hund gut annehmen kann, damit der Hund eben die Angst vor dem Auslöser verliert.

Bedenke bei der Entspannung mit Berührungen, dass der Hund es in angstauslösenden Situationen annehmen und geniessen kann, tut er das nicht, wird es nicht viel helfen, somit würde ich bevor ich das in Situationen anwende, die angstauslösend sind, erst mit isometrischen Übungen trainieren um dem Hund die Berührungen erst einmal angenehm zu machen!!!

Trainierst Du diese mit einem Markersignal, dann dauert es zwar auch seine Zeit, aber kein Jahr lang mußt Du das aufbauen, dass geht in kürzerer Zeit, denn erst verbindest Du nur das berühren in Momenten, wo keinerlei Erregung oder Ablenkung vorhanden ist und das steigerst Du schrittweise höher also die Ablenkung und so wirst Du nach einiger Zeit, Zonen haben, die Du aufgebaut hast, womit der Hund nur gutes verbindet und dieses anfassen geniesst. Nebenbei kannst Du auch die kontitionierte Entspannung aufbauen, ich würde sagen je nach Trainingsstand Deines Hunde bzw. je nachdem ob er sich gerne anfassen lässt oder nicht, brauchst Du dafür ungefähr 2-3 Monate bis Du es in stark erregenden Situationen anwenden kannst, bei dieser Zeitspanne, ist es dann aber auch optimal aufgebaut worden!!! ;-)

Liebe Grüße Anda


Anda2910  13.08.2013, 21:40

Vielleicht aber wäre auch Tellington Touch was für Euch, fällt mir auch noch gerade so ein und eine sehr beruhigende Stelle soll übrigens zwischen den Augen sein, dort wo das "dritte" Auge sitzt... ;-)

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sophia40 
Beitragsersteller
 13.08.2013, 22:07
@Anda2910

Wow was für eine tolle Antwort. Vielen vielen Dank!

Ich werde es mit der Konditionierten Entspannung versuchen. Hast mir richtig Mut gemacht. Ich werde auf jeden Fall berichten wie es bei uns weiter geht. Danke nochmals!♥

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sophia40 
Beitragsersteller
 13.08.2013, 22:47
@sophia40

Eine Frage noch!

Hast Du das bei Deinem Hund geübt? Kannst Du ihn /sie runter holen von Erregung?

Ganz gespannt bin......... :-))

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Anda2910  14.08.2013, 00:37
@sophia40

Hallo Sophia,

ich glaube Yarlung hatte hier (wie ich gerade sehe) einen Link gepostet von Fr. Dr. Blaschke-Berthold, darin ist auch ein Link enthalten, worin Du den Aufbau der konditionierten Entspannung findest.

Wie schon angemerkt, Dein Hund wird nicht auf der Stelle einschlafen, aber er wird ansprechbar und genau das willste doch haben, denn dann hast Du ja einen Fuß in der Tür und kannst genau da ansetzen um eben weiterführendes zu trainieren ;-)

Ja ich habe 3 Hunde, 2 eigene einen Pflegi, alles Weibers ;-) Mit meinen beiden Damen mache ich das regelmäßig, weil ich an der einen noch am Jagdverhalten arbeite und bei der anderen an ihrer Angst, sie hat vor allem Angst, da ist die konditionierte Entspannung oftmals Gold wert, gerade wenn viele Menschen zu sehen sind oder auch wenn Hauptverkehrszeit ist, wir wohnen direkt an einer Hauptstrasse dann steigt ihr Erregungslevel schon recht stark und schnell an und somit muß ich da mit der konditionierten Entspannung arbeiten, führt gar kein Weg dran vorbei ;-)

Bei meiner anderen Hündin hatte ich damit erstmals Erfolge beim Antijagdtraining. Sie stand am Anfang unseres Trainings, also zu dem Zeitpunkt, wo ich meine Ausbildung angefangen habe, auf den Hinterläufen, hat gejankt und gequiekt und gezittert bei Sichtung von Kaninchen. Mit der konditionierten Entspannung hab ich sie zumindest soweit runter bekommen, dass sie anfangs zwar nur ein Öhrchen mal in meine Richtung drehte, aber das war wesentlich mehr, als ich bis dahin von ihr kannte.

Das ganze hab ich dann bis zu einem Umorientierungssignal geshapt, jetzt dreht sie sich sogar mittlerweile vom Auslöser weg und ihre Kommunikationsbereitschaft ist wesentlich größer geworden, als sie bis dahin eben war, weil wir auch viel mit Jet (Jagdersatztraining) arbeiten.

Naja Fazit des ganzen ist jedenfalls, dass für mich die konditionierte Entspannung zu fast jedem Training dazu gehört, denn dadurch erreicht man in extrem vielen Situationen zumindest einen Hund, der ansprechbar wird, wenn auch nicht sofort es bedarf halt eben alles ein wenig Zeit, schließlich sind das hormonelle Prozesse und diese brauchen natürlich immer ein wenig Zeit um sie in Gang zu setzen, aber umso besser man das trainiert hat, umso schneller und einfacher bekommt man den Hund dann runter, denn man merkt ja auch selbst, was man dann noch hinzufügen kann damit der Hund sich immer mehr entspannt und man ihn eben im "denkenden" Modus (also im Vorderhirn) hält ;-)

Ich muß aber dazu sagen, ich hatte beim AJT übrigens meine Hündin eigentlich nicht wirklich bewußt mit der kon. Entspannung runter geholt, mir wurde damalig geraten, ihr gut zuzureden und das habe ich getan, dass Ding an der Sache war aber, ich habe so mit ihr geredet, wie ich auch oft mit ihr rede, wenn sie neben mir liegt und ich sie kraule, so von wegen:"Du bist ein ganz feines Mädchen, toll machst Du das, so eine hübsche Dame ist sie"...hihi hört sich doof an, aber so stand ich auf einer Wiese und vor uns tummelten sich die Kaninchen, bis sie dann wirklich auf allen vieren Stand und nicht mehr quiekend und schreien auf den Hinterläufen in der Leine hing...ich war absolut überwältig, dass das funktionierte und wollte eben noch viel viel mehr darüber wissen.

Naja und so war/ist das halt bei uns ;-)

Ich hoffe auf jeden Fall, ihr habt viel Spaß am Training und nicht den Mut verlieren, jeder hat mal nen schlechten und jeder hat halt mal nen besseren Tag ;-) Habt ihr mal nen schlechten, legt ihn einfach ad acta, der nächste gute kommt ganz bestimmt recht schnell nur nicht aufgeben und die Flinte ins Korn werfen ;-)

Liebe Grüße Anda

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sophia40 
Beitragsersteller
 14.08.2013, 12:58
@Anda2910

Hallo Anda,

mensch klasse. Ich danke Dir sehr herzlich für diesen tollen Erfahrungsbericht. So etwas ist immer gold wert. Vielen Dank.

Ich werde auf jeden Fall mit beiden Hunden anfangen.

Habe auch kein Problem damit, wenn etwas länger dauert :-)).

Ich werde bereichten :-)).

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YarlungTsangpo  14.08.2013, 17:00
@Anda2910

Ja genau - diese "Konditionierte Entspannung" ist ganz speziell der "Notnagel sozusagen" welcher einen Hund wieder "ansprechbar" macht - das ist genau das was ich meine:

Mit der Berührung sage ich: "Ey Du - ich bin dahaa!"

Und mein Hund ist wieder "ansprechbar" für mich, kann zu extremes Interesse auf einen Außenreiz irgendwie wieder nach unten nehmen. Und dann komme ich - ich habe nun die Chance - durch richtiges Verhalten, durch angelernte Umkonditionierung (z.B. auf Leberwurst, oder auf Umlenken in andere Richtung mit positiver Motivierung (Spiel. Leckerchen) und Konsequenz wieder zu übernehmen.

Bei meinem ersten Do Khyi kam die Umkonditionierung auf das Stehen, oder Absitzen mit Beobachten dürfen....Das ist je nach Hund und Individualität vollkommen unterschiedlich, gut wenn man das erkennt was geht und was nicht.

Aber es ist sozusagen ein Schlüssel um den Hund wieder zu erreichen!

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Anda2910  15.08.2013, 20:26
@YarlungTsangpo

Ja Yarlung, die Kunst die darin liegt, ist dass die Erregung nach unten geht, Entspannung ist eben der Gegenspieler von Erregung und so haben wir zwar keinen schlafenden Hund, aber einen, der nicht mehr so hoch gepusht ist, wie als wenn wir eben nicht die kon. Entspannung nutzen würden. Das Interesse auf den Aussenreiz ist zwar immer noch vorhanden, aber da ich die Erregung ein wenig runterfahren konnte, KANN der Hund uns wieder wahr nehmen, er konnte uns bis dahin nicht wahr nehmen, weil er eben zu erregt war.

Im Endeffekt beeinflussen wir damit das parasympathische Nervensystem, dagegen kann der Hund gar nichts machen, weil es eine unwillkürliche Reaktion im Körper hervorruft.

Wir müssen aber bei der Nutzung der konditionierten Entspannung unbedingt bedenken, dass dieses Signal welches wir nutzen, IMMER wieder mit Entspannung "aufgeladen" werden muß, sonst verknüpft der Hund dieses Signal irgendwann mit der Aufregung und so würden wir das sympathische Nervensystem beeinflussen.

Das ist der Fehler, den viele machen, wenn sie die kon. Entspannung oder auch Zeigen &Bennen nutzen, sie verknüpfen ein Signal mit der Erregung und haben dann natürlich einen Hund, der überhaupt gar nicht mehr hört, weil er gar nicht mehr hören kann und nicht weil er will und genau dann entstehen diese Missverständnisse, wo gesagt wird, man könne einen Hund nicht durch pos. Verstärkung erziehen. ;-)

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YarlungTsangpo  16.08.2013, 15:45
@Anda2910

Danke Anda für diese Erklärung, also ist es das Wichtigste wenn sich der Hund wieder ansprechbar zeigt - ihm ein Alternativverhalten anzubieten, bzw. anzugewöhnen, egal welches Alternativverhalten - eben alles was uns einen "ruhigeren, besonneneren Hund" beschert, Richtig?

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Anda2910  17.08.2013, 01:44
@YarlungTsangpo

Ja Yarlung im Endeffekt richtig, nur würde ich bei dem Alternativverhalten jeweils eines aus dem passendem Funktionskreis wählen. Arbeitest Du z.B. am Jagdverhalten und der Hund geht eben gerne Spuren nach, dann wäre z.B. eine Verlorensuche auf der Rückspur geeignet, arbeitest Du z.B. am Angstverhalten/Aggressionsverhalten gegenüber anderen Hunden oder Menschen, dann wäre z.B. ein Alternativverhalten wie ein Fußclap oder ein Handtouch welches mit Entfernung zum Auslöser verbunden ist, ideal.

Das ist bedürfnisbefriedigendes verstärken und kann wahre Wunder bewirken, wenn man es im Hundetraining anwendet.

Meine Hündin z.B. rennt also hetzt unwahrscheinlich gerne, da aber hier mitten in der Stadt, läßt sich das kaum umsetzen, somit machen wir oftmals als Belohnung zum anzeigen von Kaninchen das Mäuschenspiel. Da ist lauern und rennen in einem mit drin, fast wie ein Überraschungsei und sie hat einen Heidenspaß und läßt sich immer leichter umorientieren. ;-)

Hoffe habs verständlich rüber gebracht ;-)

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sophia40 
Beitragsersteller
 22.08.2013, 11:51
@Anda2910

Das ist ja klasse. Wie sieht denn Dein Mäusefangspiel aus?

Ganz neugierig bin :-))

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Anda2910  22.08.2013, 19:03
@sophia40

Hallo Sophia40

das sieht bei jedem anders aus, da muß man ein wenig variieren, welcher Hund es wie am liebsten spielt, bei uns ist es ein Leckerchen in der Hand, nicht ersichtlich aber sie weiß sowieso das es da drin ist ;-)

(Könnte man natürlich auch mit einem sehr interessantem Apportel machen, welches man dann aber nicht unbedingt gleichzeitig in der Wohnung zum spielen nutzt, sonst ist es ja nicht so interessant, dass man es haben möchte, wenn man es eh schon ständig hat)

Dann kündige ich das durch unser Lauersignal an, mache manchmal schnelle manchmal langsame kreisende Bewegungen mit der Hand vor ihrer Nase rufe Mäuschen und schmeiße in hohem Bogen das Leckerchen weg, damit sie es "jagen/hetzen" darf... ;-)

Das ist oft unsere Superbelohnung, wenn sie sich von rennenden Kaninchen weg zu mir orientieren kann und da sie eben liebend gerne hinterher hetzen würde, nimmt sie so gerne dieses Spielchen an, dass die UO immer schneller und besser funktioniert.

Beim Jagdverhalten bei ihr funktioniert eben alles super, was viel mit Bewegung zu tun hat, ist halt von Hund zu Hund verschieden, aber bei dem Spielchen gibts ja keine direkt einzuhaltenden Regeln, also auch sehr schön zu variieren ;-)

Liebe Grüße Anda

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sophia40 
Beitragsersteller
 23.08.2013, 13:13
@Anda2910

Hallo Anda,

hi hi ich muss lachen. Alles klaro das haben wir schon mit unserem Schnauzer damals gemacht. Einfach genial.

Ich wusste nur nicht, dass es Mäuschenspiel heißt.

Jaaa und es funktioniert Ratten Affen stark. Mache ich auch wenn sie vom Hasen weg zu mir schaut.

Nur an meinem langsamen Oma Tempo muss ich noch arbeiten :-)).

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Anda2910  23.08.2013, 13:34
@sophia40

Huhu Sophia40,

Du weißt doch, jedes Ding muß seinen Namen haben, ich denke es ist da völlig egal, wie man es nennt und wie genau man es macht, der Sinn der Sache ist ja nur, dass man dem Hund eine geeignete Alternative bietet und so kann/sollte man eben auch das "Mäuschenspiel" biegen, damit es eben für den jeweiligen Hund passt ;-)

Genau, es funktioniert und es macht Spaß und das beste daran, es ist bedürfnisbefriedigendes verstärken und genau darin liegt ja der Sinn der Sache ;-)

Arbeitest Du mit Markersignalen? Dann ist Dein "Oma Tempo" ned ganz so schlimm, insoweit das Markersignal dann halbwegs passend kommt ;-), ein Markersignal löst schon ähnliche hormonelle Vorgänge im Hundekörper aus, wie die eigentliche Verstärkung selbst und somit ist es oftmals so, dass da der Hund dann schon eine UO zeigt die man natürlich trotzdem noch verstärken sollte, denn die UO ist ja gerade für jagdlich motivierte Hunde eine wirklich starke Leistung ;-)

Liebe Grüße Anda

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sophia40 
Beitragsersteller
 23.08.2013, 14:45
@Anda2910

Jaaaa Anda ich arbeite seit 15 Jahren mit dem Clicker :-))!

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Anda2910  23.08.2013, 15:03
@sophia40

Siehste, dann kann doch gar nichta mehr schief gehen, ach wie schön, eine Clickerfreundin, die trifft man leider immer noch viel zu selten!!! ;-)

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In meinen Augen kommt das der Methode eines sehr kontrovers diskutierten US-amerikanischen Hundetrainers sehr nahe. Ich habe schon bevor ich von ihm hörte, ähnliche Beobachtungen gemacht.

Das Prinzip ist folgendes: ein "gutes" Hunderudel ruht in sich und strahlt diese Ruhe und Balance aus. Es akzeptiert keine Schwäche, wobei Schwäche alles ist, was von dem normalen Gemütszustand abweicht, also Angst, Aufregung/Hyperaktivität, Agression, ...- Das Rudel korrigiert also einen schwachen Hund, um ihn in Balance zu bringen.

Wenn ein Hund nun Angst vor der Mülltonne hat, geht es darum, ihm die Sicherheit des Rudels zu vermitteln. Indem du deinen Hund anfasst, lenkst du ihn kurz von der Angst und damit von seinem unerwünschten Verhalten ab. Mit dem Griff gibst du dem Hund aber auch deine Zuversicht und Sicherheit in der Situation weiter, sodass dein Hund merkt, dass alles ok ist.

Zwischen Hunden passiert in scheinbar unbedeutenden Situation so viel in klitzekleiner Interaktion, dass wir "trampeligen" Menschen das oft nicht wahrnehmen, oder nur Teile davon. Es hängt also nicht davon ab WO der Hund berührt wird, sonder WIE und welche (um dieses unsägliche Wort zu nennen) Energie er dabei von dir bekommt. Der andere Hund ist in der Angstsituation völlig unbefangen, ohne Angst, ohne Erwartungshaltung usw. und das bemerkt der ängstliche Hund und reagiert dann mit entsprechender "Zuversicht" auf die Situation.

Es ist schwer das zu beschreiben, obwohl ich weiß, was du meinst und auch weiß, dass es klappt.

Die Worte, die du sagst, sind völlig unwichtig, wir Menschen haben halt ein Problem uns ohne Worte auszudrücken. Wichtiger als "Ist gut" zu sagen ist, dass du auch fühlst und ausstrahlst, dass alles gut wird. Das versteht dein Hund.

Je intensiver die Situation ist, desto deutlicher/intensiver musst du auch korrigieren, um zu dem Hund vorzudringen. Je intensiver das Verhalten des Hundes, desto intensiver deine Intervention. Wenn es nicht gereicht hat, oder der Anflug vorbei ist, wieder eingreifen. Vergleiche das mal folgenermaßen: du stehst auf der einen Seite auf der Wiese, ein anderer Mensch auf der anderen und ihr unterhaltet euch. Bei Windstille (harmlose Situation) könnt ihr das nahezu in leicht gehobener Zimmerlaustärke. Bei auffrischendem Wind (intensiviere Situation) müsst ihr lauter rufen, bei Sturm (Kinderüberfall o.ä) schreien, um einander zu verstehen. Du musst also die Intensität deiner Reaktion der Intensität der Aktion des Hundes anpassen, damit du Erfolg hast.

Ich hoffe, du konntest halbwegs verstehen, was ich ausdrücken will. Ich komme heute irgendwie nicht so auf den Punkt;)

Aber zum Schluss bleibt dir nur die Übung. Trainiere deine Beobachtungsgabe und studiere die Körpersprache der Hunde. Und vor allem musst du an dir selbst, deiner Haltung und deinem Verhalten arbeiten- was der schwierigste Teil ist;)


YarlungTsangpo  13.08.2013, 20:00

Es gibt Körperberührungen welche auf den Beobachter "besänftigend" wirken gegenüber den "Seelchen" in einer Sozialhundegruppe, die werden aber nicht "intensiviert"

Das

Es akzeptiert keine Schwäche, wobei Schwäche alles ist was vom normalen Gemütszustand abweicht, also Angst, Aufregung, Hyperaktivität, Aggression....das Rudel korrigiert also einen Schwächen Hund, um ihn in Balance zu bringen.

Das ist mit Verlaub Dummfug, wieder und wieder abgeschrieben, etwas was ich früher auch glaubte - aber die Beobachtungen an meinen Hundegruppen, unterschiedlichen Hundespzialgruppen und richtigen "Familiengruppen" auch unter anderem bei der Welpen- u d Junghundaufzucht sagen etwas völlig anderes !!!

Das auch ganz besonders deutlich dann bei meinen "Urhunden" den Do Khyi's - Schwäche wird nicht ausgenutzt, noch korrigiert, sondern Svhwächen werden berücksichtigt und behutsam ausgeglichen....

Besonders unsicheren Hunden, selbst Fremden welche wir trafen wird Sicherheit vermittelt, bis es zu einer Kontaktaufnahme kommen kann...

Aggressionen werden so am Entstehen unterbunden, Lediglich "Zweideutiges Verhalten" wird nicht geduldet, wird "fern gehalten" das insbesondere zu sehen bei den Fo Khyi und Herdenschutzhunden.

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SunnyRise22  13.08.2013, 20:39
@YarlungTsangpo

Es darf doch jeder so machen, wie er will.

Ich habe viel zu dem Thema gelesen (Und nein, nicht nur die Bücher betreffender Person) und wie gesagt, für mich macht dieses Prinzip Sinn und es stimmt mit den Beobachtungen meiner Hunde überein.

Eine Hundemutter erlaubt es nicht, dass ein Welpe ihr aufgeregt auf der Nase rumtanzt und wie wild durch die Geschwister tobt, sie bringt ihn dazu, wieder gemäßigter zu werden--> Sie "korrigiert" ihn. Einen ängstlichen Welpen ermutigt sie durch eine leichte Berührung und mit viel Ruhe, seine Ansgt zu überwinden oder um ihn auf den richtigen Weg zu bringen und das ist im Endeffekt nichts anderes als Korrektur. Und die Rolle der Mutter übernimmt später der ranghöchste Hund des Rudels. Auch er duldet keine Randale und sorgt für Ruhe. Und auch er nimmt sich unsicherer Hunde, und/oder solchen, die neu dazu kommen sind, an und sorgt dafür, dass sie sich ins Rudel einfügen. Das klappt aber nur, wenn alle Hunde ausgeglichen sind. Jedenfalls praktizieren das die Hunde in meinem Umfeld so. Vllt. sind deine da nochmal ganz anders.

Ob man das nun Korrektur nennt, oder Ermutigung, Motivation, Ausgleich o.ä, oder sonstwas, kommt auf das gleiche hinaus. Das Wort Korrektur scheint in den Menschen irgendwelche Urängste auszulösen und Bilder von bedrängten, drangsalierten und veränstigten Hunden herauf zu beschwören.

In das System, welches ich praktiziere, wird auch keine Energie hinzugefügt, sondern es wird lediglich Ruhe und Ausgeglichenheit weiter gegeben.

Und was soll ich sagen, meine Hunde und ich leben in Harmonie, Frieden und gegenseitgem Vertrauen.

Aber es darf jeder praktizieren wie er will und die Diskussion wollte ich eig. vorhin schon im Keim ersticken.

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YarlungTsangpo  13.08.2013, 20:52
@SunnyRise22

Nö das ist doch interessant!

Das muss man nicht unterdrücken. Korrigieren da meinen wir Menschen ja oft das "Unterbinden, Unterdrücken" - doch ich machte die Erfahrung in allerlei Hundespzialgruppen, dass Hunde auch einen "aufmüpfigen Jungschnösel" der Aggressionsverhalten probt und über die Stränge schlägt - zwar im Verhalten beeinflussen, ziemlich schnell, sicher und wirksam, dabei aber nach Blickfixieren mittels dem ganzen Körper arbeiten und Bewegung des Jungschnösl deutlich einschränken.

Schwache Tier können bewusst und gezielt Berührungen bei starken Tieren "abholen" das wird geduldet.

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SunnyRise22  13.08.2013, 21:37
@YarlungTsangpo

Aha! Dann kommen wir ja scheinbar langsam überein, dass unsere Auffassungen garnicht soo grundlegend verschieden sind. Jedenfalls verstehe ich das so.

Ich meine z.B. mit Korrektur auch kein Unterdrücken, sondern einfach die Veränderung oder Modifikation eines unerwünschten Verhaltens. So wie du es schreibst, dass andere Hunde einen aufmüpfingen Hund in der Bewegung einschränken und mit Blicken fixieren und ihn so "in die Schranken weisen". Dieses Eingreifen oder Reagieren der Hunde führt ja schlussendlich dazu, dass der "Aufrührer" sein Verhalten ändert und weniger "rüpelt", also würde ich das Eingreifen des Rudels als "Korrektur" bezeichnen. Und dabei fühlt sich kein Hund unterdrückt, er hat lediglich gelernt, dass sein Verhalten nicht angemessen, oder erwünscht war, ist aber nicht verunsichert oder verstört.

Und in gleicher Weise versuche ich als Mensch die Reaktion(en) eines Hunderudels zu "kopieren" und somit das Verhalten meiner Hunde zu beeinflussen. Da ist kein Zwang, kein Druck, keine Angst, keine Scheu, keine Verunsicherung, da meine Korrektur (da ist wieder das böse Wort;)) ihnen aus ihrer eigenen Veranlagung und Psychiologie heraus völlig logisch und geläufig ist. So bekommen sie die Sicherheit, die sie bei ihrem Menschen suchen, denn ich reagiere fair und für die Hunde nachvollziehbar. So können sie mir ihr Vertrauen schenken und blind auf ihren Menschen zählen.

So ist jedenfalls meine Idee davon:)

Das ist ja wieder aufregend hier heute Abend;)

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Anda2910  13.08.2013, 22:02
@SunnyRise22

Hast Du vier Beine, eine Rute, zwei spitze- oder Schlappohren, eine schwarze Nase, lange Lefzen und richtig heftige Fangzähne je nach Hunderasse, so das Du in der Lage wärst, die "Reaktionen eines Hunderudels" zu kopieren?

Du bist gar nicht in der Lage, ein Hunderudel zu kopieren, denn das gibt es nicht, es gibt aber soziale Zusammenschlüsse von Hunden.

Das was Du übrigens mit Ablenkung "ein leichtes Berühren" meinst, ist leider KEIN leichtes berühren eines US-amerikanischen Hundetrainers, sondern es ist eine konditionierte Maßregelung, die mit Gewalt, Einschüchterung und Bedrohung verbunden wird und das ganz klar seitens des Hundehalters!!!

Sollte auf diese Bedrohung hin der Hund nicht "angemessen" reagieren, folgen Konsequenzen in Form von strangulieren, in Genitalien treten oder vorn überbeugen und psychisch bedrohen/einem fixieren!!! D.h. dieser US-amerikanische Hundequäler bringt Hunde erst in unerwünschtes Verhalten, er zwingt sie förmlich dazu indem er sie ganz massiv bedroht, zeigt der Hund dann unerwünschtes Verhalten wie z.B. ein Zähneblecken, ein knurren oder im schlimmsten Fall ich glaube Molly wars, mit beissen, dann maßregelt er die Hunde, er schüchtert sie ein, dass läßt nicht jeder Hund mit sich machen, deshalb sind diese Hunde dann in seinen Augen nicht mehr sozialisierbar.

Warum muß ich einen Hund erst dazu bringen zu beissen oder mir zu drohen, wenn ich schon viel viel früher erwünschtes Verhalten bestätigen kann? Freeze=erstarren=erstarrt der Hund, kann ich dieses Verhalten schon bestätigen, es ist besser, als ein Zähne blecken, Zähne blecken=kann ich bestätigen, es ist besser als ein knurren, knurren= kann ich auch bestätigen ist immer noch besser als ein beissen und vor alle dem kommt zumeist immer noch erst Flirt=Verhalten welches beschwichtigende Wirkung haben soll, dass ALLES wird vehement von ihm übersehen, es wird weg geredet, dass existiert bei ihm nicht, warum nicht, weil er vermutlich selbst ein ganz kleines Ego hat und versucht dieses in "Hundekämpfen" zu kompensieren!!! Das ist nicht nur tierschutzrelevant, sondern sollte m.M.n. verboten werden und mit dieser Meinung stehe ich bei weitem nicht alleine, es gibt genug hoch kompetente Menschen, die täglich Hunde bewerten müssen um über ihr Leben zu entscheiden, die selbst in Amerika parteilose Berichte verfasst haben über Fälle, die CM "geregelt" hat.

Darin waren sämtliche Verhaltensweisen zeitlich aufgelistet, die** VOR** dem Angriff statt fanden, d.h. auch diese Sachverständigen fragen, warum er erst den Hund so stark bedrängen muß, dass er dem Hund gar keine andere Wahl mehr läßt, ihn so bedrängt, dass der Hund sich bzw. sein Leben meint verteidigen zu müssen!!!

Nur so viel zu CM, wobei mir da noch etliches mehr einfallen würde, was mir seine Sichtweise bzw. sein Training absolut unsympathisch und fachlich absolut sinnfrei erscheinen läßt.

Aber gottlob scheint hier die Fragestellerin selbst nicht viel von CM zu halten, somit dafür DAUMEN HOCH!!! ;-)

Liebe Grüße Anda

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SunnyRise22  13.08.2013, 23:20
@Anda2910

Ich sagte, dass das CM Prinzip mit sehr starken Einschränkungen zu sehen ist und stimme deinen Ausführungen in vielen Punkten ohne Einschränkungen zu. So eine Tirade ist trotzdem überflüssig, ich sehe selbst die Auswirkungen, die dieses Prinzip im TV hat und heiße sie nicht gut. Und ich praktiziere nicht einen Teil der von dir genannten "Horrorszenarien" oder Gewaltausbrüche auf ein nicht beachtetes "anstubsen" bei meinen Hunden, wie ich es vorhin zu schildern versuchte.

Ob ich nun glaube, ein Hunderudel oder "soziale Zusammenschlüsse von Hunden" (wieder so ein Aufhänger an einem einzigen Wort) immitieren zu können oder nicht, bleibt meiner Überzeugung überlassen, aber ich sehe auch ein, dass es dort Grenzen gibt. Trotzdem kann man auch als Mensch das ein oder andere Prinzip davon übernehmen und mit anderen Methoden verbinden.

Aber am Ende ist bei mir daraus eine Methode geworden, die funktioniert. Meine Hunde sind ausgeglichen und vertrauensvoll und ich musste noch nie einen meiner Hunde mit Gewalt, Zwang oder Druck gegenüber treten und werde das auch in Zukunft nicht tun. Was auch immer ich nun mache, oder wie man es nun auch nennt, es scheint sehr gut zu funktionieren.

Warum kann man hier seinen Mitmenschen nicht die Freiheit lassen, das zu tun, was sie für richtig halten, ohne es vorher in Grund und Boden zu reden oder zu verurteilen? Ich lasse doch auch andere Menschen mit ihren Hunden leben, wie sie es für richtig halten, wenn es Hund und Mensch dabei gut geht, ist doch die Welt wunderbar in Ordnung.

Damit ist diese Diskussion für mich aber auch endgültig beendet, da ermüdend und nicht zielführend. Vielen Dank für all die geistigen Anstöße!

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Anda2910  14.08.2013, 00:52
@SunnyRise22

Liebe SunnyRise,

wenn Du das als persönlich Angriff wertest, dann tut mir das leid, so sollte das nicht rüber kommen, aber sobald ich nur ein einziges "gutes" Wort über CM und seine Methodiken höre, fängt an meine Impulsontrolle extrem stark zu sinken und ich muß mich wirklich zusammen reissen... was nicht zuletzt daran liegt, dass ich schon genug Hunde gesehen habe, die nach seiner Methodik gearbeitet worden sind, sondern auch weil es viele Videos von ihm gibt die mir mit jedem mal mehr die Tränen förmlichst in die Augen treiben, denn ich kann nicht verstehen, wie mit einem solch hoch sozialem Lebewesen einem Hund eben, so missverstanden umgegangen werden kann.

Ich möchte Deine Methodik, die ich ja auch noch nie mit eigenen Augen gesehen habe, verteufeln oder verurteilen, ich wollte eben eigentlich genau nur das erreichen, was Du in Deinem letzten Satz schreibst, ich wollte zum denken anregen, denn das tun eben viele viele Leute nicht im Zusammenhang mit ihrem Hund, dem ich teils mehr Intellekt als ihren Haltern zuspreche, wenn ich manchmal sehe, wie gut ein Hund kommuniziert und der Halter so "blind" ist und aber auch gar nichts davon zu sehen scheint oder aber noch schlimmer, nicht sehen will...

Wie schon eingangs geschrieben, dass sollte kein persönlicher Angriff sein, aber ich versuche wo es geht, immer wieder von CM abzuraten, dieser Mensch ist leider nicht das, was man sich für einen Hund als Halter wünschen sollte, auch wenn er hochsympathisch rüber kommt, ist er doch fachlich eine absolute Katastrophe!

Liebe Grüße Anda

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YarlungTsangpo  14.08.2013, 17:26
@Anda2910

Dank @Anda, so brauch ich nicht so viel zu schreiben - denn wir sind - einer Meinung!

Noch eine Anmerkung:

In Hundesozialisierungsgruppen - das ist kein "Rudel welches wie du @ SunnyRice22 schreibst:

Dieses Eingreifen oder Reagieren der Hunde führt ja schlussendlich dazu, dass der "Aufrührer" sein Verhalten ändert und weniger "rüpelt", also würde ich das Eingreifen des Rudels als "Korrektur" bezeichnen. Und dabei fühlt sich kein Hund unterdrückt, er hat lediglich gelernt, dass sein Verhalten nicht angemessen, oder erwünscht war, ist aber nicht verunsichert oder verstört.

Und in gleicher Weise versuche ich als Mensch die Reaktion(en) eines Hunderudels zu "kopieren" und somit das Verhalten meiner Hunde zu beeinflussen.

Es ist "ein Hund" ein Souveräner - nicht alle, sind es alle Hunde welche einen "massregeln" - würde ich das als Mobbing bezeichnen.

Aber: Ich als Mensch habe keinerlei Chance Hundeverhalten zu "leben" und "auszuführen" ja noch nicht einmal gleich wie ein Hund "zu erkennen und korrekt einzugreifen" - Ich bin ein Mensch und kein Hund !

Das der Mensch durch sein Eingreifen wollen sogar "erschwerdend wirken kann" - das lerne ich wieder gerade eben. Wir können Hunde nicht - wie Hunden gleich - erziehen.

Bis heute sehne ich mich danach - gleich meinen Hunden - meinen Hund nur mit Blicken lenken zu können! Wird niemals funktionieren!

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sophia40 
Beitragsersteller
 13.08.2013, 19:38

Hallo,

ganz ganz lieben Dank für Deine Mühe.

Das ist aber ein totales Mißverständniss. Ich rede um gottes Willen nicht von Cesar Millan.

Es geht rein darum wie es auch Taigafee schreibt um das Vertrauen. Ohne die Energie zu erhöhen und ohne den Hund zu korregieren.

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SunnyRise22  13.08.2013, 19:58
@sophia40

Dann sorry. Klang mir so ähnlich, wie das Prinzip, nach dem ich arbeite.

Verstehe übrigens nicht, warum der Typ überall und generell so verteufelt wird. Das Grundprinzip ist garnicht so verkehrt und macht auch nach meinen Erfahrungen mit Hunden, die im Rudel leben, auch Sinn. Man muss sich halt noch weiter mit dem Thema beschäftigen.

Korrektur ist nicht per se schlecht und widerspricht auch nicht dem Vertrauen.

Aber jeder wie er meint:)

Viel Erfolg.

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Hinter der Schulter mit kreisenden Bewegungen sanft streicheln soll beruhigend wirken. Auch den äußeren Rand der Ohren massieren, das soll ein Akupressurpunkt sein. Manche schwören auf den Punkt zwischen und oberhalb der Augen. Ich habe einen guten Link gefunden, der diese Punkte zeigt, wobei ich es an den Schultern schonmal anders gesehen habe, nämlich weiter unten und quasi direkt hinter der Schulter..

http://www.pfoetchenfitness.de/Akupressur2006_neu.htm

Ich mache das manchmal auch bei Meiner, bei der vorherigen Hündin hat es geholfen hinter der Schulter kreisend zu massieren. Manchmal frage ich mich allerdings, ob wirklich die Berührung, die Bewegung hilft, oder vielmehr der eigene unbedingte Wille, dem Hund zu helfen, zu beruhigen, den der Hund spürt und wodurch sich eine gewisse Ruhe überträgt... ;)

In Deinem Fall, wenn Deine Sally unter größerer Anspannung steht, bist vielleicht auch Du innerlich unausgeglichener, unruhiger... Unbewußt. Weil Du spürst, dass es ihr nicht gut geht und ihr gerne helfen würdest.. Weiß der Geier ;)) Ich glaube allerdings fest daran, dass andere Wesen spüren, wem sie vertrauen können, wem sie folgen. Und natürlich schauen Hunde auch ganz genau hin, wie Du Dich verhältst. Deshalb finde ich oft, dass es vielen Hundehaltern mehr bringen würde, wenn sie an ihrer eigenen inneren Ruhe "arbeiten" bzw. diese hinterfragen ;).


sophia40 
Beitragsersteller
 13.08.2013, 22:10

Hallo aotearoa01,

danke für deine Antwort. Ich gebe Dir total Recht. Ich bin schon dabei an meiner Ruhe zu arbeiten. Jeden Tag mit bestimmten Übungen und ich nehme ebenfalls genau wie meine Hunde seit 3 Tagen Bachblüten.

Ich mache das mit dem Übungen und den Blüten seit 3 Tagen und merke schon eine deutliche Verbesserung.

Danke für den super tollen Link :-))..

Wie reagiert denn Deine Hündin auf die Bewegungen hinter der Schulter? Ist es so, dass je öfter Du es machst es immer besser ( Schneller wird)

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aotearoa01  13.08.2013, 23:16
@sophia40

Bei meiner jetzigen Hündin mache ich das zB., wenn wir beim Tierarzt im Wartezimmer sitzen. Sie wurde dort mal ziemlich "geärgert", seitdem ist sie nicht mehr so locker.. Meist legt sie sich aber nach kurzer Zeit Kraulen hin und kann entspannen. Ich könnte natürlich auch die Situation meiden, indem sie im Auto wartet oder die TÄ würde sie sogar am Auto untersuchen, aber irgendwie...

Ich kann Dir nicht sagen, ob es schneller wirkt, da es nicht so häufig vorkommt... und ich habe auch noch nie bewußt auf die Dauer geachtet.

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sophia40 
Beitragsersteller
 14.08.2013, 13:07
@aotearoa01

Da kannste mal sehen sogar beim TA funktioniert das. Ich danke Dir sehr!

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YarlungTsangpo  14.08.2013, 19:38
@sophia40

Hinter jedem Häärchen im Pelz sitzen Nervenzellen. Hund merkt die kleinste Berührung, z.B. Durch Fliegen. Hunde haben extra Tasthaare, wir müssen annehmen, dass alle Haare eine weit bessere Empfindung haben als man denkt.

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Anda2910  15.08.2013, 20:29
@YarlungTsangpo

Ja es ist faszinierend, nech?

Ich sag ja, wenn man einmal dahinter steigt und weiß, wie das funktioniert, dann kann es wirkliche Wunder bewirken und wir machen das unbewußt so oft, ganz bestimmt hat jeder eine kon. Entspannung mit seinem Hund aufgebaut und weiß es teils gar nicht, weil z.B. immer in einer ähnlichen Situation bestimmte Worte gesprochen werden, die dann diese entspannte Situation mit diesen Worten verbindet und der Hund dann entspannt dadurch, dass machen wir eben oftmals ohne das wir es merken und das sind Verknüpfungen, die entstehen und uns so die "Macht" geben, dem Hund zu helfen.

Ihn nicht in seiner Erregung fest stecken zu lassen, ihn nicht mit seiner Angst alleine zu lassen...;-)

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YarlungTsangpo  16.08.2013, 15:53
@Anda2910

Ja - es gibt viele "Eselsbrücken" die wir unbewusst benützen und die "wundersam" funktionieren einen/ meinen Hund in eine entspannt, kontrollierbare Stimmungslage zu bringen.....

So meine überwachsamen Do Khyi, welche nach einer Stunde, einsamen Wanderns - mit mir dem Schaf - dann einen Wanderer erblicken, welche direkt auf uns zustrebt und diesen - es ist ihre Natur - dann sehr kritisch betrachten....

...." Ein leichter Griff an ein loses Halsband in der Mähne (geführt wird am Brustgeschirr) schon bin ich damit an einem Punkt zwischen Ohr und Schulterblatt, seitlich mit dieser Berührung und dann kommt der "egalisierende O-Ton" ....."den lasse mehr vorbei, der geht da spazieren..."

Schon entspannen sich die Hunde, ich Grüsse den Wanderer, meist kommt ein fröhlicher Gruss zurück und schon geht unsere Wanderung angenehm entspannt weiter....

So führe ich Herdenschutzhunde...

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Anda2910  17.08.2013, 01:52
@YarlungTsangpo

...und so tust Du das ganz gewaltfrei, wie schön ;-) Ein schönes Beispiel für jemanden der auch ohne Gewalt auskommt, sollten sich viele eine Scheibe von abschneiden! ;-)

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Hallo, ich denke, die besten Antworten hast du schon bekommen, aber ich persönlich habe für unsere kleine Streßtante noch eine Methode, die bei ihr definitiv hilft. Und zwar hocke ich mich neben sie und lege die Hand auf ihre Brust, und zwar mit sanftem, aber spürbarem Druck. Ich habe das ausprobiert, nachdem ich ein Buch über Tellington Touch gelesen hatte (was mir übrigens nicht so viel gebracht hat, wie erwartet - ich bin sicher, dass man ohne ein Seminar nicht wirklich weiterkommt), wo ja auch mit Körperbandagen usw. gearbeitet wird. Und bei der Kleinen hilft es wirklich, sie wieder ansprechbar zu machen. Vielleicht ist es für dich ja auch einen Versuch wert. Gruß, Kerstin


YarlungTsangpo  14.08.2013, 17:05

Ne Du Bignose, das ist ein wichtiger Beitrag !!!

Denn die Brust - vorne knapp über den Vorderbeinen - ist eine irgendwie wichtige Stelle um einen Hund "zu beruhigen" ohne ihn dabei aus seinem Interesse herauszunehmen.

Das nutzten (oder nutzen leider immer noch) diejenigen welche Hunde "in den Pit stellen" und gegen andere Hunde in den "Ring" schicken. - das im Negativbeispiel.

das kann man aber auch nutzen wenn man einen Hund "zurückhält" aber ihn nicht frustrieren will - es fährt Erregung herunter ohne Schneid zu nehmen.

Apropo Körperbandagen - aus den USA durch meine Verwandtscahft (genauso so Hundeverrückt wie ich) habe ich gehört, dass das "Thundershirt" genannte T-Shirt für Angsthunde und nervöse Hunde faszinierend und auch beruhigend wirkt.....

also allemal - Versuch und Information darüber macht klug!

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sophia40 
Beitragsersteller
 14.08.2013, 18:37
@YarlungTsangpo

Jaaa ganz klaro Yarlung. Ich hatte eine Frau mit ihrem Angsthund :

Der Hund hatte Nachts im Bett vor allen Geräuschen Angst.

Dieser Frau hatte ich mal geraten dem Hund ein T-Shirt an zu ziehen.

Das war vor 5 Jahren. Sie hat 3 Tage gebraucht seitdem schläft der Hund total ruhig neben ihr und hat keine Angst mehr.

Oft sogar ohne Shirt.

Man man was es alles gibt.

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Anda2910  17.08.2013, 01:50
@sophia40

Das Thundershirt Yarlung ist eine klasse Erfindung, wir haben eines hier und ich kann es nur empfehlen, es bewährt sich wirklich bei leicht erregbaren sowie auch bei ängstlichen/aggressiven Hunden.

Man sollte nur auf die richtige Größe achten, denn die Druckpunkte sind, wenn ich mich richtig erinnere, aus dem Tellington Touch abgeleitet worden und müssen natürlich auch richtig getroffen werden.

Auch hier bitte beachten, wenn wir dieses anziehen, nicht nur AUSSCHLIESSLICH bei Erregung anziehen, denn sonst verbindet auch hier der Hund irgendwann das Thundershirt mit der Erregung und fährt schon hoch, wenn er es nur sieht.

Bei ängstlichen Hunden sollte man schauen, ob für sie die Klettverschlüsse zu laut sind, dann müßte man das bevor man es einfach erst anzieht, gesondert trainieren ;-)

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sophia40 
Beitragsersteller
 14.08.2013, 13:05

Cool danke, das werde ich auf jeden Fall versuchen!

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Hallo Sophia40,

Mit dem Führen und Anleiten meines ersten Do Khyi habe ich vielerlei ausprobiert um Aufmerksamkeit des Hundes auf mich hin und von "interessiert beobachteten Objekten und Subjekten" weg zu leiten.

Was "irgendwie" funktioniert hat war es den Filius seitlich am Kopf unterhalb des Ohres zu berühren....

Manchmal führte ich so eine Art "Ohrbesichtigung" durch aber es Schienen mehr die Halsseiten unter dem Ohr zu sein die deutlich zu einer Entspannung im Wachen bei meinem Hund beizutragen scheinen....

Inzwischen habe ich den vierten Do Khyi und auch beim vierten scheint das wie bei allen Vieren zu funktionieren. Auch unser Stresshund Tashi reagiert bei "Fehlverhalten - sprich wenn er auf alte Verhaltensweise zurückfallen will" gar nicht auf Tadel, sondern auf ein Lob und seitliche Berührung, so dass er deutlich runterfahren kann, selbst wenn er sich kurz vor Übersprunghandlungen befindet....

Auch hinten, am Rücken, vor der Rute, die Kruppe scheint eine solche Entspannungsstelle zu sein - als Berührungspunkt.

Was da wirkt wusste ich lange Zeit nicht - vor kurzem habe ich eine Erklärung dazu gefunden welche das beschreiben könnte, was mir schon seit ca. 14 Jahren hilft meine Hunde in manchen brenzligen Situationen gut ansprechbar zu machen.

http://www.easy-dogs.net/home/blog/training/gastautor/dr_ute_blaschke_berthold/konditionierte-entspannung/entspannung_grundlagen.html

Guck mal und lese dir alle Teile durch, womöglich ist es das was auch bei deinen Hunden arbeitet.

Mittels dieser Berührungspunkte an der Halsseite unterhalb des Ohres leite ich auch "Bewegung ein, bzw. Unterbreche Verhalten (z.B. Erstarrung und Blickfixieren eines Objektes) indem ich leicht berühre, vor dem Hund herumgehe und mit ganz leichtem Druck aus und in der Bewegung den Kopf mit "herum nehme" - der Hund geht dann willig und aus eigenem Antrieb mit....

Sozusagen einleiten eines Alternativverhaltens... Das "Blickverstellen" das Ablenken selbst mit der besten Leberwurst hingegen funktioniert bei meinen Wächtern in solchen Situationen nicht, auch nicht das korrekt konditionierte Clickern.


sophia40 
Beitragsersteller
 13.08.2013, 19:53

Jaaaaa genau soooo, genau die Stelle wie bei Max damals und bei Sally und Mike heute. Einzig bei unserem Schnauzer hat es nicht funktioniert.

Das ist ja spannend, genau so Unter dem Ohr mehr am Hals aber nicht zu weit unten.Genau so. Das ist ja interessant.

Man wie toll. Danke Dir. Da kannste mal sehen es ist so eine leichte Berührung. Danke Yarlung. Da kann man so viel lernen von den Hunden.Ich habe es damals vor 12 Jahren mit unserem Max versucht und es ging auf Anhieb. Seitdem läßt mich das nicht mehr in ruhe. :-))

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YarlungTsangpo  13.08.2013, 20:06
@sophia40

Es kann sein, dass dein Schnauzer die Stelle auch woanders hatte. Das Schulterblatt fällt mir auch auf, dass Berührungen dort "Tröstend, besänftigend wirken"

Auch mit Tellington Touch scheint man ja einiges bewirken zu können!

Seitlich an den Flanken zum Bauch hin - dort scheint die Stelle für "das langsaaamet" zu sein. Hunde bleiben ja auch stehen wenn genau an dieser Stelle ein anderer Hund nasonal kontrollieren will.

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sophia40 
Beitragsersteller
 13.08.2013, 20:14
@YarlungTsangpo

Ja, Schulterblatt ist bei Mike auch so. Das habe ich auch schon bemerkt. Mit dem Tellington Touch werde ich mal nen Seminar besuchen.

Mensch danke Dir , Du hast mich genau verstanden und mir wie immer sehr geholfen. ♥

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