Holz polieren?
Hallo liebe Holz-Freunde!
Ich habe ein paar Fragen zum ölen bzw. polieren von verschiedensten Holzoberflächen.
Ich hatte nun über ein Jahr Glas geschliffen und poliert und daraus diverse Dekorationen hergestellt. Nun möchte ich das ganze auch mit Holz kombinieren. Mir ist es dabei sehr wichtig, dass das Holz am Ende so glatt wie möglich ist um auch eine schöne Reflexion zu erhalten.
Ich will jedoch nur kleine Dekos herstellen. Maße über 100 x 100 x 100 [mm] sind bei mir Tabu. Ich möchte schwierige Oberflächen gut polieren und ölen können. Habe dazu nun ein paar Kleinigkeiten zum Durchstarten besorgt:
- Firnis Leinöl
- Holz (Linde; in Blöcken)
- Säge (Händisch)
- Modellbaukleber (Wenn ich Objekte zusammensetzten möchte)
- Schleifpapier in so gut wie allen Korngrößen
- Lötkolben als Gravurstift
Ich habe mir schon einige Videos auf YT angesehen, aber die Leute demonstrieren das Polieren und Ölen etc. meist mit ebenen großen Oberflächen. Wenn ich winzige unebende Oberflächen polieren will, kann ich keinen Dremel verwenden. Das muss händisch gemacht werden. Es gibt dazu Lappen, was ich weiß.
Ich möchte nun ein paar Meinungen, Tipps und Erfahrungswerte einholen, die mir dabei helfen bei dem Hobby erfolgreich zu sein.
Ich danke schon mal im Voraus. Gutes neues Jahr :)
3 Antworten
Zum polieren ohne eigene Vorarbeiten eignet sich z.b. stabilisiertes Holz, da es mit Harz getränkt ist.
Wüsteneisenholz (ironwood) ist schon von Natur aus mit einem Harz gesättigt und eignet sich dafür auch. (jedenfalls ist es das eine was mir bekannt ist und welches ich zu Hause habe)
Das ganze ist etwas teurer, aber für kleine Schätze gut geeignet.
Andererseits kann man mit Schellack tolle Oberflächen erzeugen, was aber etwas Erfahrung erfordert und zeitaufwendig ist.
Lindenholz ist gut zu schnitzen, weil es so weich ist, aber für hohe Oberflächenqualität finde ich es fragwürdig. Da nimmt man eher mal Hartholz.
Ich hab einen Proxxon Mini-Deltaschleifer, der ist ziemlich gut. Selbst den verwende ich natürlich hauptsächlich für größere Werkstücke, schon weil ich nicht solchen Fitzelkram bastele. Maschinell gibt es ansonsten die Möglichkeit, fest montierte Bandschleifer und Tellerschleifer zu verwenden und die Werkstücke an diese Schleifer heranzuführen statt umgekehrt. Falls nötig mit entsprechenden Haltevorrichtungen, die man sich nicht selten am Besten selbst anfertigt. Im einfachsten Fall mit Heißkleber oder Sekundenkleber auf ein größeres Brett oder einen Metallklotz kleben oder dergleichen, und anschließend halt wieder ablösen.
Ein weiterer gängiger Trick besteht darin, das Zeug zu bearbeiten, bevor man es auf Fitzelkram-Größe zurecht sägt, eben weil man es besser festhalten kann, solange es noch das Ende eines größeren Brettes bildet.
Man kann Schleifpapier beziehungsweise Schleifleinen auch einfach aufkleben, zum Beispiel auf Leisten, Rundhölzer und all so was, um auf diese Weise sehr feine profilierte "Feilen" herzustellen. Oder auf einen billigen Spiegel aus dem Baumarkt, da hat man dann eine plane Oberfläche, auf der man Werkstücke mit der Hand abziehen und läppen kann. So Tricks gibt es auf vielen einschlägigen "Maker"-Kanälen auf Youtube.
Aber die beste Oberflächenqualität, die ich bisher gesehen habe, kam aus meiner Hobelmaschine (Makita 2012NB.) Bei frischen Hobelmessern glatt wie ein Babypopo. Vielleicht mal den Proxxon DH40 oder AH80 testen.
https://www.youtube.com/c/Clickspring/search?query=polishing
https://www.youtube.com/watch?v=FgBM-JVRWgU
Fast alle Laubholzsorten sind hart, bis auf Balsa, Linde und je nachdem auch Pappel. Wenn man natürlich spektakuläre Farben und Maserungen sehen will, muss man halt zu tropischen oder sonstigen Edelhölzern greifen, Zebrano, Vogelaugen-Ahorn, all so was. Olive. Die sind nicht ganz billig, aber in geringen Mengen bleibt es überschaubar. Oder auch Obst. Oder gestockte Buche ist immer schick.
Danke. Das stabilisiert Holz, nehme ich an, kann man auch sägen und die neu entständene(n) flächen so bearbeiten, dass sie aussehen wie die anderen Oberflächen außen.
Das wichtigste ist die holzartenwahl.
Ringporer (Eiche, Esche, Ulme, Esskastanien, Robinie) haben große Gefäße = die müssen ggf. erst ausgefüllt werden...
Polierbar sind am besten harte, feinporige und IMHO lebendig gefärbte Hölzer
Vllt. ein Überblick wie so einer: https://tischlerei-zimmermann.de/info/holzarten.html
Wow, das ist wirklich toll. Die Videos werde ich mir natürlich ansehen. Aber eines habe ich vergessen zu erwähnen: Das schleifen, polieren etc. möchte ich am liebsten alles per Hand erledigen. Der sinn dahinter besteht darin, dass ich gerne solche sachen Herstelle und am ende gerne sagen würde: Ich habe mir die Arbeit sehr lange angetan und habe nun ein tolles Produkt. Ich beschäftige mich gerne über längere Zeit mit dem Hobby. Das mit dem Spiegel usw ist eine sehr gute Idee. Hierbei kann man Differenzen erzeugen welche man anschließend für seine Objekte verwenden kann.
Hartholz ist ein Überbegriff. Hättest du da ein konkretes Beispiel das aus deiner Erfahrung passend ist für mich? Wäre dir dankbar :)