Hitler retten wenn Er ertrinkt?

16 Antworten

Da Ihr das offenbar philosophisch betrachtet, gibt es an und für sich kein RICHTIG oder FALSCH.

Ihr könnt hier noch Jahrhundertelang herumdiskutieren und werdet zu keinem Ergebniss kommen.

Entscheident ist bei dieser Diskussion der Standpunkt und die Argumentationskette.

So ist beispielsweise aus der moralischen Betrachtung ein RETTEN ebenso verwerflich wie ein NICHT RETTEN - je nachdem von welchem Standpunkt welcher Moralvoratellung und welchen Werten man die Situation betrachtet.

Genau dies ist der Zweck der Diskussion, die Euer Philosophielehrer mit dieser Frage auslösen wollte.

Du kannst diese Frage nicht einfach mit SCHWARZ oder WEISS beantworten. Jeder Mensch hat andere Wertevorstellungen, Erfahrungen und Moralvorstellungen.

  • So wird vermutlich der gläubige Christ immer auf RETTEN plädieren, da er der Überzeugung ist, das es nur Gott zusteht über die Taten eines Menschen zu richten.
  • Im Prinzip müsste auch der gläubige Jude so argumentieren, jedoch wird dieser in der beschriebenen Situation als betroffene Glaubensrichtung wahrscheinlich zu einem völlig anderen Ergebnis kommen.
  • Der Jurist argumentiert mit der Pflicht zur Hilfeleistung, der erfahrene Rettungsschwimmer wahrscheinlich mit der "technischen Durchführbarkeit".

Diese Liste kann man beliebig fortsetzen.

Jeder hat dabei - von seinem Standpunkt und seiner Argumentation heraus - recht.

Schwere Frage. 

  • Wie hoch ist das Risiko für mich?
  • Habe ich als Option, Hilfe zu holen?
  • Wie stehe ich zum Führer?

Das müsste man zunächst klären.

Für die Rettung spricht

  • Man rettet ein Leben, vermeidet direkt Leid
  • Man weiß nicht, wie die Rettung anerkannt wird und ob es sogar die Einstellung des Geretteten zum Leben ändert

Dagegen spricht

  • Er könnte so weiter machen wie gehabt
  • Vergangene Verbrechen bleiben unvergolten


Ob jemand den Führer retten würde, so meine Ansicht, liegt überwiegend daran, wie man zu seiner Politik steht.

Ich glaube, ich würde ihn nicht retten, weiß es aber nicht genau. Eventuell würde ich Mitleid bekommen. Das Leid seiner ehemaligen Opfer nehme ich nicht unmittelbar wahr. Es kommt darauf an, ob ich mir das zu diesem Zeitpunkt in der kurzen Zeit vor Augen führen kann.

Suboptimierer  19.03.2015, 18:22

Das Dankbarkeitskriterium ist mir noch eingefallen.

Man könnte sich auch denken: Selbst wenn Hitler ertrinkt, ist die Tyrannei längst nicht zuende. Dann kommt der nächste Tyrann auf den Thron. In dem Moment könnte der Egoist in einem erwachen und argumentieren, dass der Führer sich vielleicht sogar erkenntlich zeigen wird und mich zu sonst was befördert oder lobt. Von dieser Position aus könnte ich mit meinem Gedankengut Einfluss nehmen. 

Das ist eine Denkmöglichkeit, aber jeder der das liest, wird sie für eine schlechte halten. Hier frage ich mich, ob wir im gleichen Maße Idealist sind wie Pragmatiker. Der Egoist sitzt evolutionär bedingt tief in uns. Nicht zuletzt werden wir mit dem Belohnungsprinzip sogar erzogen.

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Kommt drauf an... Weiß ich das es hitler ist? Wer bin ich in der Situation? Also heute würde ich ihn retten, aber nur weil ich Ärztin werden will und der hippokratische eid das sagt, allerdings ist die Situation als Person anders, da dann Emotionen reinspielen... Meine Meinung, Seska

Sagen wir es mal so, Bei A.Hitler als Kind wären mir viele Dankbar für die Rettung. Für den Erwachsenen Kriegsverbrecher würden es mir viele übel nehmen,ihn gerettet zu haben.

Die andere Seite wäre , würde er gerettet, könnte man ihn vor einem Tribunal für seine Greueltaten zur verantwortung ziehen. 



Er wurde ja als Kind vor dem ertrinken gerettet und da hätte ich ihn wahrscheinlich auch gerettet, denn da konnte man ja nicht wissen wie er sich entwickelt. Als erwaschender Hitler kann man da wieder anderer Meinung sein, aber ich hätte ihn wahrwscheinlich dennoch gerettet, denn ich könnte nicht mit dem gewissen Leben einer Person beim sterben zuzusehen ohne etwas zu tun, denn dann wäre ich schlussendlich nicht besser!

PeterP58  18.03.2015, 18:48

Richtig! 1894 brach Hitler auf einer dünnen Eis-Schicht in Passau auf dem Fluss "Inn" ein und wurde gerettet.

Da war er 4 Jahre alt und ich denke, dass jeder ein Kind (und auch andere Menschen) retten muss.

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