Heckenschnitt?
Ach, was soll ich sagen. Habe schon wieder ärger mit dem Nachbar. Ich habe beim Hauskauf eine Hecke auf Grundstücksgrenze übernommen. Im Frühjahr gab es schon mal ein Ärgernis, weil der Nachbar mich aufforderte die Hecke zu entfernen.
Wir haben uns damals darauf geeinigt, dass die Hecke die 2 Meter-Grenze nicht überschreitet und ich habe die Hecke brav geschnitten.
Nun ist die Hecke im Sommer mächtig gewachsen. Teilweise um 1,5 m. Bis heute durfte ich lt. Gesetzt die Hecke nicht schneiden, wg. brütender Vögel etc. Nun komme ich heute von der Arbeit und stelle fest, dass der Nachbar die Hecke auf 2 m gekürzt hat. Einfach mal so.
Ich habe ihn gefragt, warum er mich nicht vorher gefragt hat, ob die Hecke geschnitten werden darf. Er antwortet, dass er das nicht müsste, da die Hecke auf der Grenze steht, hätte er genauso das Anrecht sie zu schneide. Ist das korrekt?
Danke für hilfreiche Antworten.
LG
8 Antworten
Formschnitt geht immer, das hättest du auch im Sommer zweimal machen können.
Wenn ihr die Eigentumsrechte nicht einvernehmlich klar legt, kann eben jeder da abschneiden.
Wenn sie wirklich genau an der Grenze wächst, dann darf er sie, glaube ich, auch schneiden. Wenn sie auf deinem Grund steht, nicht.
Hallo IsiGo323
Es gibt im Nachbarschaftsrecht für die Beseitigung von Gehölzen Fristen.
Bei uns in Baden-Württemberg kann ein Nachbar die Beseitigung eines Baumes, Strauches oder einer Hecke verlangen, wenn die gesetzlich festgelegten Abstände zu Nachbargrundstücken nicht eingehalten werden.
Es gibt allerdings eine zeitliche Einschränkung: Man hat dieses Recht auf Beseitigung nur 5 Jahre ab dem Pflanztermin.
Wenn diese 5 Jahre überschritten sind, kann kein Nachbar mehr etwas machen.
In eurem Fall ist, wie ich den Kommentaren entnehme, ist der gesetzliche Grenzabstand nicht eingehalten worden. Das war fahrlässig von dem Vorbesitzer, aber wenn die Beseitigungsfrist - wovon ich zunächst mal ausgehe - nun abgelaufen ist, ist das nicht eure Schuld. Da hätte euer Nachbar halt rechtzeitig die richtigen Schritte unternehmen müssen.
Vielleicht könnt ihr euch das "Nachbarrecht" von eurem Bundesland besorgen. Da stehen diese ganzen Maße drin. Und dann seid ihr rechtlich auf der sicheren Seite.
Was das Schneiden betrifft: Formschnitte (Das ist das , was man unter Heckenschnitt üblicherweise versteht) sind immer erlaubt. Das ist so, als wenn man zu lang gewordenes Haar zurückschneidet, damit die Frisur wieder stimmt.
(Den Läusen, ääääh Kopfvogelnestern, schadet das nicht: Ironie aus!).
Ich vergewissere mich auch, ob keine Vogelnester in den Hecken sind, die ich schneide. Das habe ich versäumt, in meiner Antwort hinzuzufügen.
Dem FS ging es ja um das Rückschnittverbot, und Formschnitte sind von diesem Verbot ausgenommen.
Rücksicht auf schon brütende Vögel gehört dann in den Bereich Eigenverantwortung.
Genau genommen hätte er heute noch gar nicht schneiden dürfen. Erst ab 1. Oktober.
Und dann sollte wohl erstmal grundsätzlich geklärt werden zu welchem Grundstück diese Hecke genau gehört.
Die Hecke gehört leider mir. Sie wurde vom Vorbesitzer gepflanzt mit einvernehmen vom Nachbar. Allerdings direkt hinter einem kleinen Grenzstein. Sie steht also quasi 5 cm auf meinem Grundstück. Aber einfach zu nah :-(
generell ist es so das man sich erkundigen muss bei Behörde wie der Mindestabstand zur Grundstücksgrenze beim pflanzen sein muss. Eine Hecke muss ausserdem so geschnitten werden das der Nachbar keine Arbeit mit deiner Hecke hat. D,h du solltest möglichst beim Hecke schneiden nicht dein Grundstück verlassen . Das ist ein Problem vieler,ich wäre auch nicht damit einverstanden Nachbars Hecke zu schneiden,nur weil sie zu nah gepflanzt wurde. Mein Nachbar kommt deshalb nach Aufforderung von mir auf mein Grundstück und schneidet seine Hecke.
Also war die Hecke 3,5 m hoch? Der Zuwachs von 1,5 m mitgerechnet? Wenn ja,dann hat er einen Tag zu früh und damit gesetzeswidrig gehandelt. So wie ich es verstehe hat er 1,5 m abgeschnitten um auf die 2m zu kommen. Das ist schon gewaltig,keiner sagt etwas wenn man einige Äste im Garten abschneidet,jedoch ist ein formschnitt das ganze Jahr erlaubt,starkes runterschneiden von 2m auf den Stock setzen(ca.30cm) in der Zeit vom 1 März bis ende September verboten. Optimal ist ein ganzjähriger formschnitt allerdings auch nicht. Einige Vogelarten,darunter die Amsel,brüten noch sehr spät im August,sie werden quasi gestört durch einen normalen Heckenschnitt und oftmals stirbt eine ganze Brut . Die amsel brütet sehr weit oben,die Nester liegen dann frei. Dieses Gesetz ist wiedersprüchlich. Was bedeutet die Hecke steht auf der Grenze? Bedeutet das das eine Schnittseite mit seiner Grenze abschließt oder bedeutet es das die Hecke,also der Hauptstamm,auf der Grenze gepflanzt worden ist? Das könnte bedeuten das bei einer ca. Gesamtbreite von 70cm, je 35cm auf seiner Seite sind und 35 cm auf deiner Seite sind(nur ein Beispiel)
das stimmt nur bedingt. Was soll man von Leuten halten die im Frühjahr ihren Formschnitt machen obwohl viele vogelarten gerade im Frühling schon eine Etage unten auf dem Nest sitzen? Oder wie ich es fast jedes Jahr erlebe,das im august beim schneiden mir Vogelhälse entgegen recken. Es sind die Spätbrüter wie amsel und oft auch noch das Rotkehlchen,letztere sind in kleineren tieferen büschen am nisten,die wie so oft von ihren Besitzern gleich mehrmals im Jahr kugelig geschnitten werden. Das sogenannte fingerspitzengefühl und die Gabe zur Beobachtung fehlt leider vielen Gartenbesitzern. Das Gesetz vom formschnitt ist ok,ok aber nicht das Verhalten der "Gärtner",die oftmals kein buntes Treiben der Vögel beim Nestbau erkennen. Ich bin selber in diesem Beruf tätig,Galabaumeister,habe schon öfters bei Kunden einen Formschnitt abgeraten,eben weil noch vögel in der obersten Etage saßen.