Hat noch jemand so ne Oma?

4 Antworten

Sieh es mal so: Sie hat bewusst ja den Krieg nicht mehr miterlebt, aber die Folgen wohl gespürt. Dadurch war ihre Kindheit durch die Erzählungen der Eltern geprägt und auch von Entbehrungen in der Nachkriegszeit. Vielleicht weißt du gar nicht, was die gesamte Familie erlebt hat durch Tod und Verkrüppelung von Familienmitgliedern und Freunden. Sei nachsichtig mit ihr und frage sie lieber mal, warum sie immer noch so stark an den Krieg denkt. Vielleicht kann sie so einiges erzählen, was auch für dich sehr interessant und lehrreich ist und dir die Augen öffnet, welche Auswirkungen ein Krieg auf Alt und Jung hat. Die Sache mit dem Stern kann ich allerdings auch nicht nachvollziehen, denn einen Stern gleich mit einem Judenstern gleichzusetzen, ist dann doch etwas übertrieben.

Nein, glücklicherweise HATTE ich keine solchen: Meine haben beide den WK als junge Frauen, aber bereits Mütter, miterlebt.

Keine von beiden hat sich beklagt - natürlich haben sie oft erzählt, aber sich nie als Opfer dargestellt. - Und das, obwohl eine von den beiden bei den Nazis im Gefängnis war.

Wahrscheinlich hat Deine Oma genau DAS Problem: Sie fühlt sich weniger wichtig und bedeutsam, weil sie den Krieg eben gerade NICHT mitbekommen hat - Frage sie dochmal, was ihr ihre Eltern (also Deine Urgroßeltern) vom Krieg erzählt haben und was die erlebt haben - Sicher hängt es damit zusammen!

Die Eltern meiner Mutter waren 1926 und 1927 geboren, die Eltern meines Vater beide Jahrgang 1930. Alle 4 haben den Krieg miterlebt und davon erzählt. Deine Oma dürfte das aber nicht realisiert haben, denn innerhalb der ersten 2 Jahre ist das Gehirn noch nicht ausgereift...

Nein, meine Oma ist nach dem Krieg geboren. Und sowas ist nunmal traumatisch. Daran erinnert man sich ein ganzes Leben lang.